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Nibelungen 09 - Der Zwergenkrieg

Titel: Nibelungen 09 - Der Zwergenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander (Kai Meyer) Nix
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ein winziges Glühen, das rasch heller wurde.
    Liebe Güte, durchfuhr es Grimma, was machten diese Hornochsen denn? Hatten sie ihr Zeichen etwa als Aufforderung verstanden, gleichfalls ein Feuer zu entzünden?
    Jetzt gab es keinen Zweifel mehr: Dort oben loderte eine Flamme. Spätestens jetzt mußte auch der letzte Nordling begreifen, daß sich in der Arena jemand aufhielt. Jemand, der dort nichts zu suchen hatte.
    Und in diesem Augenblick, mit der Kraft und Plötzlichkeit eines Schwerthiebes aus dem Hinterhalt, begriff Grimma ihren Fehler. Zorn, Verzweiflung und Haß formten in ihrer Kehle einen stummen Schrei.
    Das Feuer auf der Arenamauer loderte höher.
    Es war kein Signal.
    Grimma warf sich herum, schlug die Axt mit der Breitseite gegen die Wand, bis auch die letzten Flammen erloschen, und stürmte die Stufen hinunter, zur Tür und zu Bollis. Der Zwergenkrieger schaute ihr alarmiert entgegen.
    »Was –« begann er, doch Grimma unterbrach ihn.
    »Was waren wir für Narren!« Konnte er die Tränen der Wut in ihren Augen sehen? Sie blinzelte und drängte an ihm vorbei zum Ausgang. » Deshalb haben sie uns nicht verfolgt!«
    »Ich verstehe nicht«, stammelte er bleich.
    Grimma fuhr zu ihm herum. »Sie wußten, daß es nur einen Weg geben konnte, auf dem wir in die Stadt gelangt sein konnten. Die Arena, verdammt! Sie haben es im selben Moment begriffen, da sie auf Egil und die anderen stießen. Statt uns, die wir nur zu zweit sind, zu jagen, sind sie geradewegs zur Arena marschiert – wer weiß, wie viele von ihnen.«
    »Willst du damit sagen –«
    »Jemand hat ein Feuer oben auf der Mauer entzündet. Ich glaube nicht, daß unsere Leute das waren.«
    Bollis schrie auf, voller Zorn und Qual, und hieb seine Axt so heftig in den Boden, daß nur noch das Heft hervorschaute. »Das darf nicht sein!« brüllte er. »Nicht auch noch sie!«
    »Komm!« sagte Grimma und rang vergeblich um ihre Fassung. »Machen wir uns auf den Weg.«
    Sie waren kaum ins Freie getreten, als Bollis einen warnenden Ruf ausstieß. Beide nahmen ihre Kampfstellung ein, als vor ihnen die Finsternis in Bewegung geriet.
    »Bevor sie mich verbrennen wie die anderen, will ich mindestens drei von ihnen zur Hölle schicken!« zischte Bollis mit finsterer Entschlossenheit.
    »Und drei für mich«, gab Grimma zurück.
    Aber es war kein Nordling, der vor ihnen aus dem Dunkel trat. Es war Styrmir.
    Grimma ließ ihre Waffe sinken. »Du?« entfuhr es ihr.
    Styrmir nickte und kam eilig näher. »Hast du wirklich geglaubt, du könntest mich einfach zurücklassen?«
    Bollis’ Miene änderte sich nicht. Er starrte den Berater an, als sei er der Anführer der Nordlinge persönlich. »Ist es immer deine Art, gegen Befehle zu verstoßen?«
    »Ich bin kein Krieger«, gab Styrmir zurück, »und unterstehe keinem Befehl außer dem des Königs. Außerdem hätte ich in der Arena ohnehin niemandem nutzen können. Und um Nutzen geht es doch, Grimma, das hast du mir doch unmißverständlich klargemacht, nicht wahr?« Ein Lächeln stahl sich auf seine Züge.
    Grimma wollte etwas erwidern, doch Bollis kam ihr zuvor: »Der Feigling ist vor ihnen davongelaufen. War es nicht so, Königsberater? Du hast sie kommen sehen und hast dich aus dem Staub gemacht, so schnell dich deine Beine trugen.«
    Styrmirs Blick verriet ehrliche Verwirrung. »Wen meinst du mit ›sie‹?«
    »Nordlinge«, sagte Grimma hart. Und an Bollis gewandt fuhr sie fort: »So schnell hätte er nicht hier sein können. Er muß die Arena lange vor dem Angriff verlassen haben.«
    »Von was für einem Angriff sprecht ihr?« Styrmir wurde immer ungeduldiger; er war merklich blaß geworden. Der Mond brach durch die Wolken, und seine Strahlen entzogen dem Gesicht des Beraters auch den letzten Rest von Farbe.
    »Wenn es wahr ist, was wir befürchten, ist in der Arena kein Zwerg mehr am Leben«, erwiderte Grimma und wünschte sich, ihre Stimme würde nicht so schwanken.
    »Aber als ich fortging, waren noch alle –«
    »Lebendig, ja«, sagte Bollis kalt. »Und jetzt sind sie tot. Wie Egil und Gellir und all die anderen.«
    »Wollt ihr damit sagen, ihr seid die letzten?« fragte Styrmir leise. Er klang betroffen, aber nicht halb so ängstlich, wie Grimma erwartet hatte.
    »Wir drei sind die einzigen Überlebenden«, bestätigte sie. »Zumindest nehmen wir das an. Wir müssen zurück zur Arena, um Gewißheit zu haben. Hast du irgend etwas, um dich zu verteidigen?«
    Styrmir deutete auf eine Axt in seinem Gürtel. Bei den

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