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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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gerannt.
Oh, Mist.
Warum hatte Evan sie nicht zurückgehalten?
    Ich hielt das Mikrophon zu, gerade als sie sagte: »Grandpa sagt, du sollst jetzt kommen und Kuchen essen.«
    »Okay, Spatz. Ich bin in einer Minute fertig. Geh schon vor.«
    Als sie davontrottete, sagte ich: »John? Bist du noch dran?« Nur Verkehrslärm.
    Ich wollte schon auflegen, als er schließlich mit verzweifelter Stimme sagte: »Du musst mit mir reden!«
    »Worüber möchtest du reden?«
    »Erzähl mir … erzähl mir, was dein Lieblingsessen ist.«
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Ich verpasste den Geburtstag meines Neffen, weil er hören wollte, was ich gerne aß?
    »Kannst du mir nicht einfach erzählen, was los ist? Ich bin auf einer Familienfeier, und alle sind …«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, du hättest niemandem von mir erzählt.« Seine Stimme klang hart.
    »Habe ich auch nicht! Aber es sieht langsam komisch aus, wenn ich stundenlang telefoniere, und dann fängt meine Familie an, Fragen zu stellen, und ich …«
    Er hatte aufgelegt.
     
    Für den Rest der Party schwirrten mir jede Menge unbeantwortete Fragen durch den Kopf und brachten jede Faser meines Körpers zum Vibrieren. Was waren das für Geräusche im Hintergrund gewesen? Warum redete er von Lärm? Was würde er jetzt machen? Mein gesamtes System war übersteuert, mein Gesicht brannte, die Achseln waren schweißnass, meine Beine schrien mir zu, wegzulaufen, nach Hause zu rennen, mit Billy zu reden, mit irgendjemandem, der es schaffte, dieses schreckliche Gefühl zum Verschwinden zu bringen. Ich versuchte, mich auf die Unterhaltungen um mich herum zu konzentrieren, doch ich konnte den Gesprächen nicht folgen. Alle Kinderstimmen klangen schrill, und bei jedem Kreischen durchzuckte mich Wut wie ein kurzer Blitz. Ich sah ständig auf meine Uhr und hielt das Telefon fest umklammert.
    Dass Dad mich vor Ally herunterputzte, weil ich ans Telefon gegangen war, und mich selbstsüchtig und unhöflich nannte, machte die Sache auch nicht gerade besser. Ich entschuldigte mich, wie ich es immer tat, doch er warf mir weiterhin böse Blicke zu. Moms Lächeln flackerte an und aus, als sie zwischen uns hin und her schaute. Melanie und ich gingen einander nur noch aus dem Weg. Zumindest schien sich Lauren nicht zu ärgern, aber sie war auch ziemlich abgelenkt. Jedes Mal, wenn ich sie ansah, beobachtete sie Greg. Einmal ertappte ich sie dabei, wie sie ihm einen bösen Blick zuwarf, als er sich noch ein Bier holte – wovon er sich natürlich nicht aufhalten ließ. Aber ich hatte meine eigenen Beziehungsprobleme. Evan lachte und scherzte mit allen, legte den Arm um meine Schulter, als Brandon unser Geschenk aufmachte, aber er sah mir nicht in die Augen. Endlich war es Zeit aufzubrechen. Mein Abschied fiel kurz aus, was mir einen besorgten Blick von Mom eintrug, aber ich konzentrierte mich darauf, Ally und Elch in den Cherokee zu bekommen. Ich schleifte Ally praktisch die Auffahrt hinunter und blaffte sie an, als sie sich beschwerte. Evan schwieg.
    Wir setzten gerade zurück, als mein Handy piepte. Eine SMS von Billy.
    Wie war die Party? Rufen Sie an, wenn Sie zu Hause sind.
    »Von wem?«, fragte Evan.
    »Die Polizei will Johns Anrufe mit mir durchsprechen.« Ich wählte bereits Billys Nummer, erreichte jedoch nur die Mailbox. »Mist, er muss in einem Sendeloch sein.«
    Evan starrte auf die Straße vor sich.
    Während der restlichen Fahrt herrschte Schweigen. Als wir endlich zu Hause waren, fläzte Ally sich vor den Fernseher, um
Hannah Montana
zu sehen. Ich versuchte noch einmal, Billy zu erreichen, und hinterließ ihm dieses Mal eine Nachricht. Nach zehn Minuten, in denen ich unser Frühstücksgeschirr abwusch, machte ich mich auf die Suche nach Evan. Er war im Garten und beseitigte Elchs Haufen.
    Ich sagte: »Ich weiß, was du denkst, aber so ist es nicht.«
    »Ich denke, du solltest die Hinterlassenschaften von deinem Hund besser wegmachen.«
    Mein
Hund? Das regte mich auf.
    »Ich versuche, den Überblick zu behalten, Evan, aber ich kann mich nicht um alles kümmern, wenn du weg bist.«
    »Das dauert fünf Minuten.«
    »Du weißt, wie viel ich in letzter Zeit um die Ohren habe.«
    »Ja klar, zu viel, um mir zu erzählen, dass du mit andern Kerlen Mittag isst.«
    »Da war
nichts
. Melanie versucht nur, Ärger zu machen.«
    Er stieß die Schaufel in den Boden. »Sie hat ihre Sache jedenfalls gut gemacht. Greg hat mich den ganzen Nachmittag komisch angeschaut.«
    »Was hätte

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