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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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war am Ende meiner Kräfte und sagte schließlich: »Gut, du kannst gern den ganzen Tag hier stehen bleiben«, und ging davon. Kurz darauf kam sie mir nach, die kleinen Schultern hingen herunter, und die Lippen waren zusammengepresst, als bemühe sie sich, nicht zu weinen.
    Ein paar Meilen später starrte sie immer noch aus dem Beifahrerfenster. Jetzt, da ich ruhiger war, hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie so gedrängt hatte, und sagte: »Brandon wird sich total freuen, wenn er dein Geschenk sieht.« Sie sah mich immer noch nicht an, also begann ich zur Radiomusik zu singen und dachte mir dabei einen eigenen Text aus. »Zuckerstückchen, Allymaus, du weißt, dass ich dich liebhabe. Ich kann nicht anders, ich liebe dich und niemand anders, außer Evan und Elch und Nana und Tante Lauren und …« Ich holte ganz tief Luft. Allys Mundwinkel zuckten, als sie versuchte, nicht zu lachen. Ich begann, lauter zu singen. Als wir Evan abholten, sang sie bereits mit – und musste zwischendurch immer wieder kichern, was mich ebenfalls zum Lachen brachte. Dann legte sie den Kopf schräg, lächelte mich an und sagte: »Du bist so hübsch, Mommy.« Mein Gott, ich liebe dieses Kind.
    Wir waren immer noch bester Laune, als wir auf Laurens und Gregs Auffahrt parkten. Dieses Jahr stand die Party unter dem Motto des Films
Transformers
, ich wusste also, dass das ganze Haus von oben bis unten dekoriert sein und es alle möglichen Spiele für die Kinder geben würde. Wahrscheinlich hätte ich mich köstlich amüsiert, wenn meine beiden Väter nicht alles verdorben hätten.
     
    Dad holte gerade einen Kasten Bier aus seinem Truck, als wir aus dem Cherokee stiegen. Während Ally mit Elch losrannte, um die Jungs zu suchen, folgte ich meinem Vater und Evan in den Garten. Sie unterhielten sich übers Angeln. Greg hatte eine Schürze umgebunden und stand am Gasgrill. Als er uns sah, grinste er. Ein großer Teddybär von einem Mann, zog er Evan und mich zu einer unbeholfenen Umarmung an sich. Nachdem er uns wieder freigelassen hatte, öffnete er eine Kühlbox zu seinen Füßen und reichte Evan ein Bier. Seinen rosigen Wangen nach zu urteilen, hatte Greg sich schon ein paar davon gegönnt.
    »Was möchtest du, Sara?«
    »Ich hol mir drinnen einen Kaffee, danke.«
    In der Küche füllte Lauren gerade Pommes in eine Schüssel, während Mom den Abwasch machte. Lauren hat eine Geschirrspülmaschine, aber Mom würde sie nie benutzen. Sie findet, dass das Geschirr darin nicht richtig sauber wird.
    »Kann ich noch irgendetwas helfen?«, fragte ich.
    Lächelnd drehte Lauren sich um und pustete eine blonde Haarsträhne aus ihrem Gesicht. »Im Moment nicht.«
    Ich drückte Mom einen Kuss auf die Wange und stellte fest, dass ihr Gesicht schmaler geworden zu sein schien, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Sie lächelte, aber ihre Augen blickten müde, und sie hatte eindeutig abgenommen. Ich schenkte mir eine Tasse ein und spürte, wie meine gute Laune mir langsam entglitt.
    Als ich den ersten Schluck nahm, entdeckte ich Melanie und Kyle, die gerade um die Hausecke bogen. Kyle trug hautenge schwarze Jeans und ein enges schwarzes T-Shirt. Dad erwiderte seinen Gruß kaum, ehe er sich wieder seiner Unterhaltung mit Evan zuwandte.
    Lauren stellte sich hinter mich und legte ihr Kinn auf meine Schulter. Wir sahen den Männern einen Augenblick zu. Greg erzählte eine Geschichte – Bier in der einen, Grillzange in der anderen Hand. Evan und Melanie lachten, als er fertig war. Gregs Blick huschte zu Dad hinüber, um zu sehen, ob er auch lachte. Er tat es nicht.
    Ich sagte: »Bier und Holzfällen. Gregs Lieblingsthemen.«
    »Sei nicht so gemein.« Lauren knuffte mich in den Rücken.
     
    Während die Kids sich auf das Essen an ihrem Tisch stürzten, versammelten sich die Erwachsenen um den hölzernen Picknicktisch, den Greg gezimmert hatte. Ich hatte gerade den ersten Bissen von einem Burger genommen, als mein Handy in der Tasche klingelte. Ich nahm es heraus und warf wie nebenbei einen Blick aufs Display. Schon wieder eine fremde Nummer. Es musste John sein.
    Es klingelte erneut. Als ich aufstand, hörten am Picknicktisch alle auf zu reden. Die einzigen Geräusche kamen vom Kindertisch.
    Ich sagte: »Entschuldigt mich einen Moment.« Dads Gesicht glich einer Gewitterwolke. Ich ging um die Ecke, bis ich außer Sicht war, wobei ich versuchte, nicht zu rennen, dann nahm ich den Anruf an.
    »Hallo?«
    »Ich musste deine Stimme hören.«
    Seine

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