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Nibelungen 07 - Das Zauberband

Nibelungen 07 - Das Zauberband

Titel: Nibelungen 07 - Das Zauberband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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Zügeln und sang immer noch weiter, als ob Brunhild überhaupt nicht vorhanden wäre.
    Brunhild ließ die Haare der Priesterin los, zögerte einen Lidschlag lang, dann holte sie noch einmal mit dem Gürtel aus. Der silberhelle Ton pfiff durch die Luft, daß Brunhild schon glaubte, er würde niemals wieder enden.
    Die Ringe trafen die weiche Haut über Inmees Brüsten, die in dem rotleuchtenden Gewand kaum bedeckt waren. Brunhild sah, wie die brandigen Wunden aufrissen. Inmee rang nach Atem. Keuchend kauerte sie sich zusammen, klammerte sich fest an die Zügel, doch die Stute stieg wieder auf die Hinterbeine und riß die Priesterin ein Stück mit sich. Wiehernd warf sich das nervöse Tier herum; und ohne auf die Last an den Zügeln zu achten, jagte es, die ohnmächtige Priesterin mit sich ziehend, in gestrecktem Galopp davon.
     

     
    Ein Schrei riß Norwin aus seinen Gedanken, dann hörte er das verzweifelte Wiehern eines Pferdes. Er hatte die Ebene fast überquert. Das Wiehern schien geradewegs aus dem Wald vor ihm zu kommen. Ohne zu zögern, gab er seiner Stute die Sporen und trieb sie auf die Bäume zu. Als er den Waldrand erreichte, war alles still. Nur in der Ferne klang leise der dumpfe Rhythmus eines davongaloppierenden Pferdes.
    Nach einigen Schritten erblickte Norwin eine kleine Lichtung und zügelte das Pferd. Vor ihm stand eine junge Kriegerin. Sie wirkte ein wenig atemlos. Ihre Wangen waren gerötet, einzelne Haarsträhnen fielen ihr lose ins Gesicht. In der Hand hielt sie das eine Ende eines Gürtels, der in kleinen silbernen Ringen geflochten war und dessen anderes Ende bis hinab auf den Boden fiel. Als sie ihn kommen hörte, wirbelte sie herum.
    »Reitet nicht weiter«, rief sie. »In diesem Wald lauert der Tod. Nehmt einen anderen Weg!«
    »Wovon sprecht Ihr?« fragte er. Die Fremde trug die Kleidung einer gewöhnlichen Kriegerin, aber sie besaß weder einen Dolch noch ein Schwert.
    »Ich rede von der Hohenpriesterin der schwarzen Göttin! Also sucht Euer Heil in der Ferne, bevor das Weib sich anders besinnt und noch einmal zurückkommt«, rief die junge Frau, während sie sich umschaute, als erwarte sie einen Angriff aus dem Hinterhalt.
    »Wo ist die schwarze Priesterin?« Norwin hatte nicht damit gerechnet, sobald auf eine Spur Inmees zu treffen, doch irgendwie war er erleichtert darüber. Er wollte diese letzte Begegnung mit ihr endlich hinter sich bringen; er wußte, daß diesmal nur einer von ihnen beiden überleben würde.
    Die Fremde zuckte mit den Achseln. »Ihre Stute galoppierte mit ihr in diese Richtung.« Sie zeigte auf ein dorniges Gestrüpp.
    Norwin nickte. »Habt Dank für Eure Hilfe!« Er nahm die Zügel auf.
    »Halt!« Die junge Frau stellte sich ihm in den Weg. »Ihr seid des Todes, wenn Ihr der Priesterin nachreitet.«
    Norwin lächelte. »Ihr auch, falls Ihr Inmee noch einmal begegnet! Es wundert mich, daß Ihr einen Kampf mit ihr überlebt habt. Ich kenne niemanden, der sich bisher dessen rühmen konnte.« Norwin schaute die Kriegerin an. Er kannte Inmee lange genug, um zu wissen, daß diese junge Frau wahrscheinlich nicht ernsthaft eine Chance gegen die Priesterin gehabt hätte. Entweder hatte hier eben ein Wunder stattgefunden und Inmee hatte die junge Frau aus irgendeinem Grund leben lassen, oder aber es gehörte zu Inmees Spiel, der Kriegerin eine Illusion vom Sieg zu vermitteln. Inmee hatte gelegentlich ihr Vergnügen daran, mit ihren Opfern zu spielen, wie eine Katze es mit einer Maus tat. Auf diese Weise konnte sie die Niederlage ihrer Gegner doppelt auskosten.
    »Warum reitet Ihr dann weiter?«
    »Laßt das meine Sorge sein, Kriegerin!«
    Die junge Frau nickte und schaute auf den Gürtel in ihrer Hand. Mit einer geschickten Bewegung schlang sie den kostbar gearbeiteten Schmuck um ihre Taille. »Aber sie lebt noch!« sagte sie.
    Norwin legte die Hand auf sein Schwert. »Mir wird schon etwas einfallen, um Inmee zu besiegen; und falls nicht«, er zögerte einen Augenblick, »falls nicht, wird die weiße Göttin mir vergeben!« Zögernd deutete er eine Verbeugung an.
    »Nehmt mich mit!« Die Kriegerin griff seinem Pferd in die Zügel und brachte es wieder zum Stehen.
    »Aber womit wollt Ihr kämpfen? Ihr habt nicht einmal ein Schwert bei Euch.«
    Die junge Frau lächelte. »Laßt das meine Sorge sein, Krieger!«
    Norwin zögerte. »Zu zweit auf einem Pferd werden wir zuviel Zeit brauchen!«
    »Vielleicht, aber vier Augen sehen mehr Spuren als zwei!«
    Norwin nickte. Die

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