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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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auf nichts anderes mehr konzentrieren.«
    »Wahrscheinlich darf sie sowieso keinen Besuch bekommen.«
    Er hob die Schultern und zuckte zusammen. »Sag doch einfach, du wärst ihre Tochter.«
    »Das könnte funktionieren. Ich glaube, sie hat tatsächlich eine Tochter in meinem Alter, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht hier in der Gegend wohnt. Nadine spricht allerdings niemals von ihr. Ich habe einmal ein Bild in ihrer Praxis gesehen. Nadine ist Witwe, weißt du. Ich frage mich, ob sie wohl ganz allein ist …«
    »Sie bringen mich ohnehin nachher nach Nanaimo. Du kannst mich dort besuchen, nachdem du nach ihr gesehen hast.«
    »Ich will hierbleiben, bis es losgeht; ich will sicher sein, dass es dir gutgeht.«
    »Klar, genau das brauche ich jetzt – eine wegen Nadine total aufgelöste Sara. Geh einfach, wir sehen uns dann in ein paar Stunden im Krankenhaus in Nanaimo. Außerdem würde ich gerne noch ein Nickerchen halten, und das ist völlig unmöglich, solange du hier herumsitzt.«
    »Ich könnte auch schlafen.«
    Er sah mich an.
    Ich seufzte. »Okay. Ich bringe Ally später mit, wenn die Polizei der Meinung ist, es sei sicher.«
    »Ich vermisse meine Allymaus. Aber lass uns noch mal ein paar Doktorspiele machen, ehe du gehst. Du darfst meine Temperatur messen …« Er wackelte mit den Augenbrauen und lachte, als ich tat, als würde ich seine Infusionsnadel rausziehen.
    Nachdem Evan und ich uns zum Abschied geküsst hatten, gleich ein paarmal, brach ich auf. Als ich am Stationszimmer vorbeikam, hielt eine der Schwestern mir einen Telefonhörer hin.
    »Ein Anruf für Sie.«
    Ich blieb stehen und starrte sie an. Wer würde mich im Krankenhaus anrufen?
    Ich habe es nicht geschafft, Sie an diesem Tag zu besuchen, Nadine.

21. Sitzung
    Seit John Sie angegriffen hat, bin ich durch die Hölle gegangen. Sie sollten diejenige sein, die Angst hat, und ich bin sicher, die haben Sie auch. Aber ich habe das Gefühl, den Verstand zu verlieren – das, was davon noch übrig ist. Ich wache auf und habe das Gefühl, in ein Laken aus Furcht gehüllt zu sein, und damit gehe ich auch wieder ins Bett. Jeder Muskel in meinem Körper tut mir weh. Ich massiere meine Waden, um die Anspannung zu lindern. Aber es funktioniert nicht. Ich nehme Tabletten zur Muskelentspannung und heiße Bäder. Dann taumele ich halb benommen und groggy wieder ins Bett. Ich rolle mich zu einer Kugel zusammen, baue mir einen Kokon aus Sicherheitswörtern, sage mir selbst, dass es vorbei ist. Trotzdem halte ich meine Beine fest umklammert, wenn ich aufwache.
     
    Als die Krankenschwester mir das Telefon reichte, rechnete ich damit, dass es Dad war oder Lauren, die mich nicht über Handy erreichen konnten, aber als ich »Hallo« sagte, antwortete John wie aus der Pistole geschossen.
    »Wir müssen uns heute treffen.«
    Ich entfernte mich so weit vom Schreibtisch, wie die Schnur es zuließ. »Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    »Wir
müssen
uns treffen.«
    Ich schaute über die Schulter und fragte mich, ob die Schwestern etwas hörten, aber eine war verschwunden, und die andere schrieb am anderen Ende des Flures etwas auf eine Tafel.
    »Ich kann nicht alles für dich sausen lassen. Ich muss darüber nachdenken …«
    »Wir haben keine
Zeit

    »Du hattest Zeit genug, um meine Therapeutin zu überfallen.« Meine Stimme zitterte vor Wut. »Meinst du, du könntest mich dazu bringen, dich zu mögen, indem du Menschen verletzt, die mir wichtig sind?«
    Totenstille am anderen Ende der Leitung.
    Ich blickte den Flur hinunter. Der Beamte, der vor Evans Zimmer saß, blätterte in seiner Zeitschrift und bekam nicht mit, dass ich mit dem Mann sprach, vor dem er mich beschützen sollte.
    John schwieg immer noch, also sagte ich: »Du
musst
damit aufhören.«
    »Du musst mir helfen. Du bist die Einzige, die das kann, Sara.« Er klang verzweifelt. Nicht so verzweifelt, wie ich mich fühlte. Was sollte ich tun? War das nur ein Trick? Aber was, wenn es
kein
Trick war?
    Es spielte keine Rolle. Ich wusste, was ich tun würde. Ich schloss die Augen.
    »Ich werde mich mit dir treffen, okay? Und dann reden wir darüber. Aber ich kann eine ganze Weile nicht weg.«
    »Ally muss auch mitkommen.«
    Mein ganzer Körper krümmte sich zusammen, als hätte er mich geschlagen. Ich umklammerte den Hörer.
    »Ich habe dir bereits gesagt, dass das nicht geht.«
    »Sie
muss
. Du und Ally müsst mit mir kommen und mit mir zusammenleben.«
    »Mit dir zusammen … wir können

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