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Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Titel: Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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du aus einer psychiatrischen Klinik ausgebrochen wärst.« Ty sieht aus, als würde er das für eine plausible Möglichkeit halten.
    »Das ist nicht wahr. Aber ich bin mir nicht sicher, was wahr ist. Ich habe mein Gedächtnis verloren.«
    Ich warte darauf, dass Ty etwas sagt, tut er aber nicht.
    »Ich weiß nicht einmal mehr meinen eigenen Namen«, fahre ich fort. »Alles, was ich weiß, ist, dass ich vor ein paar Stunden in einer Hütte zu mir gekommen bin. Nicht in einer psychiatrischen Klinik. Einer Hütte. Ich lag dort auf dem Boden und der Mann, der gerade mit dir gesprochen hat, stand neben mir und befahl einem anderen, mich umzubringen.«
    Tys Augen werden zu schmalen Schlitzen. »Dich umzubringen?«, wiederholt er mit ausdrucksloser Stimme.
    »Ich weiß, dass das verrückt klingt. Aber ich schwöre, dass es stimmt.« Würde ich Ty glauben, wenn er mir dieselbe Geschichte erzählen würde? Das Beunruhigende ist, dass ich das wohl nicht tun würde.
    »Warum sollten dich zwei Männer umbringen wollen?«
    Ich klinge bestimmt wie jemand, der einen Hut aus Alufolie trägt und eine schmutzige Babypuppe aus Plastik bei sich hat. »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass der Typ böse war, und er sagte, dass ich nichts wüsste. Und dann hat er dem anderen Typen befohlen, er soll mich töten, und ist gegangen. Ich habe nicht mal sein Gesicht gesehen. Nur seine Schuhe. Diese Stimme werde ich nie vergessen. Aber es ist mir gelungen abzuhauen und danach bin ich hier gelandet.«
    Ich erwarte, dass Ty jetzt noch zweifelnder aussieht. Stattdessen sagt er: »Ich habe gelesen, was du auf deine Serviette geschrieben hast. Deshalb habe ich sie angelogen.«
    Ich versuche, mich zu erinnern, was genau ich dort hingekritzelt habe. Einen Haufen Fragen ohne Antworten.
    »Glaubst du, dass du dir den Kopf gestoßen hast?« Er zieht die Augenbrauen zusammen. »Oder dass dir jemand auf den Kopf geschlagen hat?«
    »Ich glaube nicht.« Ich streiche mir mit der Hand über meinen Schädel. »Ich spüre keine Beulen.« Vorsichtig berühre ich meine Lippen. »Ich glaube aber, dass mir jemand ins Gesicht geschlagen hat. Innen ist alles wund und ein Zahn wackelt.«
    Ty stemmt sich auf die Füße und hält dann inne. »Ist es okay, wenn ich aufstehe?«
    »Was? Warum?«
    Er zeigt auf die Waffe und erst da merke ich, dass ich sie immer noch in der Hand halte. Wenigstens ist sie aber nicht mehr auf ihn gerichtet. Ich lasse sie in meine Jackentasche gleiten.
    Ty rappelt sich auf, tritt näher und neigt den Kopf, um mich zu betrachten. »Deine Pupillen sind gleich groß. Hast du Kopfschmerzen? Ist dir übel oder schwindlig?«
    »Ich hatte vorhin Kopfschmerzen, aber jetzt sind sie nicht mehr so schlimm. Das Essen hat geholfen.« Ich hole tief und bebend Luft. »Du glaubst mir doch, oder?«
    »Ich glaube, dass du denkst, dass du die Wahrheit sagst.« Er verstummt.
    »Aber es ist eine verrückte Geschichte«, füge ich für ihn hinzu.
    »Ja. Aber ich habe die Pflaster an deinen Fingern gesehen. Und du hast auf die Serviette geschrieben, dass dir jemand die Fingernägel herausgerissen hat. Ist das wahr?« Ich schätze zwar, dass wir ungefähr im gleichen Alter sind, aber einen Augenblick lang sieht Ty unglaublich jung aus.
    »Als ich zu Bewusstsein kam, habe ich einen Stuhl mit Seilen dran gesehen.« Ein Schauder überläuft mich. »Und auf dem Tisch lagen eine blutige Zange und zwei Fingernägel. Meine Fingernägel.« Er schneidet eine Grimasse. »Also, ja. Das ist wirklich passiert. Vielleicht ist es ganz gut, dass ich mich nicht mehr daran erinnere.«
    Sanft nimmt Ty meine Hand und schaut sich meine ramponierten Finger an. Erst jetzt bemerke ich die bräunlichen Blutergüsse um mein Handgelenk, die die Form von Fingerabdrücken haben. »Hinten gibt es einen Erste-Hilfe-Kasten«, sagt er. »Soll ich ihn holen?«
    »Nein, danke. Ich habe gerade neue Pflaster draufgeklebt. Meine Finger sehen widerlich aus, aber wenigstens bluten sie nicht mehr. Sie haben diesem Security-Typen, der mir helfen wollte, erzählt, dass ich mir die Fingernägel selbst herausgezogen habe.«
    Er schüttelt den Kopf und lässt mein Handgelenk los. »Es ist kaum zu glauben, dass jemand das ein Mal fertigbringt. Ganz zu schweigen von zwei Mal. Und außerdem hast du das da.« Mit dem Kinn deutet er auf die Tasche mit der Pistole. »Das scheint nicht zu ihrer Geschichte zu passen. Ich meine, wenn du aus einer psychiatrischen Klinik ausgebrochen bist, woher solltest du dann eine

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