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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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Jeder, sogar Bigwig, hatte Vertrauen zu Hyzenthlay und besonders natürlich das Corps der Weibchen aus Efrafra, die nicht mit Flyairth gegangen waren.
    Es war ein schöner, trockener Frühling, und der Sommer kam leichtfüßig und verheißungsvoll ins Land. Eines strahlenden Nachmittags, als Bluebell, Hawkbit und ein paar andere beim silflay auf dem Down waren, kam ein fremdes Kaninchen mit ausgesprochen erschöpftem Ausdruck mühsam über das Gras zu ihnen herangehoppelt.
    »Ich komme als Bote mit einer Nachricht von Efrafra«, sagte es. »Führt mich bitte zu eurem Anführer.«
    »Gewiß doch«, erwiderte Bluebell. »Männlich oder weiblich? Wir haben was für alle Geschmäcker, weißt du.«
16. Hyzenthlay bewährt sich
Nach jedem annehmbaren Plan mach' ich dich glücklich, wenn ich kann. Bequemlichkeit, die zählt hier nicht, weil ich es will, 's ist meine Pflicht.
W. S. Gilbert Captain Reece
    Doch wie es der Zufall wollte, hatte der Bote aus Efrafra trotz Bluebells überschwenglicher Begrüßung keineswegs die Wahl, wen er als Leitkaninchen haben wollte. Hazel war an diesem Nachmittag nicht im Gehege; er hatte Silver und Blackberry mitgenommen, um sich auf der Nuthanger Farm vorsichtig umzusehen. Seit Woundworts Niederlage hatte sich in Hazels Hinterkopf die unsinnige, ja sogar abergläubische Vorstellung festgesetzt, daß diese Farm in irgendeiner Weise eine glückliche Bedeutung für ihn und seine Kaninchen hätte. Das hieß natürlich nicht, daß er die allgegenwärtige Anwesenheit von Hund und Katzen mißachtete, doch hatte er intuitiv das Gefühl, daß ihn dieser Ort willkommen hieß, wenn man ihn verständig und mit angemessenem Respekt betrachtete, etwa so, wie ein erfahrener Seemann, der das Meer gebührend betrachtet, es eher als gutwillig denn als feindselig ansieht und als eine mögliche Quelle von Wohltaten. Er wollte gern sehen, was auf der Farm vor sich ging, obwohl das meiste sein Verständnis überforderte. Im Sommer pflegte er der Farm regelmäßig Besuche abzustatten, bei denen er ein oder zwei verläßliche Kaninchen mitnahm, und bei der Rückkehr war er jedesmal überzeugt, daß er die Zeit gut angewendet und die Zeiger der Waage auf unerklärliche Weise zu seinen Gunsten ins Gleichgewicht gestupst hatte.
    Das hatte er also an diesem Nachmittag vor. Er hatte Hyzenthlay die Leitung übergeben – es war ja nichts Ungewöhnliches zu erwarten – und war unbekümmert den Hügel hinuntergehüpft. Infolgedessen war es Hyzenthlay, der Bluebell den Besucher vorstellte.
    Seine Botschaft war nun wirklich nicht von großer Bedeutung. Efrafra wimmelte wieder einmal von zu vielen Weibchen, und Campion hatte einige ausgewählt, die ihm aus freien Stücken vorgetragen hatten, sie hätten liebend gern ihren Horizont erweitert und sich einmal das Leben in Watership Down angesehen. Campion war das egal, sie konnten dort bleiben oder zurückkommen, wie sie wollten. Überzeugt, daß Hazel keine Einwendungen machen würde, hatte er ihnen erlaubt, von Efrafra aufzubrechen, wann es ihnen beliebte. Erst dann fiel ihm ein, daß keines von ihnen den Weg kannte. Doch da gab es in Efrafra ein junges Männchen namens Rithla, das ein paar Monate zuvor mit einer Nachricht von Hazel zu Campion gekommen und dann gleich dort geblieben war, weil es ein Weibchen gefunden hatte und nach glücklicher Paarung Vater geworden war. Campion sah nun in ihm den Führer der emigrierenden Weibchen. Dann war ihm eingefallen, es wäre vielleicht höflich, Hazel schon vorher zu benachrichtigen, daß Weibchen unterwegs seien. Deswegen hatte er Rithla beauftragt, sie bis zum Belt zu führen, von wo aus sie leicht nach Watership Down weitergehen konnten; Rithla sollte während ihrer Rast dort vorauseilen und Hazel verständigen.
    Rithla erklärte das alles Hyzenthlay im Wabenbau, wo sie mit Thethuthinnang, Bigwig und einigen anderen zufällig Anwesenden zusammensaß.
    Hyzenthlay, erst seit kurzer Zeit Leitkaninchen, war gewissenhaft darauf bedacht, alles gut zu regeln, was ihr vorgetragen wurde. Entsprechend teilte sie Rithla aus eigener Machtvollkommenheit mit, daß die Weibchen durchaus willkommen seien, zumal eine erkleckliche Anzahl von Weibchen Flyairth begleitet hatten.
    Als sie hörte, er habe sie alle auf dem Belt zurückgelassen, wo sie nach Belieben hierher aufbrechen sollten, meinte sie, das erschiene ihr doch sehr gefährlich. Ungeachtet der Anweisungen Campions an Rithla hielt sie es für möglich, daß die Weibchen sich verirren

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