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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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wegzuziehen«, sagte Blackberry, »und zwar, wie sie sagt, weil hier die Gefahr der Blindheit droht. Jetzt hört mal zu. Soweit ich rausbekommen konnte, stecken Menschen die Kaninchen nur mit der Blindheit an, wenn Kaninchen sie ärgern oder ihnen schaden, wenn sie zum Beispiel ihr Gemüse fressen, die Rinde von ihren Obstbäumen abreißen, ihren Salat kaputtmachen und dergleichen. Wenn wir das dauernd getan hätten, wären wir schon längst von ihnen angesteckt worden. Sind wir aber nicht, denn bis jetzt haben wir ihnen noch keinen Ärger gemacht an dieser abgelegenen Stelle. Hier gibt es nichts zu ruinieren.
    Aber da ist noch etwas anderes, was sie gegen uns aufbringen könnte. Wenn wir zu viele wären, uns zu stark vermehrten, das heißt, wenn es hier überall von Kaninchen wimmelte, das gäbe sicher Ärger. Wenn alle Jungkaninchen und die Weibchen aus Efrafra hierbleiben müßten, dann hätten wir hier bald eine Armee von Kaninchen auf dem ganzen Down, eine Armee, die immer größer würde – und das hätten die Menschen nicht gern.
    Flyairth möchte, daß alle Mann hoch in ein neues Gehege an einen noch einsameren Ort ziehen. Aber so einsam ist kein Ort, daß die Menschen nicht Wind davon bekämen, wenn sich dort zu viele Kaninchen tummeln.«
    »Laß sie doch ziehen«, meinte Fiver. »Laß sie gehen und so viele Jungkaninchen mitnehmen, wie sie überhaupt kann. Je mehr sie mitnimmt, um so sicherer sind wir hier. Tatsache ist, wenn sie uns nicht selbst den Gefallen täte, müßten wir sie sogar dazu bringen.«
    »Aber wer will, der kann doch hierbleiben, oder?« fragte Hyzenthlay.
    »Ja, natürlich«, antwortete Hazel. »Bis wir je wieder zu zahlreich werden. Aber jetzt haben wir erst einmal für lange Zeit Ruhe. Fiver und Blackberry haben recht: laßt Flyairth gehen.«
    Später am Tag verließ Flyairth den Down allein und erklärte, sie wolle jetzt einen geeigneten und sicheren Platz für ein neues Gehege finden. Sie hatte niemanden zum Mitkommen aufgefordert.
    Sie blieb drei Tage lang fort. Nach ihrer Rückkehr teilte sie Hazel mit, sie habe einen viel sichereren und noch abgelegeneren Ort gefunden. Sie bat ihn mitzukommen und ihn zu begutachten. Hazel antwortete sehr freundschaftlich, die Begutachtung neuer Gehege habe er zur Zeit nicht vorgesehen, doch selbstverständlich dürfe sie jeden, der ihr genehm sei, dazu einladen.
    Doch sie ging nicht noch einmal auf Erkundung, sondern brach am nächsten Tag mit einer beträchtlichen Anzahl von Jungkaninchen auf, die jetzt überzeugt waren, hier an Ort und Stelle gefährdet zu sein. Sie gedenke nicht, sagte sie, zurückzukommen.
    Das Wetter wurde immer besser, und der schönen Tage wurden immer mehr. An einem warmen Abend lagen Hazel und einige seiner Vertrauten, einschließlich Hyzenthlay, Vilthuril und Thethuthinnang friedlich in der Sonne.
    »Möchte mal wissen, wie Flyairth und ihre Bande zurechtkommen«, sagte Holly. »Und wo sie überhaupt sind.«
    »Kehaar müßte jetzt jeden Tag zurückkommen«, meinte Bigwig. »Der wird schon herausfinden, wohin sie gegangen sind und wie sich Flyairth als Leitkaninchen macht.«
    »Sicher sehr gut, denke ich mir«, sagte Dandelion. »Also, wißt ihr, ich habe sie immer gern gehabt. Es war so lustig, mit ihr zu plaudern, und sie hatte eine Menge guter Ideen.«
    »Sie hat mir das Leben gerettet«, äußerte Hazel, »aber sie hat nie damit angegeben.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß sie als Leitkaninchen sehr gut wäre«, sagte Silver, »wenn sie einen männlichen Partner hätte, der gegebenenfalls etwas ausgleichend wirkt.«
    »Mir gefällt die Idee eines weiblichen Leitkaninchens«, meinte Hazel. »Im Ernst, ich glaube, wir sollten eigentlich eines haben. Hyzenthlay, hättest du nicht Lust, solch eine Position anzunehmen?«
    »Ich wünschte, du würdest es tun«, sagte Blackavar. »Ich glaube, wir wären alle hocherfreut.«
    Hyzenthlay wollte schon mit einem Scherz abwehren, als sie die erwartungsvollen Blicke in der Runde sah; alle schienen für Hazels Vorschlag zu sein.
    »Sag ja«, drängte sie Fiver.
    »Na gut, wenn Hazel mir zur Seite steht, dann ja«, antwortete sie. »Und ich verspreche euch –«
    »Ja? Ja?« fragten einige.
    »Ich verspreche euch, der größte Quälgeist zu sein, der ihn je geärgert hat, und ihm in allem zu widersprechen.«
    »Jetzt ist mir schon wohler zumute«, sagte Hazel und stupste sie mit der Nase an.
    Als sich die Neuigkeit im Gehege verbreitete, gab es keine einzige ablehnende Stimme.

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