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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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überall beschnüffelt haben. Dann haben sich alle auf mich gestürzt. Ich habe gekämpft, so gut ich konnte, aber sie haben mich natürlich untergekriegt. Sie haben dauernd geschrien ›Macht ihn tot! Macht ihn tot!‹, und sie hätten mich wirklich getötet, ganz klar, wenn du nicht gekommen wärst, um mich zu retten.
    Und jetzt? Was passiert jetzt? Machen mich jetzt andere Kaninchen tot? Macht ihr mich tot?«
    »Nein«, sagte Hazel. »Hyzenthlay und ich werden das verhindern. Hier bist du sicher. Aber momentan mußt du noch hier in diesem Bau bleiben. Geh auf keinen Fall hier raus! Einer von uns wird heute bei dir bleiben.«
    »Aber was machen wir denn bloß mit ihm?« fragte Hyzenthlay. »Du kennst unsere Gesetze. Das Gehege wird ihn niemals dulden.«
    »Ich weiß«, erwiderte Hazel. »Aber ich lasse nicht zu, daß man ihn umbringt, solange ich es verhindern kann. Jetzt habe ich seine Geschichte gehört, und nun bin ich ganz auf seiner Seite.«
    »Dann muß er hier in deinem Wohnkessel bleiben. Außerhalb ist er nirgendwo sicher. Und wenn wir ihn wegschicken, wird er allein gegen die elil überhaupt nichts ausrichten können.«
    »Das ist mir klar. Ich weiß genausowenig wie du, was wir tun sollen. Aber er muß natürlich etwas fressen. Ich werde bei Dunkelheit selber mit ihm silflay machen, wenn niemand sonst draußen ist. Du gehst zu den anderen zurück und stellst fest, ob welche bereit wären, ihn anzunehmen. Sprich mit Bigwig und auch mit Fiver, wenn du kannst.«
    Hyzenthlay ging. Hazel blieb den ganzen Tag bei Stonecrop, der recht erschöpft schien und die meiste Zeit schlief. Keine anderen Kaninchen kamen bei ihm vorbei. Am Abend kehrte Hyzenthlay zurück.
    »Schlechte Aussichten, fürchte ich, Hazel-rah«, sagte sie. »Peerton und seine Freunde haben allen von Stonecrop erzählt und gesagt, wenn wir ihn nicht töten, wie es die Überlieferung verlangt, würde großes Unheil über das Gehege kommen. Es ist mir nicht gelungen, außer Vilthuril und Thethuthinnang jemanden zu finden, der mir überhaupt zuhören wollte. Selbst Bigwig hatte seine Zweifel und mochte nicht zugeben, daß du recht gehandelt hast.«
    Nach Einbruch der Dunkelheit nahmen die beiden Stonecrop hinaus auf den Down, um silflay zu machen. Er war an Gras nicht gewöhnt und war ohnehin viel zu verängstigt, um viel zu fressen. In vielen Kleinigkeiten, auch in seinem Benehmen, zeigte sich, daß er sich von normalen Wildkaninchen unterschied und sich ganz anders verhielt. Hazel bemerkte es und verzweifelte fast wegen Stonecrop. Wahrscheinlich würde er nie ein Wildkaninchen werden, auch nach Monaten nicht. Dennoch sagte er nichts darüber, sondern bemühte sich nach Kräften, Stonecrop aufzumuntern und ihm die Gewißheit zu geben, daß er jedenfalls zwei Freunde hatte. Sie kamen in Hazels Bau zurück, ohne jemanden getroffen zu haben.
    Am nächsten Morgen besuchte sie Fiver, hauptsächlich, wie er sagte, »um sich ein Bild von Stonecrop zu machen«. Er erwähnte den Geruch nicht und hatte eine längere Unterhaltung mit Stonecrop, der ihn offenbar mochte und infolgedessen lebhafter und gesprächiger wurde.
    »Was sollen wir denn machen, Fiver?« fragte Hazel, als Fiver es sich neben Stonecrop bequem machte und offensichtlich noch bleiben wollte.
    »Keine Ahnung«, sagte Fiver. »Laß mir etwas Zeit, laß mir Zeit, Hazel, du bist immer so ungeduldig.«
    »Na, du wärst auch nicht gerade geduldig, wenn du hier sitzen müßtest und spürst, wie es im ganzen Gehege hinter deinem Rücken gärt und schäumt«, sagte Hazel. »Zum ersten Mal spüre ich, daß sie nicht auf meiner Seite sind. Das gefällt mir gar nicht.«
    Diesmal leistete ihnen Fiver Gesellschaft, als sie nach Einbruch der Nacht silflay machten. Er hatte offenkundig Stonecrops Vertrauen so weit gewonnen, daß er ihm raten und ihn auf verschiedene Dinge hinweisen konnte, die ihn von Wildkaninchen unterschieden.
    »Kopf hoch«, sagte er. »Letzten Sommer haben wir zwei oder drei Kaninchen geholfen, aus ihrem Verschlag zu fliehen, und die haben sich hier sehr gut eingelebt. Allerdings war die Sache damals etwas anders. Wir brauchten dringend Weibchen, wollten sie unter allen Umständen haben, und die rochen längst nicht so stark nach Menschen wie du. Aber das wird schon, keine Angst.« Und danach legte er sich schlafen.
    Am nächsten Morgen kam Bigwig unerwartet zu Besuch, prallte aber sofort vor dem Gestank zurück.
    »Heilige Mohrrübe! Hazel«, sagte er, »ich hatte ja keine Ahnung,

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