Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nevada Pass

Nevada Pass

Titel: Nevada Pass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
Vom Netzwerk:
Ihren Händen, Calhoun, und ich warte sehnlichst darauf, daß Sie mir einen Grund liefern, der mir das Recht gibt, Sie zu töten.« Es war Calhoun deutlich anzusehen, daß er ihm glaubte. »Sagen Sie Benson, daß er, Carmody und Harris sofort zu mir kommen sollen.«
    Deakin öffnete die Tür einen Spalt weit und schob Calhoun in die Öffnung. Benson ging nur ein paar Schritte entfernt auf und ab.
    Calhoun sagte heiser: »Hol Carmody und Harris. Aber schnell!«
    »Was ist los, Boß? Sie sehen aus wie der Tod.«
    »Um Himmels willen, Mann, beeil dich.«
    Benson zögerte, aber dann rannte er doch los. Deakin schloß die Tür und sagte zu Calhoun: »Drehen Sie sich um.«
    Calhoun gehorchte. Deakin, der seinen Colt am Lauf hielt, holte aus und traf Calhoun mit dem Kolben. Der Mann brach ohne einen Laut zusammen. Marica starrte ihn entsetzt an.
    »Ersparen Sie mir Ihre Vorhaltungen«, bat Deakins Stimme müde. »Eine Minute später wäre er so gefährlich gewesen wie ein in die Enge getriebenes Raubtier.« Er wandte sich an Fairchild. »Wie viele Leute haben Sie noch?«
    »Wir haben nur zehn Mann verloren.« Fairchild massierte immer noch seine Hände. »Die übrigen wurden in ihren Quartieren überrascht. Calhoun und seine Freunde – wir hatten den verdammten Überläufern für die Nacht Schlafplätze zur Verfügung gestellt – töteten die Posten und ließen die Indianer herein. Die Überlebenden sind nicht hier, sondern zwei Kilometer entfernt in einer verlassenen Mine untergebracht, wo sie von Indianern bewacht werden.«
    »Das macht nichts. Ich brauche sie nicht. Ich will sie gar nicht hier haben. Eine Schlacht ist das letzte, was ich möchte. Wie fühlen Sie sich jetzt?«
    »Sehr viel besser, Mr. Deakin. Was kann ich für Sie tun?«
    »Wenn ich das Zeichen gebe, laufen Sie in die Waffenkammer und bringen mir einen Sack Sprengpulver und Zünder. Wo sind die Gefängniszellen?«
    »Auf der anderen Seite des Hofes.«
    »Und der Schlüssel?«
    Fairchild nahm einen Schlüssel von dem Brett hinter seinem Schreibtisch und reichte ihn Deakin, der ihm dankend zunickte, den Schlüssel einsteckte und ans Fenster trat.
    Er brauchte nur wenige Sekunden zu warten. Benson, Carmody und Harris überquerten den Hof im Laufschritt. Auf ein Nicken von Deakin hin half Claremont ihm, den bewußtlosen Calhoun so gut es ging auf die Füße zu stellen. Als die drei Männer sich dem Büro des Kommandanten näherten, wurde plötzlich die Tür aufgerissen und Calhoun die Treppen hinuntergestoßen. Benson, Carmody und Harris standen wie vom Donner gerührt da und starrten fassungslos auf ihren Anführer hinunter. Und als sie schließlich aufblickten, schauten sie genau in die Mündung von Deakins Colt. Fairchild rannte quer über den Hof. Deakin befahl den drei Männern, ihren Boß aufzuheben und trieb sie dann vor sich her zu den Zellen hinunter, wobei er mit der freien Hand sein Pferd am Zügel hinter sich herzog. Als er die Zellentür gerade wieder abgesperrt hatte, kam Fairchild mit einem, wie es schien, ziemlich schweren Sack aus einer in der Nähe gelegenen Tür. Deakin war bereits auf sein Pferd gestiegen. Er nahm den Sack, befestigte ihn an seinem Sattelknopf und lenkte sein Pferd quer über den Hof durch das Haupttor nach draußen. Marica erschien, gestützt von dem immer noch sehr geschwächten Claremont, vor der Kommandantur. Gemeinsam mit Fairchild liefen sie so schnell sie konnten zum Tor.
    Deakin brachte sein Pferd hinter einem Felsabbruch, der gesprengt worden war, um den Zugang zu der Brücke zu schaffen, in Deckung, stieg ab, warf sich den Sack über die Schulter und ging auf die Brücke zu.
    Pearce beugte sich aus dem linken Fenster des Führerhauses und blickte nach vorn. Ein breites Lächeln überzog sein übel zugerichtetes Gesicht.
    »Wir sind da!« Jubel klang aus seiner Stimme. »Wir sind fast da!«
    White Hand trat zu ihm: Die Brücke war kaum noch einen Kilometer entfernt. White Hand lächelte und tätschelte den Lauf seiner Winchesterbüchse.
    Deakin war es in der Zwischenzeit gelungen, zwei große Ladungen Sprengpulver zwischen den hölzernen Brückenpfeilern und den Verstrebungen auf beiden Seiten zu verkeilen. Er hatte kaum die Hälfte des Pulvers verbraucht, das Fairchild ihm gegeben hatte, aber er nahm an, daß die Menge ausreichen würde. Er kletterte an einem hölzernen Strebepfeiler hinauf, warf den halbleeren Sack auf die Schienen und hob vorsichtig den Kopf: der Zug war höchstens noch dreihundert Meter

Weitere Kostenlose Bücher