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Nibelungen 07 - Das Zauberband

Nibelungen 07 - Das Zauberband

Titel: Nibelungen 07 - Das Zauberband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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Göttin wird sich des Tieres annehmen«, sagte die Kriegerin und stand auf. Norwin ließ seinen Schwertgriff los.
    »Habt Ihr schon Spuren gefunden, die uns weiterhelfen?« fragte sie ihn und blickte sich suchend um. Dann blieb sie stehen. Mit zwei Schritten ging sie an ihm vorbei und hockte sich auf den Boden nieder.
    »Bortino«, flüsterte sie.
    Norwin folgte ihr und betrachtete die riesigen Hufabdrücke, die sich tief in die weiche Erde gegraben hatten. So etwas hatte er niemals zuvor gesehen. »Gehören diese Spuren wirklich einem Pferd?« fragte er und glitt mit seinem Finger den Rand des Abdrucks entlang, um sich zu vergewissern, daß er nicht träumte.
    Die Kriegerin nickte traurig. »Ja, sie gehören einem stolzen, schwarzen Hengst!«
    »Ist das Euer Pferd?«
    Die Fremde schüttelte den Kopf. »Nein.« Sie machte eine abwehrende Handbewegung, doch Norwin sah deutlich, daß ein düsterer Schatten über ihrem Gesicht lag.
    »Seht her!« sagte sie und gab sich alle Mühe, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. Sie deutete auf die Abdrücke im Boden, die ein wenig weiter fort waren. »Von hier tritt der Hengst hinten tiefer auf als vorn; das bedeutet, eine zweite Person ist hinter dem Reiter aufgestiegen.«
    »Ihr meint, jemand hat Inmee mitgenommen.«
    Brunhild nickte. Nachdenklich schwang sie sich wieder auf den Rücken der Stute.
    »Er hat sie mitgenommen!« sagte sie, als müsse sie es sich selbst wiederholen, um es zu glauben. »Wir müssen uns beeilen!«
    Sie schien mit einem Mal tief in Gedanken zu versinken. Ihre Gesichtszüge wurden weich, dann wieder schien sie sehr besorgt zu sein. Schließlich verharrten sie in einer Art stiller Trauer. Norwin betrachtete dieses seltsame Spiel mit einigem Interesse. Man muß kein Magier sein, dachte er, um herauszufinden, daß dieser geheimnisvolle Mann ihrem Herzen sehr nahe zu stehen schien.
    »Wer ist er?« Norwin begann neugierig auf diese Frau zu werden, die mit Inmee einen Kampf wagte und Männer zu kennen schien, die auf riesigen Pferden ritten.
    Die Fremde hob den Kopf. Ein Hauch von Tränen schimmerte in ihren Augen. »Wir müssen Inmee finden«, sagte sie fest. »Nichts anderes zählt!«
    Norwin fragte nicht weiter. Er erinnerte sich an sein Gefühl für Arma und schwieg. Elegant schwang er sich hinter ihr auf die Stute. »Suchen wir weiter!«

8. KAPITEL
    aban ließ den Hengst langsam durch den Wald gehen. Er schaute an sich hinab auf die zarten blutigen Hände, die sich von hinten um ihn schlangen und sich an ihm festhielten. Er wußte nicht recht, ob er nun glücklich sein sollte, seinem Ziel ein Stück näher gekommen zu sein, denn irgendwie hatte er sich seine Begegnung mit Inmee ganz anders vorgestellt.
    Nun saß die Hohepriesterin der schwarzen Göttin hinter ihm auf dem Pferd und war in einem grauenvollen Zustand. Lediglich an ihrem Gewand hatte er sie wiedererkannt. Brandige Wunden überzogen ihr sonst so schönes Gesicht und ließen es dämonenhaft wirken. Auch ihre Brust und die Hände waren übel zugerichtet worden. Raban fragte sich insgeheim, was für eine Waffe solch entsetzliche Male hinterließ.
    Als er Inmee gefunden hatte, kauerte sie über einem verendeten Pferd und schien selbst dem Tode nah zu sein. Sie hatte versucht, von dem Blut des Pferdes zu trinken, um wieder zu Kräften zu kommen, aber offenbar war es ihr nicht wirklich gelungen oder sie hatte nicht genug getrunken. Jedenfalls hatte sich ihr Leib nicht wie nach der Beschwörung wieder erholt. Für einen Augenblick hatte Raban überlegt, ob vielleicht die Wölfin mit ihren Zähnen und Klauen Inmee so verletzt hatte, daß sie sich selbst mit ihren dunklen Gaben nicht mehr heilen konnte, doch dann verwarf er den Gedanken wieder. Das waren keine Verletzungen, die einem Wolfsbiß ähnlich sahen.
    Vielleicht sollte er sich über Inmees Zustand auch gar nicht so viele Gedanken machen. Möglicherweise war es für ihn nur von Vorteil, daß er der schwarzen Priesterin erst wirklich von Angesicht zu Angesicht begegnet war, als sie Hilfe brauchte. Sonst hätte sie ihn womöglich sofort getötet, ohne daß er eine Chance gehabt hätte, durch sie und die Wölfin zu seiner wahren Bestimmung zu finden. So aber war Inmee zu schwach, um ihn zu töten, ja, sie hatte sich sogar freiwillig und ohne Gegenwehr von ihm auf sein Pferd heben lassen.
    Raban war nicht sicher, wie lange ihr die Kraft fehlen würde, doch er hoffte, sie bis dahin von seinen Absichten überzeugt zu haben.
    Er fühlte, wie

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