Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
Vom Netzwerk:
dass der Vibrationsalarm eingeschaltet war. Es lag ganz unten in der Tasche – du würdest es nicht glauben, was für einen Müll ich darin habe –, und um mich herum war jede Menge Lärm.« Was keine Lüge war. Drei aufgeregte Frauen können ein ziemliches Spektakel veranstalten.
    Ich schwieg und hielt den Atem an.
    »Ich glaube dir nicht, Sara. Du lügst.«
    »Ich lüge
nicht
. Ich schwöre es. Das würde ich nie tun …«
    Aber er hatte bereits aufgelegt.
     
    Und dabei ist es bis jetzt geblieben. Der nächste Anruf kam von Billy, der sich fast wütend anhörte, jedenfalls so verärgert, wie ich ihn noch nie erlebt hatte.
    »Wie konnte das passieren, Sara?«
    Nachdem wir ein paar Minuten geredet hatten, veränderte sich sein Tonfall, und er sagte, ich sollte mir keine Vorwürfe machen – es war eine Panne. Ich war mir allerdings ziemlich sicher, dass Sandy das anders sah. Sie rief an, sobald das Gespräch mit Billy beendet war, und stellte mir dieselbe Frage. Ich erklärte ihr, dass ich John nicht absichtlich ignoriert hatte, und ich denke, dass sie mir schließlich geglaubt hat, trotzdem merkte ich, dass sie immer noch wütend war. Sie sagte, dass jedes Mal, wenn Johns Handy mit meinem Verbindung gehabt hatte, das Signal von Sendemasten in Kamloops aufgefangen worden war, aber er war stets in Gebieten mit viel Verkehr geblieben. Sie hatten einen Haufen Fahrzeuge angehalten und jeden überprüft, der suspekt aussah, trotzdem hatten sie immer noch keinen Verdächtigen.
    Sandy erklärte mir, dass sie einen Streifenwagen vor meinem Haus postiert hätten, nur für den Fall, dass John beschloss, die Fähre zu nehmen und persönlich mit mir zu sprechen. Als ich sie fragte, ob sie tatsächlich glaube, er könnte irgendetwas anstellen, sagte sie mit ihrer angespannten Stimme: »Das werden wir bald herausfinden, aber
wenn
er dumm genug ist, es zu versuchen, werden wir ihn fassen.«
    Seitdem habe ich nichts mehr von John gehört. Nicht ein einziges Mal. Ich wünschte, ich könnte mich darüber freuen.

11. Sitzung
    Ich
kann
jetzt nicht still sitzen. Ich muss in Bewegung bleiben, muss hin und her laufen. Meine Beine tun weh vor lauter Frust, von dieser quälenden Warterei. Es macht Sie vermutlich wahnsinnig, wie ich hier in Ihrer Praxis rumtigere, aber Sie sollten mich mal zu Hause erleben. Ich gehe von Fenster zu Fenster, ziehe die Jalousien hoch und lasse sie wieder runter. Ich fege den Schmutz zusammen, nur um die halbvolle Kehrschaufel in der Ecke liegen zu lassen. Ich räume den halben Abwasch in die Spülmaschine und fange dann an, die Wäsche zu machen. Ich stopfe mir Cracker mit Erdnussbutter in den Mund und renne dann hoch zum Computer, finde auf einer Seite einen Forumsbeitrag über irgendetwas und klicke von Link zu Link, bis alles vor meinen Augen verschwimmt.
    Anschließend rufe ich Evan an, der mir sagt, ich solle ein paar Yogaübungen machen oder mit Elch rausgehen, doch stattdessen fange ich an, mich mit ihm über irgendeinen Blödsinn zu streiten – weil das so viel sinnvoller ist.
    Ich mache mir Notizen, erstelle Tabellen, mache mir Diagramme für meine Tabellen. Mein Schreibtisch ist mit Post-its zugepflastert, hastige Gedanken, die ich mit zittriger Hand notiert habe. Es bringt
gar
nichts. Ich ignoriere geschäftliche E-Mails oder antworte nur knapp. Ich versuche, mir bei einigen Projekten eine Atempause zu verschaffen, versuche dranzubleiben, aber alles entgleitet mir.
     
    Kaum war ich nach unserer letzten Sitzung nach Hause gekommen, bogen Sandy und Billy auf meine Auffahrt ein. Als ich ihnen öffnete und ihre ernsten Gesichter sah, verkrampfte sich mein Magen.
    »Was ist los?«
    »Lassen Sie uns reingehen«, sagte Billy.
    »Sagen Sie mir zuerst, was los ist.« Ich suchte seinen Blick. »Ist Ally …«
    »Es geht ihr gut.«
    »Evan …«
    »Ihrer Familie geht es gut. Lassen Sie uns reingehen. Haben Sie Kaffee?«
    Nachdem ich ihnen einen Kaffee eingeschenkt hatte, lehnte ich mich gegen den Küchentresen. Die harte Kante bohrte sich in meinen Rücken, mit klammen Händen hielt ich mich am warmen Becher fest. Billy nahm einen Schluck Kaffee, Sandy rührte ihren nicht an. Sie hatte etwas auf ihrer weißen Bluse verschüttet, und ihr Haar war total durcheinander. Unter den Augen hatte sie dunkle Ringe.
    Ich fragte: »Hat er jemanden umgebracht?«
    Sandy sah mich fest an. »Heute Morgen wurde eine Camperin im Greenstone Mountain Park in der Nähe von Kamloops vermisst gemeldet. Ihr Freund wurde

Weitere Kostenlose Bücher