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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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Worte ließen mich erschaudern, doch ich sagte: »Alles in Ordnung?« Wie wurde ich ihn bloß wieder los?
    »Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe.« Seine Stimme klang angespannt, als fiele es ihm schwer, die Worte herauszubringen. »Zu wissen, dass … dass ich dich habe … hilft.«
    Ich hörte ein Geräusch im Hintergrund, konnte es jedoch nicht einordnen. »Was war das für ein Geräusch? Von wo aus rufst du an?«
    »Es ist noch nicht zu spät.«
    »Was ist nicht zu spät?«
    »Für uns.«
    Einen Moment lang sagte ich nichts und versuchte, mich auf das Geräusch im Hintergrund zu konzentrieren. Stammte es von einem Tier oder einem Menschen?
    »
Sag mir
, dass es nicht zu spät ist!«
    »Nein, nein, natürlich nicht.«
    Er atmete vernehmlich aus. Es klang gepresst, als würde er durch zusammengebissene Zähne atmen.
    Er sagte: »Ich muss Schluss machen.«
     
    Nachdem ich das Telefon zugeklappt hatte, versuchte ich mich zusammenzureißen, aber meine Kehle war so eng, dass ich das Gefühl hatte zu ersticken. Ich sah nur noch verschwommen. Ich presste die Handballen gegen die Schläfen und schloss die Augen. Was sollte ich tun? Ich durfte nicht zulassen, dass meine Familie sah, wie mitgenommen ich war. Ich wollte Billy anrufen, aber wenn ich noch sehr viel länger wegblieb, würden die anderen sich wundern.
Denk nicht an John, schieb es einfach beiseite und konzentrier dich. Reiß dich zusammen, Sara.
Als ich zum Tisch zurückging, fing ich Evans Blick auf und nickte ihm leicht zu.
    »War das der Kunde, auf dessen Anruf du gewartet hast?«, sagte er, als ich mich setzte.
Danke, Schatz.
    Ich nickte und mied den finsteren Blick meines Dads von der anderen Seite des Tisches.
    Als ich meinen Burger aufnahm, sagte ich: »Tut mir leid. Aber dieser Kunde ist alles andere als pflegeleicht.«
    Dad sagte: »Das hätte warten können.«
    »Er hat nur begrenzt Zeit, also muss ich …«
    Doch Dad hatte seine Aufmerksamkeit bereits wieder Evan zugewandt. Am anderen Ende des Tisches stocherte Kyle in seinem Essen herum. Seine Fingernägel waren schwarz lackiert. Melanie bemerkte meinen Blick.
    »War das dieser gutaussehende Cop?«
    Neben mir verspannte sich Evan.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, noch ein anderer Kunde.«
    Melanie sagte: »Wie war noch mal sein Name? Bill?«
    Ich nickte und zwang mich, noch einmal von dem Burger abzubeißen. »Die sind superlecker, Greg.«
    »Er sah gar nicht aus wie jemand, der Antiquitäten sammelt«, sagte Melanie. Jetzt sahen mich alle an.
    Mom machte ein verwirrtes Gesicht. »Du hast einen von Saras Kunden kennengelernt?«
    »Ja, als ich sie neulich besucht habe, haben sie gerade zusammen Mittag gegessen.«
    Halt den Mund, Melanie.
    Evan hörte auf zu essen und sah mich an.
    »Er war vorbeigekommen, um sich meine Werkstatt anzusehen, und ich hatte mir gerade ein Sandwich gemacht, also habe ich ihm auch eins angeboten.« Es war nicht ganz die Wahrheit, aber nah dran.
    Melanie sagte: »Und was
genau
machst du für ihn?«
    Ich hätte ihr am liebsten meinen Burger in das feixende Gesicht gepfeffert.
    Denk nach!
    »Seine Mutter ist vor kurzem gestorben, und sie hat den ganzen Keller voll mit alten Möbeln. Ich versuche, sie für ihn zu sortieren und aufzuarbeiten, damit er sie verkaufen kann. Es sind ziemlich viele Stücke.« Langsam erwärmte ich mich für meine Lüge. »Das wird mich eine Weile beschäftigen.« Ich schaute kurz zu Evan rüber. Er starrte auf seinen Teller.
    Ehe ich noch etwas sagen konnte, klingelte mein Handy.
    Dad ließ seinen Burger auf den Teller fallen und verzog angewidert das Gesicht.
    Ich überprüfte das Display. Es war wieder John. Mein Puls beschleunigte sich.
    Ich stöhnte und stand auf. »Tut mir echt leid.«
    Dad sagte: »Setz dich hin.«
    »Es ist noch einmal mein Kunde …«
    »Setz dich
hin
.« Dads Hände neben dem Teller ballten sich zu Fäusten.
    »Tut mir leid, ich muss rangehen.«
    Als ich den Tisch verließ, schüttelte Dad den Kopf und sagte etwas zu Mom. Ich schaute über die Schulter zurück und versuchte, Evans Blick einzufangen, aber er sah nicht auf.
    Als ich um die Hausecke war, sagte ich: »Was ist los?«
    »Dieser Lärm.« Er stöhnte.
    Ich hörte etwas zuknallen. »Bist du verletzt?«
    »Du
musst
mit mir reden … du musst mir helfen!«
    Verkehrslärm.
    »Fährst du gerade?«
    Quietschende Reifen. Ein Auto hupte. War das der Lärm, der ihn so aufregte?
    »Vielleicht solltest du anhalten und …« Ally kam um die Hausecke

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