Never Knowing - Endlose Angst
Herz pochte in der Kehle, als ich auf seine Antwort wartete.
»Ich habe alle Kollegen gebeten, nach dem kleinen Kerl Ausschau zu halten, wenn sie auf Streife sind. Einer der Männer hat ein paar Teenager beim Skatepark angehalten, und als er ihre Fahrzeugpapiere überprüfte, entdeckte er eine französische Bulldogge auf der Rückbank. Er hat seine Marke überprüft, und es ist tatsächlich Ihr Hund.«
»Gott sei Dank! Wie haben sie ihn bekommen?«
»Sie sagten, sie hätten ihn auf der Straße aufgelesen und wollten ihn bald zurückbringen, aber der Officer sagte, das eine Mädchen hätte geweint, als sie ihm Elch gaben, so dass Sie ihn womöglich doch nicht zurückbekommen hätten.«
»Ally wird superglücklich sein.«
»Er ist jetzt bei mir auf dem Revier. Ich bringe ihn so schnell wie möglich vorbei.«
»Das wäre klasse. Vielen, vielen Dank, Billy.«
»Hey, wir erwischen jeden – egal ob Mann oder Hund.«
Wir lachten.
Ich rief bei Allys Schule an, und man sagte mir, sie würden es ihr ausrichten. Als Nächstes rief ich Evan an, und er war begeistert. Es kostete mich einige Beherrschung, keine bissige Bemerkung über das Gartentor zu machen, aber wie üblich konnte er meine Gedanken lesen.
»Ich glaube immer noch, dass ich das Tor zugemacht habe, aber vielleicht irre ich mich ja.«
Ich war nur glücklich, dass wir Elch wiederhatten, also ließ ich das Thema fallen. Als ich ihm erzählte, dass Billy Elch gleich vorbeibringen würde, sagte er: »Das ist ja nett von ihm.«
»Ja, er war eine riesengroße Hilfe«, sagte ich. »Und nicht nur dabei, Elch zu finden. Er bringt mir auch bei, wie ich mich beruhigen und konzentrieren kann, wenn ich durcheinander bin.«
Schweigen am anderen Ende der Leitung.
»Hallo?«
»Wie genau bringt er dir das bei?«
»Ich weiß nicht, auf viele Arten. Er gibt mir zum Beispiel Aufgaben, auf die ich meine Energie lenken kann.«
»Ich erzähle dir genau das Gleiche.«
Langsam ärgerte ich mich über Evans Tonfall. »Es ist etwas anderes, wenn er es macht. Er ist ein Cop, nicht mein Verlobter. Du bist so leicht gereizt.«
»Ich werde nicht
gereizt
. Ich finde nur, dass du manchmal wegen nichts ausflippst.«
»Und du gibst mir das Gefühl, ich wäre durchgedreht und würde nur Stress machen.« Ich wusste, dass ich mich zurückhalten sollte, wusste, dass es gewaltig nach hinten losgehen würde, ihn mit Billy zu vergleichen, aber der Ärger legte mir die Worte in den Mund. »Bei Billy habe ich nicht das Gefühl, nur ein Nervenbündel zu sein.«
»Es gefällt mir eben nicht, dass du ständig mit ihm rumhängst.«
»Er ist der für meinen Fall zuständige Cop.«
»Und wieso fährt er dann rum und sucht Elch?«
»Ich fasse es nicht, dass du so …«
Es klingelte an der Tür.
Evan sagte: »Ist da jemand gekommen?«
»Ich habe dir doch gesagt, dass Billy Elch vorbeibringen wollte.«
»Dann solltest du ihn wohl besser reinlassen.« Er legte auf.
Elch zappelte so heftig, dass Billy ihn beinahe fallen gelassen hätte, als er ihn mir übergab. Sobald Elch und ich unser freudenreiches Wiedersehen beendet hatten, das von seiner Seite mit jeder Menge Schnaufen und Schnüffeln einherging, bot ich Billy einen Kaffee an.
»Gerne, für eine Tasse reicht die Zeit.«
Ich schenkte uns beiden ein, und wir gingen in Richtung Wohnzimmer, als er an der Tür zur Garage stehen blieb.
»Geht’s hier zu Ihrer Werkstatt?«
»Ja. Wir überlegen noch, ob wir hinten im Garten eine bauen sollen, aber ich bin lieber näher am Haus.«
»Darf ich sie sehen?«
»Klar, aber es herrscht ein einziges Chaos.« Ich öffnete die Tür. Ich zeigte ihm ein paar von meinen Maschinen, lachte, als er das Sandstrahlgebläse einschaltete und auf Touren brachte. Typisch Mann, musste er Evans sämtliche Elektromaschinen ausprobieren. Nachdem er die letzte ausgeschaltet hatte, ging er hinüber zu dem Beistelltisch aus Kirschholz und strich mit der Hand über die Oberfläche.
»Arbeiten Sie gerade daran?«
»Ja. Ich habe ihn gerade gestern abgezogen.« Ich trat hinzu und legte meine Hand auf den Tisch. »An manchen Stellen ist er noch rau.«
Als ich in der Küche schwere Schritte hörte, blickte ich auf. Die Tür schwang auf. Wir fuhren beide zurück. Billy schob mich mit dem Arm hinter sich.
Die massige Gestalt meines Dads füllte den Türrahmen aus. Sein Blick fiel auf Billy, dann auf den Arm, den Billy schützend vor mich hielt.
»Dad! Du hast mich zu Tode erschreckt!« Ich legte meine Hand aufs
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