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Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Titel: Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Fischsandwich mit gelbem Schmelzkäse und etwas, das Mayonnaise sein könnte und an den Seiten herausquillt, gut aussieht.
    »Ich hätte gern einen McDouble und eine kleine Portion Pommes.« Ich schaue auf die Vierteldollarmünzen in meiner Hand hinunter und dann wieder zu ihm. »Und kann ich vielleicht einen Becher Wasser dazu haben?«
    Als er bemerkt, dass ich mein Geld zähle, presst Ty die Lippen zusammen. Er blickt über seine Schulter zum Koch, einem dicken Kerl in einer zu kleinen Uniform, der gerade einige Pommes im heißen Öl versenkt. »Eigentlich muss ich dir für den Becher etwas berechnen«, sagt er leise, »aber tun wir einfach so, als hätte ich das vergessen, okay?«
    Ich nicke. Die Tränen, die nicht besonders weit weg sind, drohen zurückzukommen. »Danke. Das ist sehr nett. Ich hatte einen schlechten Tag.« Was so eine unglaubliche Untertreibung ist, dass ich lospruste und lächle.
    Er wirft mir einen seltsamen Blick zu, als wollte er sagen: Was ist das denn für ein durchgeknalltes Mädchen? Dann kommt er mit meinem Burger, den Pommes und einem leeren Becher zurück. An der Theke schnappe ich mir ein paar Servietten und vier kleine Plastikpackungen Ketchup und lege sie auf mein Tablett. Dann fülle ich den Becher halb mit ratternden Eiswürfeln und dann bis oben hin mit Wasser. Es kommt aus demselben Spender wie die Limonade und sieht leicht gelblich aus. Ich nehme mein Tablett und suche mir einen Platz, an dem ich mit dem Rücken zur Wand sitzen und die Türen beobachten kann.
    Das Essen riecht so lecker, dass ich aufpassen muss, nicht zu sabbern, als ich den Mund zum ersten Bissen öffne. Und es schmeckt gut. Heiß, knusprig und fettig – und vor allem salzig. Das meiste davon ist weich genug, dass ich mich nicht einmal bemühen muss, meinen wackeligen Zahn zu schonen. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich langsamer essen sollte, aber nach ungefähr anderthalb Minuten ist alles weg und ich kaue das letzte harte braune Stück Pommes und lecke mir das Salz von den Fingern. Ich fahre sogar mit dem Finger durch jede der kleinen Plastikverpackungen, um den letzten Rest Ketchup aufzusaugen. Als ich aufblicke, beobachtet mich Ty mit ausdruckslosem Gesicht.
    Na ja, vor ein paar Tagen noch hätte ich mich vielleicht auch beobachtet, wenn ich so gierig gegessen hätte. Aber heute sind so viele schreckliche Dinge passiert, dass ich mir keine Gedanken darum machen kann, wie ich in den Augen eines Kassierers bei McDonald’s wohl wirke. Ich stütze das Kinn auf meine Hand, wobei ich sorgfältig darauf achtete, meine bandagierten Finger nicht zu berühren, und drehe mich mit meinem Stuhl weg, sodass ich nicht mitkriege, ob er weiterhin zu mir herüberschaut.
    Ich hole den Stift aus der Tasche, angle mir eine unbenutzte Serviette und breite sie vor mir aus. In die Mitte schreibe ich »Wer bin ich?« und male einen Kreis darum herum. Dann male ich einen weiteren Kreis und schreibe »Heiße ich wirklich Katie?« hinein. Dann zeichne ich eine Linie, die die beiden Kreise verbindet. Ich zeichne weitere Kreise, in denen »Bin ich verrückt?«, »War die Hütte real?«, »Wo ist meine Familie?«, »Warum will mich jemand umbringen?« und »Wer hat mir die Fingernägel herausgerissen?« steht. Einige der Kreise verbinde ich miteinander, zum Beispiel den mit den Fingernägeln mit dem mit der Hütte.
    Ich schreibe immer langsamer. Alles, was mir einfällt, sind Fragen. Ich habe keine einzige Antwort und ich werde müde, wenn ich darüber nachdenke, wie ich das alles je herausfinden soll. Im McDonald’s ist es warm und mein Bauch ist voller Essen. Selbst die Kopfschmerzen lassen nach.
    Erst als Ty meinen Arm berührt, merke ich, dass ich eingeschlafen bin. Ich werde mit einem so heftigen Ruck wach, dass mein Hinterkopf gegen die Wand kracht. Das Echo eines Geräuschs hängt in der Luft und ich bin mir fast sicher, dass es von mir kam und dass es ein Schrei war. Ich habe die Hände vor dem Gesicht hochgerissen, wie um zu verhindern, dass mich jemand schlägt. Ich lasse sie in meinen Schoß zurückfallen.
    »Tut mir leid, tut mir leid!«, sagt Ty und blickt auf die Pflaster an meinen Fingern. »Es ist nur so, dass wir jetzt schließen.« Er hat einen breiten Besen mit blauen Borsten in der Hand. Davor liegt ein Häufchen aus Dreck, zerrissenen Verpackungen und Essensresten.
    Mein Gesicht fühlt sich angespannt und rot an. »Kann ich noch kurz auf die Toilette?«
    »Ähm, klar.« Ty blickt sich um und ich bemerke, dass wir

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