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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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sich vor, er wäre eine Bombe, Sara. Es braucht nicht viel, und er geht los.«
    »Aber was ist, wenn er anruft?«
    »Lassen Sie sich auf keine andere Unterhaltung mit ihm ein, solange wir keinen Plan haben.«
    »Werden Sie die Bewachung für Evan und Nadine verstärken?«
    »Sie werden bereits bewacht. Wenn wir noch mehr Beamte schicken und er bemerkt es, dann weiß er, dass Sie uns alarmiert haben.«
    »Was ist mit Billy, soll ich ihn anrufen und …«
    »Ich informiere ihn.« Ihre Stimme klang fest. »Bleiben Sie einfach ruhig, und wir werden alles besprechen, sobald Sie hier sind.«
     
    Die nächste Stunde verbrachte ich mit der längsten Fahrt meines Lebens. Es war bereits ein heißer Tag, aber mein Körper wurde vom Angstschweiß ganz glitschig, und meine Finger waren klamm, als ich das Lenkrad umklammert hielt. Auf dem Großteil der Strecke hatte ich keinen Handyempfang, so dass ich nicht sicher war, ob John versuchte, mich noch einmal zu erreichen. Immer wieder sah ich in den Rückspiegel. Verfolgte er mich, oder war er in Nanaimo? Was, wenn er Allys Schule beobachtete und begriff, dass sie nicht dort war?
    In Gedanken malte ich mir immer noch die schlimmsten Horrorszenarien aus, als ich mich meinem Haus näherte. Ich schoss über eine gelbe Ampel, und der Streifenwagen, der mir folgte, stoppte bei Rot. Er schaltete sein Blaulicht an, aber ein riesiger Sattelschlepper fuhr über die Kreuzung. Als ich in meine Auffahrt einbog, stellte ich fest, dass der Streifenwagen, der normalerweise auf der Straße parkte, verschwunden war. Er musste von dem abgelöst worden sein, der mir folgte. Ich sprang aus dem SUV und sprintete zur Haustür.
    Ich schob den Schlüssel ins Schloss und rief laut: »Ich bin’s – Sara. Ich bin zu Hause.« Kein Ton von trampelnden Füßen. Kein bellender Elch.
    Als ich den Schlüssel umdrehte, stellte ich fest, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Ich zögerte – könnte es sein, dass John drinnen war? Adrenalin rauschte durch meinen Körper. Meine
Tochter
war da drin.
    Ich stieß die Tür auf.
    Im Haus war es still.
    »Sandy? Ally? Hallo!«
    Ich rannte die Treppe hinauf in Allys Zimmer. Sie war nicht da. Einer ihrer Schuhe lag mitten im Raum. Sie hatte sie heute Morgen angehabt.
    Ich raste den Flur entlang in mein Zimmer. Leer. Waren sie hinten im Garten? Ich sprintete die Treppe hinunter und öffnete die Schiebetür. Als ich hinaustrat, sah ich Sandy gefesselt vor mir auf dem Boden liegen.
    Im ersten Moment konnte mein Verstand das Bild nicht verarbeiten, doch dann traf es mich mit aller Macht. Ich ließ mich neben ihr auf die Knie fallen.
    »Sandy!«
Ich wollte sie schütteln und anschreien:
Wo ist Ally?
Aber ihr Gesicht war zur Seite gedreht, und aus ihrer Nase tröpfelte ein Rinnsal Blut. Das Haar an ihrem Hinterkopf war vom Blut verfilzt. Ich entdeckte den Umschlag, der neben ihrer Schulter lag, mein Name in Großbuchstaben daraufgekritzelt. Darin lagen ein Handy und ein zusammengefaltetes Stück Papier. Ich faltete die Nachricht auseinander. Die Schrift war krakelig, aber die Worte sprangen hervor:
Wenn du Ally jemals wiedersehen willst, erzähl niemandem etwas …
Ehe ich den Rest entziffern konnte, fiel etwas aus dem Umschlag. Ich hob es auf. Es war eine Strähne von Allys Haar, eine weiche, dunkle Locke. Mit einem langen Stöhnen entwich die Luft aus meiner Kehle.
    Aus dem Inneren des Hauses rief jemand: »Alles in Ordnung? Die Tür stand weit offen!«
    Der Streifenpolizist.
    Ich öffnete den Mund, um zu rufen, dass Ally verschwunden war.
Halt, denk nach.
Was, wenn John sie umbrachte? Wenn ich der Polizei erzählte, dass sie verschwunden war, würden sie mich nie aus dem Haus lassen.
    Ich hörte mich brüllen: »Sandy ist verletzt.«
    Er eilte mit schweren Schritten zu mir heraus.
»Ein Officer verletzt, ein Officer verletzt!«
Mit einem Walkie-Talkie an den Lippen kam er durch die Schiebetür. Ich schob das Handy und die Nachricht in meine Tasche und stand mit zitternden Knien auf.
    »Sie atmet, aber sie blutet am Kopf, und …«
    Er schob mich aus dem Weg und kontrollierte Sandys Puls. Ich starrte auf seinen Rücken. Sollte ich ihm von der Nachricht erzählen?
    Wenn du Ally jemals wiedersehen willst …
    Auf wackeligen Beinen zog ich mich zurück. Im Wohnzimmer blieb ich stehen und las den Rest der Nachricht. Die Worte tanzten vor meinen Augen.
    Fahr in Richtung Norden. Komm allein. Ich werde anrufen und dir den Weg sagen. Wenn dir jemand folgt, ist sie tot.
    In der

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