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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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könnte Evan von dem Cop erzählen?«
    Ich starrte sie an. Es juckte mir in den Fingern, ihr dieses Feixen aus dem Gesicht zu prügeln.
    Schnapp nicht nach dem Köder, schnapp nicht nach dem Köder.
    Ich sagte: »Ich muss jetzt wirklich zurück in die Werkstatt.«
    Sie stand auf. »Keine Angst, ich verschwinde schon. Wann wollen wir eigentlich diese Brautjungfernkleider kaufen?«
    Lauren und Melanie sind meine Brautjungfern und Evans zwei jüngere Brüder seine Best Men. Lauren und ich hatten vor einer Weile überlegt, zusammen auf Einkaufstour zu gehen, aber ich hatte die Idee wegen John fallengelassen – und weil mir davor graute, Melanie ertragen zu müssen. Alles in mir hätte ihr am liebsten zugerufen, dass sie bei der Hochzeit nicht länger mit von der Partie war, aber ich wusste, dass sie genau das wollte.
    »Ich bin mir noch nicht sicher«, sagte ich. »Ich sage dir so bald wie möglich Bescheid.«
    »Meinetwegen.«
    Ich stand auf und folgte ihr aus dem Wohnzimmer, blieb jedoch im Flur stehen. Sie war fast durch die Küche durch und bei der Schiebetür, wo sie ihre Schuhe stehen gelassen hatte, als das Handy auf dem Tisch klingelte. Sie hielt inne und drehte sich um.
    Ich stürzte mich auf das Telefon und kippte dabei fast einen Stuhl um.
    Eine Nummer, die ich nicht kannte. Es musste John sein.
    Melanie starrte mich an, eine Braue hochgezogen.
    »Ich erwarte den Anruf eines Kunden, aber das ist nur eine von diesen blöden 0800-Nummern.« Ich zuckte die Achseln.
    Sie sah mich merkwürdig an. »Okay …«
    Ich zwang mich zu einem neutralen Gesichtsausdruck.
    Langsam schob sie die Tür auf. Das Telefon klingelte immer noch. Mein Herz flatterte in meiner Brust. Melanie blickte über die Schulter zurück. Ich lächelte und winkte flüchtig. Sie sah mich immer noch an.
Geh schon, geh.
Endlich wandte sie sich ab.
    Als sie am Fenster vorbei war, ging ich atemlos ans Telefon.
    »Hallo?«
    »Warum hast du so lange gebraucht?«
    »Ich war im Bad.«
    »Ich habe dir gesagt, dass du das Telefon
immer
bei dir tragen sollst.«
    »Ich tue mein Bestes, John.«
    Er seufzte. »Entschuldige, aber ich hatte einen harten Tag.«
    »Sie Ärmster.« Es brachte mich beinahe um, den Sarkasmus aus meiner Stimme rauszuhalten, trotzdem klang ich immer noch kurz angebunden. Ich ging zum Vorderfenster und sah Melanie davonfahren. Einen Moment lang fragte ich mich, was sie wohl in meiner Situation täte. Wahrscheinlich John sagen, er solle sich verpissen.
    »Manche Leute, mit denen ich zusammenarbeite, meinen, sie wären besser als ich.«
    »Wo arbeiten Sie?«
    »Das kann ich dir nicht erzählen.«
    »Können Sie mir erzählen,
was
Sie arbeiten?«
    Er machte eine Pause. »Noch nicht. Und du, was machst du so in deiner Freizeit?«
    Mein Körper verspannte sich. »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich versuche nur, dich besser kennenzulernen.« Sein Tonfall wurde lebhafter. »Ich bin gerne im Freien.«
    »Tatsächlich? Wandern und so was?«
    Ich brachte es nicht über mich, ihn zu fragen, ob er gern jagte. Ich dachte, mein Mangel an aufrichtigem Interesse müsste ihm auffallen, aber seine Stimme klang heiter, als er antwortete.
    »Ich campe überall – auch an Stellen, zu denen die meisten Leute sich gar nicht hintrauen. Es gibt nicht viele Ecken in British Columbia, die ich nicht kenne. Du kannst mich irgendwo auf einem Berggipfel rauswerfen, und ich würde trotzdem den Weg zurück finden. Aber ich halte mich immer ans Land.«
    Ich zerbrach mir den Kopf, was ich darauf sagen sollte. »Warum?«
    »Ich kann nicht schwimmen.« Er lachte. »Campst du gerne?«
    »Manchmal.«
    Johns Stimme wurde ausdruckslos. »Ziehst du mit deinem Freund los?«
    Ich zögerte. War es besser, wenn er von Evan wusste? Er würde denken, dass ich einen Beschützer hatte, der bei mir lebte. »Er ist mein Verlobter.«
    »Wie heißt er?«
    Ich zögerte erneut. Die Vorstellung, ihm Evans Namen zu nennen, war mir zuwider, aber was, wenn er ihn bereits kannte? »Evan.«
    »Wann heiratet ihr?« In seiner Stimme schwang etwas mit, das ich nicht einordnen konnte.
    Die Zeit dehnte sich aus, als ich überlegte, was ich antworten sollte.
    »Hm, wir sind noch nicht sicher, sind immer noch dabei, alles auszutüfteln …«
    »Ich muss Schluss machen.« Er legte auf.
     
    Ich rief sofort Billy an. Dieses Mal war John irgendwo zwischen Prince George und Quesnel, also sogar noch weiter nördlich von Williams Lake. Sobald er das Gespräch mit mir beendet hatte, hatte er das Telefon

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