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Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Titel: Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Ohren auf den Steppern ins Nichts steigen – sogar sie drehen sich zu mir um. Ich hüpfe auf einem Bein herum und brülle: »Ich glaube, er ist gebrochen! Es tut so weh!« Die Tränen, die mir übers Gesicht laufen, sind echt. Beim Herumhopsen stoße ich gegen einen Mann, der Armbeugen macht, sodass er das Gleichgewicht verliert. Fluchend taumelt er nach hinten. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Ty die Hintertür aufstößt.
    »Ich bin Ärztin«, sagt eine Frau in einem rosa Jogginganzug, die auf mich zueilt. Sie hat ein längliches Pferdegesicht und freundliche Augen. »Lass mich mal sehen.«
    Damit habe ich nicht gerechnet. Ich werde wieder ich, mein reales Ich, das keinen gebrochenen Zeh hat. »Ich glaube, es geht schon wieder.«
    »Zieh einfach mal deinen Schuh und deine Socke aus und lass es mich anschauen. Vielleicht ist es eine Quetschung.«
    Am besten, ich bringe es schnell hinter mich. Ich setze mich auf eine Hantelbank und ziehe Schuh und Socke aus. Um mich herum wechseln die Leute Blicke und verdrehen die Augen.
    Ihre Hände fühlen sich kühl auf meinem Fuß an. Sie drückt und stupst meinen kleinen Zeh an, der schmerzempfindlich ist, aber bestimmt kein Grund zum Schreien. »Falls es ein Bruch ist, ist es nur ein leichter. Der Mittelfuß wird normalerweise ohnehin nicht eingegipst. Du solltest einen Eisbeutel drauflegen und dich ausruhen. Falls er morgen noch wehtut oder falls er stark anschwillt, dann solltest du deine Eltern darum bitten, dich zum Röntgen zu bringen.« Sie hebt den Kopf und sieht mich an, betrachtet mein schwarzes Haar, das so kurz wie ein Fell ist, und die schwachen Spuren eines Blutergusses auf meinem Kiefer. Sie runzelt die Stirn. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Ein Angestellter des Studios kommt mit einem Eisbeutel angerannt. »Soll ich deine Eltern anrufen?«
    Ich muss sofort hier raus.
    Ich schnappe mir den Eisbeutel. »Es fühlt sich schon wieder besser an.« Während ich meine Socke und meinen Schuh anziehe, schaue ich die Ärztin an und wünschte, ich könnte ihr alles erzählen. Wünschte, ein Erwachsener würde das Ruder übernehmen. »Danke.« Dann gehe ich, so schnell ich kann.
    Draußen laufe ich um die Ecke und hinke dabei ein wenig. Ty geht mit schnellen Schritten zwischen zwei Autoreihen durch. Über einer seiner Schultern hängt der Rucksack, die Skateboards hat er sich unter den Arm geklemmt. In der rechten Hand hält er einen schwarzen Schlüssel, den eines Autos. Er drückt auf die Knöpfe des Schlüssels. Als Antwort darauf blinken ein Paar Rücklichter auf. Es ist ein kastanienbrauner Kombi der Marke Subaru Outback.
    »Schnell! Steig ein«, sagt er, während er die Fahrertür aufreißt. »Lass uns verschwinden, bevor jemandem auffällt, dass seine Autoschlüssel fehlen.«
    Ich öffne die Beifahrertür und strecke den Kopf hinein. Auf der Rückbank ist ein dunkelblauer Kindersitz, der – abgesehen von einem grünen Trinkpäckchen und einem Paddington-Bär mit gelber Regenjacke und Hut – leer ist. Ty schleudert den Rucksack und die Skateboards neben den Kindersitz.
    »Vielleicht sollten wir das doch nicht tun.« Dadurch machen wir wirklich jemandem das Leben schwer.
    Ty lässt bereits den Motor an. »Wir müssen aber.«
    Ein Mann im Anzug mit einer Sporttasche über der Schulter biegt um die Ecke. Als er uns sieht, klappt ihm der Unterkiefer herunter und er steht einen Augenblick einfach nur da. Dann rennt er los.
    Ich springe in den Wagen und Ty legt den Rückwärtsgang ein.

27
TAG 2, 13:14 UHR
    A ls wir an dem Besitzer des Subarus vorbeifahren, beschleunigen wir. Seine Faust kracht in die Seite des Wagens, aber dann ist er weg und Ty biegt so schnell um die Ecke, dass ich mich am Armaturenbrett abstützen muss.
    Jetzt ist es viel zu spät dafür, aber ich wünschte sehnlichst, wir hätten einen anderen Weg gefunden.
    »Schau mal, ob du dich zwischen den Sitzen hindurchzwängen und hinten hinlegen kannst«, sagt Ty, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Er gibt Gas und überholt einen roten Pick-up.
    »Warum?« Doch während ich ihn frage, versuche ich bereits, mich auf den Rücksitz zu quetschen. Ich drehe mich zur Seite, aber der Spalt zwischen den Vordersitzen ist so schmal, dass ich fast meine Jogginghose dabei verliere. Endlich schaffe ich es, aber nicht ohne mir dabei die Hüfte am Kindersitz zu stoßen. Ein Bluterguss mehr in meiner Sammlung. Ich lasse mich hinter den Beifahrersitz fallen.
    »Sie suchen nach zwei Personen, nicht nach einer

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