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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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Evan akzeptiert meine ganzen Marotten und Verrücktheiten – na ja, im Moment steht das vielleicht zur Debatte. Aber ich glaube nicht, dass er wirklich begreift, warum ich die Dinge tue, die ich tue, aber vielleicht braucht er es auch gar nicht zu wissen.
    Ich dagegen muss immer alles hinterfragen – ein Charakterzug, der meinen Dad halb wahnsinnig gemacht hat. Oder besser, die meisten Leute in meinem Leben. Aber Sie sind der erste Mensch, der mir sagt, es sei völlig in Ordnung, Fragen zu stellen, und der mich sogar noch darin bestärkt. Im Grunde sind Sie sogar der erste Mensch, der mir gesagt hat,
ich
sei in Ordnung. Selbst Lauren sagt mir manchmal, ich solle aufhören, so … so sehr
Sara
zu sein. Aber Sie nicht.
    Sie sagten, meine Besessenheit wäre Leidenschaft und dass die Intensität, mit der ich Dinge angehe, eine machtvolle Gabe sei, dass meine Entschlossenheit bewundernswert sei. Dass das, was ich als Schwäche ansehe, auch meine größte Stärke sein kann. Wenn John ein Spiegel ist, der mein Bild furchtbar verzerrt zurückwirft, dann sind Sie ein Spiegel, der das Gute in mir zeigt. Manchmal frage ich mich, was geschähe, wenn Sie mir nicht dieses Bild vorhalten würden.
     
    Als ich nach unserer letzten Sitzung nach Hause kam, hatte Evan eine Nachricht hinterlassen, dass er erschöpft sei und das Handy ausschalten würde, um ins Bett zu gehen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil er nicht wusste, dass ich mich am nächsten Nachmittag mit John treffen würde, aber ich war auch erleichtert, weil ich es ihm nicht erzählen musste. Ich hinterließ ihm eine Nachricht, dass es mir leidtue, seinen Anruf verpasst zu haben, und wünschte ihm eine gute Nacht. Dann legte ich auf, ehe ich mit allem herausplatzte.
    Nachdem Billy Ally nach Hause gebracht hatte, wartete er, bis sie im Bett lag, dann gingen wir noch einmal die Einzelheiten für das Treffen durch. Die Polizei hatte Verkehrskontrollen auf der Hauptstrecke zwischen Williams Lake und Vancouver eingerichtet, und auf den Nebenstrecken hielten Ranger Wagen an, aber soweit sie wussten, war John ihnen bereits durchgeschlüpft. Wir mussten nach Plan weitermachen.
    Dieses Mal würde Billy als Gärtner verkleidet in der Nähe der Bank arbeiten, auf der ich sitzen sollte. Ich fühlte mich wesentlich besser mit dem Wissen, dass er ganz in der Nähe sein würde. Er ist so groß und kräftig, eindeutig jemand, den man an seiner Seite haben möchte, wenn man durch eine finstere Gasse geht – oder sich mit einem Serienmörder trifft. Ein paarmal machte ich einen Witz, und er lächelte jedes Mal, doch dann deutete er wieder auf die Skizze des Parks. Sein Vertrauen, dass ihr Plan funktionieren würde, verstärkte mein Vertrauen, dass ich das Richtige tat. Ich musste nichts weiter tun, als eine Weile auf der Bank zu sitzen, und der ganze Albtraum wäre vorbei.
    Gegen zehn brach Billy auf, und ich kroch ins Bett und fiel in einen traumlosen Schlaf. Doch am nächsten Morgen erwachte ich auf Evans Seite des Betts, und als ich sein Kissen umklammerte und seinen Duft einatmete, begann meine Zuversicht zu schwinden. Was, wenn die letzte Unterhaltung mit Evan unsere letzte Unterhaltung
überhaupt
werden würde? Ich musste ihn wissen lassen, wie sehr ich ihn liebte. Aber als ich versuchte, ihn auf dem Handy anzurufen, ging er nicht ran. Einen Augenblick lang war ich versucht, Billy anzurufen und die ganze Sache abzublasen. Doch dann dachte ich daran, was geschehen würde, wenn ich es täte.
     
    Ally wollte für mich Frühstück machen, Pfannkuchen, so wie Evan sie zubereitet. Ich ließ sie ein totales Chaos in der Küche veranstalten – sie sah so niedlich aus mit ihrer kleinen Schürze und der Kochmütze, als sie mich bediente – und setzte mich anschließend mit ihr an den Tisch, anstatt herumzuwirbeln und sauberzumachen. Während ich ihrem morgendlichen Geplapper lauschte und lächelte, als sie erzählte, was Elch mit seinem Kuscheltier angestellt hatte, betete ich, dass das nicht ihre letzte Erinnerung an mich sein würde. Ich rief mir in Erinnerung, dass John mich niemals bedroht hatte, aber ich konnte nicht vergessen, dass er ein Mörder war. Als ich Ally zur Schule brachte, begleitete ich sie bis zum Klassenzimmer, dann fiel ich vor ihr auf die Knie.
    »Ally, du weißt doch, wie sehr Mommy dich liebhat, oder?«
    »Jupp.«
    »Wie doll?«, fragte ich mit neckender Stimme.
    »Mehr als Elch sein Häschen.« Sie kicherte, und ich zog sie an mich, umarmte sie und

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