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Nibelungen 07 - Das Zauberband

Nibelungen 07 - Das Zauberband

Titel: Nibelungen 07 - Das Zauberband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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wiederzuerkennen, dann verwarf sie den Gedanken jedoch, als ihr seine ungewöhnliche Art des Kampfes wieder einfiel, und sprang auf die Füße. Hinter dem Fremden stand der große schwarze Hengst. An der Seitentasche des Sattels ragte ein prächtiges Schwert heraus, das Brunhild zuvor nicht gesehen hatte.
    »Was fällt Euch ein, mich hierherzubringen«, zischte sie den Fremden an, der sich nun ebenfalls erhob. Seine Kleider klebten ihm ebenso naß am Leib wie ihr, aber er schien nicht zu frieren. Unwillkürlich griff Brunhild nach ihrem Schwert, dann aber erinnerte sie sich, daß der Mann ihr die Waffe aus den Händen geschlagen hatte, bevor er mit ihr in den See gesprungen war.
    »Wartet, ich werde Euch alles erklären!« sagte er, und die Kriegerin beobachtete, wie er langsam auf sie zutrat. Seine Bewegungen waren anmutig und fließend.
    Die junge Kriegerin sah den reichverzierten Dolch an seinem Gürtel und entschied sich, Armas Lehre zu befolgen. Wenn er schon einen Kampf wollte, dann zu ihren Bedingungen, nicht jedoch zu seinen.
    Kurz entschlossen wandte sie sich um. Da sie waffenlos war, blieb ihr keine andere Wahl. Sie holte tief Luft und sprang vom Rand des steinernen Höhlenbodens in den See zurück. Kraftvoll stieß sie sich ab und tauchte unter. Sie wollte unter dem Wasserfall hindurchschwimmen, um zurück an das Seeufer zu gelangen, wo ihr Schwert lag. Dann konnte der Mann sie fordern.
    Als der Druck über ihr nachließ und sie den Wasserfall hinter sich wußte, begann sie sich langsam an die Oberfläche treiben zu lassen. Aber sie kam nicht weit, denn plötzlich griffen die starken Arme wieder nach ihr und zogen sie erneut hinunter. Diesmal war Brunhild schneller. Sie trat mit den Füßen so heftig nach dem Fremden, daß er sie einen Augenblick lang losließ, nur aber, um sie sofort wieder zu umschlingen und sie mit erstaunlicher Kraft zu umklammern. Immer noch wehrte sich Brunhild. Ihre Schläge wurden wilder. Sie mußte an die Oberfläche! Das Pochen in ihrem Kopf wurde schier unerträglich. Noch einmal holte sie mit aller Kraft aus, dann gab der Fremde endlich nach und ließ sie los. Wie ein Pfeil schnellte sie aus dem Wasser und rang gierig nach Luft.
    Brunhild hörte den Hengst hinter sich schnauben, dann tauchte auch der Mann neben ihr auf.
    »Gefährten…« sagte er, weiter kam er jedoch nicht. Brunhild ließ ihn nicht ausreden, sondern schlug ihm den Ellenbogen zwischen die Rippen. Dieser Narr sollte nicht glauben, sie mit einem solch verrückten Kampf übertölpeln zu können. Der Fremde krümmte sich und verschwand wieder im See. Ohne sich weiter um ihn zu kümmern, drehte Brunhild sich zum Rand des Ufers und wollte zurück an Land schwimmen, als sie vor Entsetzen innehielt.
    Zuerst glaubte sie ihren Augen nicht trauen zu können; nur allmählich begriff sie, was sie sah. Alles um sie her hatte sich verändert.
    Aus dem grünen Zaubergarten der Gwenyar war ein graufinsterer Steinhaufen geworden. Dort, wo Gräser sich im Wind gebogen hatten, lag nur noch Geröll. Aus den Bäumen waren unbewegliche Felsriesen geworden, die drohend in den Wolkenhimmel ragten. Schaudernd drehte Brunhild sich im Wasser einmal um sich selbst. Am Ufer, an dem sie gekämpft hatte, standen noch immer ihre Gefährtinnen den Soldaten gegenüber, doch sie alle, auch die Männer, waren mitten im Gefecht zu Stein erstarrt. Sie hielten noch die vertrockneten, glanzlosen Schwerter empor, gegeneinander gerichtet wie die Staturen eines kriegerischen Gottes. Nichts in diesem Garten lebte noch, nur das heilige Wasser hinter ihr fiel über die schwarzen Felsen hinab in den See.
    Hustend tauchte neben ihr der Kopf des Fremden wieder aus dem Wasser auf.
    »Ist das Euer und der schwarzen Priesterin Werk?« fragte Brunhild ungehalten und deutete mit der Hand auf die felsenartigen Figuren ringsum. »Wenn ja, dann seht zu, daß Ihr das wieder zurücknehmt, sonst wird es Euch das Leben kosten. Das schwöre ich Euch bei der Heiligkeit unserer Göttin!«
    Der Fremde schüttelte immer noch hustend den Kopf, daß ihm das nasse Haar ins Gesicht fiel. »Verzeiht mir meine Unfähigkeit, aber solche Zauber gehören nicht zu meinen bescheidenden Künsten«, sagte er und rang nach Luft.
    »Das soll ich Euch glauben, nachdem ich diese schwarze Priesterin habe singen hören?« Die Kriegerin funkelte ihn an.
    »Das müßt Ihr wohl, Brunhild!« bemerkte er ruhig. »Ihr habt Euch nicht verändert, stolze Maid. Ihr besitzt noch die gleiche spontane

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