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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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entscheiden.«
    »Es ist eine schwere Entscheidung.«
    »Ich weiß, es ist egoistisch, dass ich immer meine, Evan müsste
alles
unterstützen, was ich tue. Aber er hat mir praktisch damit gedroht, die Beziehung zu beenden.«
    Billys Augenbrauen schossen in die Höhe. »Du lieber Himmel.«
    »Mache ich gerade einen Fehler?«
    »Sie sind die Einzige, die diese Frage beantworten kann, Sara. Es kommt darauf an, womit Sie leben können. Oder ob Sie mit sich leben können.«
    »Genau das ist es. Ich könnte es nicht ertragen, wenn John noch jemanden umbringt. Wie soll ich also diesen Sommer überstehen – oder irgendeinen Sommer? Jedes Wochenende werde ich völlig am Ende sein, weil ich mich frage, ob er es schon wieder getan hat. Und wie soll ich Hochzeit feiern, wenn ich alle zehn Sekunden über die Schultern blicke?«
    Er nickte. »Ich verstehe. Bei meiner Ex und mir war es genauso. Sie wollte einen Durchschnittstypen, aber ich konnte einfach nicht mit ihr auf dem Sofa vor dem Fernseher kuscheln, solange da noch ein Mörder frei herumlief. Ich musste es immer zu Ende bringen.«
    »Genauso fühle ich mich auch. Ich habe damit angefangen, also liegt es auch an mir, es zu beenden.« Ich empfand erneut heftige Wut auf Evan. Warum konnte
er
das nicht verstehen?
    Billy sagte: »Ich habe Ihnen ein Exemplar von
Die Kunst des Krieges
mitgebracht – es liegt noch im Truck. Aber vielleicht müssen Sie nur eine Weile Pause von allem machen.«
    »Und wie soll ich das anstellen?«
    »Wie wäre es für den Anfang mit einer Spritztour? Rumfahren und ein bisschen reden?«
    »Ich weiß nicht. Ally ist in der Schule, und ich habe noch so viel zu tun …«
    »Würden Sie tatsächlich irgendetwas davon erledigen?«
    »Wahrscheinlich nicht.« Ich seufzte. »Also gut, dann mal los.«
     
    Wir fuhren fast eine Stunde herum, tranken einfach unseren Kaffee und unterhielten uns über nichts Besonderes. Über meinen Streit mit Evan sprachen wir nicht. Es musste hart für die Polizei sein, dass er versuchte, mich davon abzuhalten, ihnen zu helfen, aber Billy sagte lediglich, dass er verstehe, warum es so schwer für Evan sei. Auf dem Heimweg blätterte ich in
Die Kunst des Krieges
und stellte fest, dass Billy einige Stellen markiert hatte – ein paar waren sogar eingekringelt.
    Er sah mich an. »Die Strategien lassen sich überall anwenden – in der Politik, im Geschäftsleben, beim Umgang mit Konflikten, wo immer Sie wollen. Und sie passen auf jede Ermittlungsarbeit. Johns Fall ist das perfekte Beispiel. Dieses Buch könnte der Schlüssel sein, um ihm endlich das Handwerk zu legen.«
    »Sieht aus, als sei es lediglich eine Sammlung von Zitaten.«
    »Aber jedes einzelne ist brillant. Nur um ein Beispiel zu geben: ›Es geht nicht darum, zu planen; es geht darum, schnell und angemessen auf veränderte Bedingungen zu reagieren.‹ Genau so muss ein Cop denken.« Seine dunklen Augen leuchteten, als unsere Blicke sich trafen. »Wenn mehr Ermittler dieses Buch lesen würden, hätten wir wesentlich mehr Verurteilungen.«
    »Sie sollten selbst ein Buch schreiben.«
    »Ich arbeite tatsächlich seit ein paar Jahren an etwas – wie
Die Kunst des Krieges
für die Polizeiarbeit genutzt werden kann. ›Der Sieg gehört demjenigen, der sowohl die Kunst der direkten als auch der indirekten Kriegslist beherrscht.‹«
    »Das ist cool.«
    Er sah mich an. »Wirklich?«
    »Total.« Wenn er Militärstrategien einsetzen wollte, um John aus meinem Leben zu bekommen, war ich dafür. Dieser Fall brauchte jemanden, der bereit war, noch einen Schritt weiter zu gehen. Dann dachte ich an Sandy. Wie weit würde sie gehen, um John zu fassen?
     
    Auf dem restlichen Heimweg erzählte Billy mir alles über sein Buch. Als er mich absetzte, hatte meine Wut sich abgekühlt, und ich fühlte mich elend wegen meiner Reaktion Evan gegenüber vorhin am Telefon. Ich fühlte mich auch ziemlich mies, weil ich mit Billy losgezogen war. Ich wusste, dass das nichts zu bedeuten hatte, aber wie würde Evan das sehen?
    In meinem Kopf kreisten beunruhigende Bilder; von Evan, wie er auszog, oder wie ich das Haus verkaufen musste, die Hochzeit abblasen, von einer schluchzenden Ally und Wochenendbesuchen bei Evan, von einsamen Nächten, erfüllt von dem Wissen, dass Evan das Beste war, was mir je passiert war, und dass ich ihn verloren hatte. Sobald ich durch die Tür war, schickte ich die E-Mails mit unseren Hochzeitseinladungen raus. Dann versuchte ich, Evan anzurufen, aber er hatte sein

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