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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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der wegen solcher Dinge rumnörgelte.
    »Ich hatte noch keine Zeit, meine Adressen durchzugehen, aber ich mache es morgen.«
    »Hattest du keine Zeit oder wolltest du nicht?«
    »Mir wurde die Zeit knapp, Evan. Ich war beschäftigt, schon vergessen?« Ich merkte, wie zickig ich klang, und senkte meine Stimme. »Ich schicke sie heute Abend noch raus, okay?«
    Wir verfielen in Schweigen, dann sagte ich: »Es leuchtet vollkommen ein, warum er keine Grenzen hat. Wahrscheinlich hat er nicht viele Kontakte. Und ich wette, wenn ich das Wetter an den Tagen checken würde, an denen John jemanden überfallen hat, war da immer gerade eine Hitzeperiode oder der Luftdruck änderte sich – so was kann tatsächlich Migräne auslösen. Du weißt doch, wie heiß es im Landesinneren werden kann.«
    Evan seufzte. »Sara, können wir zur Abwechslung mal über etwas anderes reden?«
    »Findest du es nicht interessant, dass er genauso Kopfschmerzen hat wie ich?«
    »Es ändert nichts daran, dass er ein Mörder ist.«
    »Das weiß ich, aber es hilft mir zu verstehen,
warum
er tötet.«
    »Spielt das denn wirklich eine Rolle? Er macht es, weil es ihm gefällt.«
    »Natürlich spielt es eine Rolle. Wenn wir wissen, warum, haben wir eine größere Chance …«
    »Wir? Du weißt, dass du kein Cop bist, oder? Oder bist du einer geworden, seit ich weg bin?« Er machte einen Witz, aber ich spürte seine unterschwellige Anspannung. Ärger machte sich in mir breit.
    Halt. Denk nach. Atme.
Er stichelte nur herum, weil er beleidigt war.
Reagier nicht darauf. Pack die Wurzel des Problems an.
    »Evan, ich liebe dich mehr als alles andere. Ich hoffe, das weißt du. Die Sache mit John frisst eine Menge Zeit, aber das bedeutet nicht, dass ich dich vergessen hätte.«
    »Wenn es das nicht ist, ist es etwas anderes. Du hast immer wieder neue fixe Ideen.«
    »Ich bin
besessen
 – das weißt du doch!«
    »Ich vermisse nur die Zeit, in der du von mir besessen warst.« Er lachte.
    Ich lachte ebenfalls, erleichtert, dass die Spannung verschwunden war.
    »Je eher wir diesen Kerl aus unserem Leben haben, desto eher kann ich wieder von deinem Leben besessen sein, okay?«
    »Klingt nach einem guten Plan. Hat er gesagt, dass er sich noch einmal mit dir treffen will?«
    »Noch nicht, aber wahrscheinlich kommt das noch. Und ich denke, beim nächsten Mal wird er sich blicken lassen.«
    »Beim nächsten Mal? Es wird kein nächstes Mal geben.« Die Zeit der Samthandschuhe war schon wieder vorbei.
    »Verdammt, Evan. Du willst immer bestimmen!«
    »Ich bin fast dein Mann. Da sollte ich ja wohl ein Wörtchen mitreden dürfen.«
    »Aber du
irrst
dich. Ich habe dir schon mal gesagt, die einzige Möglichkeit, wie wir ihn aus unserem Leben bekommen, besteht darin, dass ich mich mit ihm treffe und sie ihn verhaften.«
    Er wurde lauter. »Und wenn sie es nicht tun? Wenn wieder irgendetwas schiefgeht? Was dann?«
    »Das wird nicht passieren. Er beginnt, mir zu vertrauen. Ich spüre es. Er hat mir beim letzten Anruf mehr erzählt als je zuvor, und ich …«
    »Du glaubst, weil er dir von seinen Kopfschmerzen erzählt hat, bist du in Sicherheit? Dass du alles weißt, was er denkt? Du bist kein Cop, und du bist auch kein Psychologe. Oder erzählt dir Nadine auch, dass du das machen sollst?«
    »Sie hilft mir dabei, herauszufinden, was ich will.«
    »Und was ist mit dem, was ich will?«
    »Was willst du damit sagen, Evan?«
    »Ich will damit sagen, dass ich, wenn du dich mit ihm triffst, ernsthaft über unsere Beziehung nachdenken muss und darüber, wie wichtig sie dir ist.«
    »Das meinst du doch nicht ernst.«
    »Du bringst dein Leben in Gefahr, Sara.«
    »Du bringst dein Leben jedes Mal in Gefahr, wenn du mit dem Boot rausfährst.«
    »Das ist nicht dasselbe, und das weißt du auch.«
    »Ich fasse es nicht, dass du mir drohst.«
    »Ich drohe dir nicht, ich sage nur, wie ich mich fühle …«
    »Vielleicht sollte ich auch noch einmal über diese Beziehung nachdenken.« Und dann legte ich auf. Ich starrte das Telefon lange an, wartete darauf, dass Evan zurückrief.
    Aber er tat es nicht. Also rief ich Billy an.
     
    Er kam sofort vorbei und brachte Kaffee und Donuts mit.
    »Cops und Donuts? Ist das nicht ein totales Klischee?«
    Er tätschelte seine schlanke Taille. »Genau wie meine Diät.«
    Ich lachte, zog die Donutschachtel zu mir und sah hinein, nahm aber keinen.
    Er sagte: »Möchten Sie darüber reden?«
    »Ich hasse das alles. Ich habe das Gefühl, ich müsste mich

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