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New York - Love Story

New York - Love Story

Titel: New York - Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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Versuch, die Haken
meines BHs hinter meinem Rücken wieder zu schließen, um
ihm zu antworten. Endlich gelingt es mir und ich rappele
mich hoch.
    »Erst machst du mich heiß und dann kneifst du«, mault
Simon. Er sitzt breitbeinig auf dem Cordsofa und starrt mich
wütend an.
    Ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll. Ich dachte doch
auch, dass er der Richtige ist. Aber etwas, das richtig ist, kann
sich unmöglich so falsch anfühlen!
    »Sorry«, sage ich noch einmal, während ich mir schon
stolpernd meinen Weg durch die Dosen und Schachteln aus
dem Zimmer suche.
    »Frigide Zicke«, brüllt Simon mir hinterher. Aber da habe
ich schon die Wohnungstür erreicht und entriegele hektisch
die drei Schlösser.
Frigide Zicke!
Ich wusste gar nicht, dass
Simon solche Wörter kennt. Wider Willen muss ich kichern,
als ich endlich die Tür öffne und in den Hausflur flüchte.
    Auf dem Weg nach unten werden mir zwei Dinge mit absoluter
Klarheit bewusst. Erstens: Das Kapitel Simon ist hiermit
abgeschlossen. Und darüber bin ich für einen kurzen Augenblick
unendlich erleichtert. Leider sind damit nicht alle Probleme
aus der Welt geschafft. Denn Erkenntnis zwei lautet:
Ich liebe David. Und der hat eine blonde Model-Freundin
und garantiert kein Interesse daran, sie gegen ein unscheinbares
German girl
einzutauschen.
    Mein Herz, das eben noch erwartungsvoll gewummert
hat, wird augenblicklich schwer.
Super, Niki,
denke ich.
Das
hast du ja toll hinbekommen!

»Nicole, was ist los? Bist du krank?«
    Madeleine mustert mich mit besorgtem Blick. Selbst ihr
ist nach drei Tagen, die ich mit geröteten und verquollenen
Augen herumgelaufen bin, aufgefallen, dass irgendetwas
nicht stimmt.
    Ich zucke nur mit den Schultern. Wie soll ich meiner Gastmutter
erklären, dass ich mich in ihren Sohn verliebt habe?
Und dass der mich seit drei Tagen vollständig ignoriert.
Obwohl David seit Montagabend überraschend häufig im
Appartement der Carters anzutreffen ist, haben wir seither
noch kein Wort miteinander gewechselt. Denn wann immer
ich versuche, ihn anzusprechen – was mich ohnehin schon
große Überwindung kostet –, hat David etwas Wichtiges
zu tun oder verschwindet einfach in sein Zimmer. Ich weiß
wirklich nicht, was ich ihm getan habe. Ob er noch sauer ist
wegen des Kusses auf der Treppe? Oder ist er in Gedanken
die ganze Zeit bei Blondie?
    »Hast du vielleicht Heimweh?«, hakt Madeleine nach. Offenbar
hat sie beschlossen, ihre neu erwachte mütterliche
Fürsorge auch auf mich auszuweiten. Oder sie hat Angst, dass
ich ihr irgendeine Seuche ins Haus schleppe. Also nicke ich als
Antwort, damit sie aufhört nachzuhaken.
    »Möchtest du vielleicht deine Mutter anrufen?«, bietet
Madeleine großzügig an.
    Mom! Ich muss schlucken. Wenn ich jetzt mit meiner Mutter
spreche, weiß sie sofort, wie mies es mir geht. Und dann
wird sie alles tun, um mich nach Hause zu holen. Andererseits:
Vielleicht ist das ja die Lösung! Auch wenn es sich anfühlt,
als würde ich aufgeben. Aber wie ich es in Davids Gegenwart
noch zwei Wochen bei den Carters aushalten soll, ohne den
Verstand zu verlieren, ist mir ein absolutes Rätsel.
    »Ja, gerne«, gebe ich mit einem schiefen Lächeln zur Antwort,
und schon eilt Madeleine ins Arbeitszimmer, um den
Computer für mich zu starten.
    Als Erstes checke ich meine Mails, noch fühle ich mich
nicht bereit für das Gespräch mit meiner Mutter. Und vielleicht
hat Maja ja endlich geantwortet. Tatsache. Als ich mein
Postfach öffne, blinkt mir eine neue Nachricht von ihr entgegen.
Mein schmerzendes Herz gibt für einen kurzen Moment
Ruhe, doch nur so lange, bis ich die Betreffzeile lese:
Ich
könnte dich erwürgen
… Oje, Maja muss echt sauer sein. Mit
zitternden Fingern drücke ich auf Öffnen.
    Ich könnte dich erwürgen … und superfest drücken, bis du keine
Luft mehr bekommst,
beginnt ihre lange Mail.
    Herzallerliebste Niki,
geht es weiter.
Das nächste Mal, wenn du
beschließt, mir so intime Fragen zu stellen, dann achte doch bitte
darauf, an welche Mailadresse du sie schickst! In diesem Fall ist
dein Dr.-Sommer-Fragenkatalog nämlich direkt bei Mario im Postfach
gelandet.
    Wie bitte? Wie kann das passiert sein? Ich habe doch auf Antworten
geklickt, als ich Maja meine letzten Mails geschickt
habe. Und bin davon ausgegangen, dass sie ihre Adresse geändert
hat, erinnere ich mich. Ich lese weiter.
    Okay, ich gebe zu, dass es wohl nicht so geschickt war, dir eine
Mail von Marios Account zu schicken. Aber kann ich ahnen,

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