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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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sind. Über hrair Meilen durch die Luft, sagt er.«
    Flyairth war immer noch wie vor den Kopf gestoßen und auch, wie es Hazel vorkam, etwas verstimmt darüber, daß sie offenbar nicht wie andere Kaninchen die Idee des Geheimen Flusses einfach annehmen konnte. Er sagte: »Also, wir wollen jetzt nicht weiter darüber reden. Ich tappe da sicher genauso im Dunkeln wie alle anderen. Aber ich habe zwei Fragen an dich, Flyairth, glaube allerdings, daß wir eine Antwort schon kennen. Hat irgend jemand in Thinial dieses Wissen gesendet, das der Fluß unseren Kaninchen übermittelt hat? Soviel du weißt, ist die Antwort darauf: Niemand. Die zweite Frage lautet: Wie weit weg ist Thinial? Wo liegt es?«
    »Das muß sehr weit entfernt von hier sein«, erwiderte Flyairth. »In Richtung Sonnenuntergang. Ich habe mit meinen Jungen hrair Tage gebraucht, um hierherzukommen.«
    »Weder du noch sonst jemand könnte dorthin zurückgehen?«
    »O nein. Viel zu weit.«
    »Kehaar würde es wahrscheinlich finden«, warf Blackberry ein.
    »Wir brauchen das auch nicht zu wissen«, sagte Hazel. »Ich wollte nur wissen, ob andere Kaninchen aus Thinial möglicherweise hier auftauchen werden. Die Antwort heißt: Höchst unwahrscheinlich.«
    »Hazel-rah«, fragte Flyairth, »wie kommt es, daß du mich nie gefragt hast, ob ich nicht lieber mit Groundsel gegangen wäre, der die Kaninchen zum neuen Gehege geführt hat? Ich wäre sehr gern mit ihnen gegangen, nur, ich habe nichts mehr von ihnen gehört. Als es taute, waren sie auf einmal weg.«
    »Es tut mir leid, es kam mir einfach nie in den Sinn, dich zu fragen«, antwortete Hazel. »Weißt du, wir wußten ja schon vor dem Frost, welche von unseren Kaninchen mitgehen sollten. Das war alles schon abgemacht, und unsere Kaninchen wären schon vor deiner Ankunft von hier weggegangen, wenn nicht der Frost plötzlich eingesetzt hätte. Und als es taute, haben wir einfach da weitergemacht, wo wir aufgehört hatten.«
    »So wenige haben Groundsel begleitet«, sagte sie. »Wenn's nach mir gegangen wäre, ich hätte das ganze Gehege mitgenommen.«
    »Aber zufällig warst du ja nicht das Leitkaninchen, oder?« warf Bigwig ein.
    »Ich wäre liebend gern mit ihm gegangen.« Nach einer Pause dann: »Hazel-rah, ich würde gern deiner Owsla etwas sagen, etwas sehr Wichtiges. Aber in diesem Gehege kenne ich mich nicht aus. Wer ist in der Owsla und wer nicht? Ich weiß nicht Bescheid.«
    »Ja, das ist unser Fehler«, sagte Hazel. »Weißt du, wir sind zusammen hergekommen und haben alle möglichen Gefahren zusammen durchgestanden, so wie den Kampf mit General Woundwort, und wir haben nie eine Owsla gebraucht, die Befehle erteilt hätte und so was. Wir sind alle in der Owsla. Und es funktioniert auch.«
    »Ja, ich weiß, daß es funktioniert«, bestätigte Flyairth. »Ihr seid alle so zufrieden und vertragt euch so gut. Niemand hat hier Feinde, soweit ich sehe.«
    »Also dann«, sagte Hazel, »was ist das für eine wichtige Sache? Du kannst es auch uns sagen, und wir werden dir aufmerksam zuhören, das verspreche ich dir.«
    »Ich glaube, ihr wißt schon, worum es geht«, erwiderte Flyairth. »Um die Weiße Blindheit. Keiner hier scheint zu wissen, wie sie wirkt, keinem ist diese schreckliche Gefahr bewußt. Keiner von euch hat jemals ein Kaninchen mit der Weißen Blindheit gesehen oder gesehen, wie sich die Blindheit in einem Gehege ausbreitet. Es ist unbeschreiblich grauenhaft, die weitaus größte Bedrohung aller Kaninchen, schlimmer als alle die Tausend zusammengenommen. Kaninchen, die noch leben, verwandeln sich in herumtastende, verfaulende Häufchen Elend. Ich weiß, ihr haltet mich für besessen. Aber das wärt ihr auch, hättet ihr gesehen, was ich gesehen habe. Wie Menschen überhaupt so grausam sein können, um Kaninchen mit der Weißen Blindheit anzustecken, geht über mein Begriffsvermögen. Was immer wir planen oder tun, müßte in jedem Fall die Möglichkeit der Weißen Blindheit berücksichtigen und wie man sie vermeidet.«
    Sie hatte so leidenschaftlich und mit Nachdruck gesprochen, daß ihre Zuhörer wie gebannt dasaßen und schwiegen. Nach einer Weile fragte Hazel: »Gut, aber was rätst du uns dann? Was, meinst du, sollten wir tun?«
    »Ihr seid hier in einer ungeheuren Gefahr«, sagte Flyairth. »Ein Gehege direkt neben einem Weg, auf dem Menschen gehen. Ich habe noch nie ein Gehege gesehen, das einer Gefahr derart ausgesetzt ist.«
    »Was ist los, Fiver?« fragte Hazel.
    »Das müßtest du

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