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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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werden.«
    »Es ist ziemlich schräg.«
    »Was ist schräg?«
    »Mit ihm zu reden. In dem einen Gespräch hat er mich mehr über meine Arbeit gefragt, als mein richtiger Dad es je getan hat.« Ich stolperte über meine Worte. »Ich meine,
er
ist mein richtiger Dad – ich meinte meinen Adoptivdad.«
    Billy legte das Sandwich ab, beugte sich vor und sah mich eindringlich an. »Die meisten Mörder wirken nicht wie Mörder, Sara. Das macht sie so gefährlich. Sie müssen vorsichtig sein, sich nicht …«
    Ein Klopfen an der Glastür ließ uns beide zusammenfahren. Ich wirbelte herum. Melanie stand in der Tür und hielt Elch auf dem Arm. Sie musste durch das Gartentor gekommen sein. Billy war aufgesprungen, eine Hand schwebte über seiner Waffe.
    »Das ist meine Schwester.«
    Er ließ die Hand sinken. Melanie schob die Tür auf und kam hereingeschlendert.
    »Habe ich einen ungünstigen Moment erwischt?«
    Ihr Feixen sagte alles. Ich wusste, dass mein Gesicht gerötet war, aber ich warf ihr einen »Das-hättest-du-wohl-gern«-Blick zu.
    »Melanie, das ist Billy, er ist …«
    Billy fiel mir ins Wort. »Sara restauriert ein paar Möbelstücke für mich.«
    »Ich verstehe.« Sie lehnte sich an die Arbeitsplatte und griff nach dem Erdnussbutterglas. Sie steckte ihren Finger hinein und anschließend in den Mund. Während sie die Erdnussbutter abschleckte, sagte sie: »Und was soll die Pistole, Billy?«
    Billy grinste nur. »Ich bin bei der Polizei, also sollten Sie besser nett zu mir sein.«
    Melanies Miene verriet, dass sie ausgesprochen gerne nett zu ihm wäre.
    Ich sagte: »Wir waren gerade fertig. Ich bringe Sie zur Tür, Billy. Melanie, nimm dir einen Kaffee.«
    Sie nickte, doch ihr Blick ruhte auf Billy.
    Draußen sagte ich: »Tut mir leid, aber meine Schwester …« Ich schüttelte den Kopf. »Wir kommen nicht miteinander klar – überhaupt nicht.«
    Er grinste achselzuckend. »Kein Problem. Bleiben Sie nur bei der Story mit den Möbeln, und es wird schon gutgehen.« Seine Miene wurde ernst. »Wenn John wieder anruft, denken Sie daran, dass Sie ihm nicht wirklich wichtig sind. Dieser Mann nimmt sich, was er will, und er glaubt, Sie würden ihm gehören.«
     
    Melanie wartete bei der Haustür. »Weiß Evan, dass du mit heißen Cops rumhängst?«
    »Er weiß alles über meine
Kunden
. Was willst du hier, Melanie?«
    »Darf ich nicht einmal mehr meine große Schwester besuchen?«
    Sie schlenderte ins Wohnzimmer und lümmelte sich aufs Sofa. Elch stürzte sich auf sie und leckte ihr Gesicht ab, während sie ihm den Kopf kraulte. Verräter.
    »Ich muss zurück an die Arbeit. Was ist los?« Ich dachte daran, dass mein Handy auf dem Küchentisch lag.
Bitte, lass John nicht anrufen.
    »Dad will, dass wir vor Brandons Geburtstagsparty am Sonntag miteinander reden. Er sagt, wir sollen uns wieder vertragen. Mom geht’s nicht gut.« Sie hatte das Kinn trotzig vorgeschoben. Bei allem, was passiert war, hatte ich ganz vergessen, dass Lauren eine Party für Brandon plante, und es tat mir weh zu hören, dass Mom schon wieder krank war. Aber mit Melanie wollte ich weder über das eine noch das andere reden.
    Ich wartete ab.
    Sie sagte: »Ich habe dieser Website nicht erzählt, dass dein richtiger Vater ein Serienmörder ist.«
    »Ich habe eigentlich auch nie geglaubt, dass du es warst – ich war einfach durcheinander.«
    »Ja, klar.«
    Ich seufzte. »Wirklich nicht, Melanie.« Ihr Gesicht war wie versteinert, und ich wusste, dass ich sie unmöglich fragen konnte, ob sie es ihrem Freund erzählt hatte – sie würde mir den Hals umdrehen. »Sag Dad einfach, dass wir alles besprochen haben.«
    »Sicher. Wenn du’s so haben willst.«
    »Ich will es nicht
so haben
.« Ich wollte sie so schnell wie möglich aus dem Haus haben. »Ich glaube dir, wirklich, okay? Es tut mir leid, dass ich so heftig reagiert habe.«
    Ihre Augen wurden schmal.
    Ich sagte: »Und wie geht’s Kyle?«
    Sie musterte mich. Ich zwang mich, weiterhin ein interessiertes Gesicht zu machen. »Er hat einen richtigen Gig im Pub.«
    »Das ist gut.«
    »Jepp.«
    Wir starrten einander an.
    Ich sagte: »Hör zu … ich hatte noch nicht die Gelegenheit, mit Evan darüber zu reden, ob Kyle bei der Hochzeit spielen soll, aber ich mache es, sobald er nach Hause kommt.«
    Melanie setzte sich aufrecht aufs Sofa. »Was ist los?«
    »Ich versuche nur, mich mit dir zu vertragen.«
    »Warum?«
    »Weil wir
Schwestern
sind.«
    »So nett warst du noch nie. Hast du Angst, ich

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