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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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umgebracht habe. Meine Familie, Evan, meine Therapeutin, jeder weiß, dass ich Ally das niemals antun würde – außerdem werde ich demnächst
heiraten
. Ich habe gerade mit einer meiner Schwestern über die Junggesellinnenparty geredet. Warum sollte ich …«
    »Es gibt einen Abschiedsbrief in Ihrer Handschrift. Sie werden es glauben.« Aber etwas flackerte in seinem Blick auf.
    »Aus meiner Anruferliste geht hervor, dass wir heute Abend telefoniert haben – Sie sind die letzte Person, die mich lebend gesehen hat. Überall auf dem Geschirr sind Ihre Fingerabdrücke.«
    »Ich bin vorbeigekommen, um mit Ihnen zu reden, weil Sie so aufgewühlt waren.« Er zuckte die Achseln. »Ich habe nicht gemerkt, dass Sie Suizidgedanken hatten.«
    »Aber Sie sind ein ausgebildeter Profi, Sie hätten es merken müssen. Es wird eine Untersuchung geben, Billy.«
    »Damit komme ich schon zurecht. Es wird funktionieren.«
    Er war zu ruhig. Nichts an ihm schwankte. Erneut überkam mich Panik, lähmte jeden meiner Gedanken außer dem, dass mir die Zeit davonlief. Ich würde sterben.
    Ich starrte Billy an. Allmählich fühlte sich alles kühl und verlangsamt an, als befände ich mich unter Wasser. In meinen Ohren dröhnte es, und ich fragte mich, ob ich jetzt ohnmächtig würde. Dann änderte Billy seine Haltung, und ich erkannte seine Tattoos.
    Wer schwach ist, muss sich auf den Angriff vorbereiten. Wer stark ist, zwingt den Feind, sich auf einen Angriff vorzubereiten.
    Das war’s. Ich hatte meine Strategie gefunden. Ich musste zum Angriff übergehen. Die Angst wich aus meinem Körper, als mein Verstand sich aufklarte.
    »So wie Ihr Plan, John zu fassen?«
    Seine Augen wurden schmal. »Er hat funktioniert.«
    »Sie hätten ihn nie gefasst –
ich
habe ihn getötet. Ich musste Ihren Job erledigen.«
    Seine Hand umklammerte die Pistole fester. Ich dachte kurz an unsere Unterhaltung darüber, dass er früher so aufbrausend gewesen sei. Er hatte sich angewöhnt, seine Wut zu kanalisieren und zu kontrollieren, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht mehr da war. Was hatte er noch über das Kickboxen gesagt? Der Gegner, der seinen kühlen Kopf verliert, verliert seine Koordination. Wenn ich ihn provozierte, würde er vielleicht unvorsichtig werden, und ich könnte es zum Telefon oder zur Alarmanlage schaffen.
    »Dieses Buch von der Kriegskunst. Das ist doch nur ein Haufen Scheiße.«
    »Dieser Fall
beweist
, dass es funktioniert.«
    Er sagte das voller Überzeugung, aber sein Hals zeigte eine leichte Rötung. Ich hatte einen empfindlichen Nerv getroffen.
    »Niemand wird dieses lächerliche Buch, an dem Sie arbeiten, ernst nehmen – die Polizei schon gar nicht. Nicht einmal Sandy hört Ihnen zu.«
    Die Rötung am Hals kroch höher und wurde dunkler. »Sie wird. Wenn sie es liest und sieht, wie es bei diesem Fall geholfen hat.«
    »Aber den Teil, in dem Sie auf Evan schießen, müssen Sie auslassen, stimmt’s? Darum bringen Sie mich um. Denn wenn die Wahrheit herauskäme, dann wüsste jeder, dass Sie ein Lügner sind – und dass Ihre ganzen Strategien und Pläne totaler Unsinn sind. Sie haben das
Gesetz
gebrochen.«
    »Es funktioniert. Ich brauchte nur einen großen Fall, um das zu beweisen. Und das habe ich getan.«
    »Nein, Billy, Sie haben es verbockt. Mir haben Sie gesagt, ich müsste Geduld haben, aber Sie selbst haben die Sache in die eigene Hand genommen. Dann wurde ein Officer – Ihre
Partnerin
 – verletzt. Sie haben die Dinge vorangetrieben, und daraufhin ist John ausgeflippt.«
    »John musste gestoppt werden. Aufgrund meiner Einwirkung wird er nie wieder eine Frau töten.«
    »Aber wenn Sie mich umbringen, sind Sie ebenfalls ein Mörder, und …«
    »Ich habe Ihnen gesagt, ich gehe nicht in den Knast – nicht dafür, dass ich Leben gerettet habe.«
    »Ihnen ging es doch gar nicht darum, einen Killer aufzuhalten oder Leben zu retten. Egal, was Sie getan haben, Sie haben es einzig und allein für sich getan.« Sein Blick war immer noch finster, aber er schaffte es, ruhig zu bleiben. Mittlerweile fühlte ich mich leicht schläfrig und benommen. Ich musste es noch einmal versuchen. »Die Leute, die er umgebracht hat, sind Ihnen doch egal.«
    »Sie wissen überhaupt nichts über mich.«
    »Ich weiß, dass die Polizei sich schlapplachen wird, wenn sie herausfindet, was Sie getan haben. Das ist ja auch nicht das erste Mal, dass Sie es verbockt haben. Sie wissen schon, die alte Frau, die angeschossen wurde, weil Sie beim

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