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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Dieses Mal hörten sie nur das Klicken.
    »Josh…?«, begann Sophie.
    Es dauerte einen Augenblick, bis er wusste, was passiert war. »Die Batterie ist leer. Wahrscheinlich hat dieselbe Kraft sie erschöpft, die auch unsere Handys ausgepowert hat«, murmelte Josh. Er drehte sich um und schaute durch die Rückscheibe. »Pass auf, wir sind den Weg hier heruntergekommen, ohne rechts oder links abzubiegen. Lass es uns zu Fuß versuchen. Was meinst du?« Er wandte sich seiner Schwester zu, doch die sah ihn nicht an, sondern starrte durch die Windschutzscheibe. »Du hörst mir ja gar nicht zu.«
    Sophie streckte die linke Hand aus und drehte sein Gesicht nach vorn. Er schaute, blinzelte, schluckte und drückte dann auf den Schalter für die Zentralverriegelung. »Und was jetzt?«
    Direkt vor ihnen kauerte ein Lebewesen, das weder Schlange noch Vogel war, sondern irgendetwas dazwischen. Es war ungefähr so groß wie ein Erstklässler. Das Mondlicht tüpfelte den schlangenähnlichen Körper und drang schwach durch die aufgefalteten Fledermausflügel. Die zarten Knochen zeichneten sich dunkel ab. Die Klauenfüße hatten sich tief in den weichen Untergrund gegraben und ein langer Schwanz schlug hin und her. Doch das Merkwürdigste war der Kopf. Ein langer, schmaler Schädel, riesige runde Augen und ein Mund mit Hunderten von kleinen weißen Zähnen. Das Geschöpf legte den Kopf zuerst auf die eine, dann auf die andere Seite, dann riss es das Maul weit auf und klappte es wieder zu. Ein Hüpfer brachte es näher an den Wagen.
    Hinter ihm bewegte sich etwas, und ein zweites Geschöpf, noch größer als das erste, landete. Es faltete die Flügel zusammen und stand aufrecht da, als es den länglichen Kopf Richtung Wagen drehte.
    »Vielleicht sind sie Vegetarier«, versuchte Josh, sich und seine Schwester zu beruhigen. Er beugte sich über den Fahrersitz nach hinten und suchte nach etwas, das er als Waffe benutzen konnte.
    »Nicht bei dem Gebiss«, erwiderte Sophie grimmig. »Ich glaube, es sind Pterosaurier.« Sie erinnerte sich wieder an das große, von der Decke hängende Skelett, das sie im Naturkundemuseum in Texas gesehen hatte.
    »Wie der Pterodaktylus?« Josh setzte sich wieder hin. Er hatte einen kleinen Feuerlöscher gefunden.
    »Pterosaurier sind älter«, erklärte Sophie.
    Ein dritter Pterosaurier schwebte vom Nachthimmel und wie drei gebeugte alte Männer kamen die Geschöpfe auf den Wagen zu.
    »Wir hätten im Baum bleiben sollen«, murmelte Sophie. Sie waren schließlich gewarnt worden. Bleibt in euren Zimmern … Und nach allem, was sie bisher erlebt hatten, hätten sie sich ausmalen können, dass Hekates Schattenreich bei Nacht ein gefährliches, wenn nicht tödliches Gelände war. Jetzt hatten sie Wesen aus der Kreidezeit vor sich.
    Josh öffnete den Mund, um etwas zu sagen, klappte ihn aber wieder zu. Er zog den Sicherungsstift aus dem Feuerlöscher; das Gerät war jetzt einsatzbereit. Er hatte keine Ahnung, was passieren würde, wenn er eine Ladung Schaum auf die Geschöpfe abfeuerte.
    Die drei Schlangenvögel teilten sich auf: Einer näherte sich weiter direkt von vorn, die anderen hielten auf die Fahrer- bzw. Beifahrerseite zu.
    »Jetzt sollten wir uns auf Magie verstehen!«, wünschte Sophie inbrünstig. Sie hatte das Gefühl, als überschlage sich ihr Herz, sie atmete flach und ihr war schwindelig.
    Der größte der Pterosaurier beugte sich über die Kühlerhaube, dabei stützte er sich mit den Flügeln auf dem lädierten Metall ab. Der lange schlangenähnliche Kopf des Tieres ruckte nach vorn, und es schaute in den Wagen, zuerst auf Sophie, dann auf Josh, dann wieder auf Sophie. Aus dieser Nähe besehen war das Maul riesig, die Zahnreihen schienen endlos.
    Josh drückte die Düse des Feuerlöschers an eines der vielen Löcher in der Windschutzscheibe und zielte auf den Pterosaurus. Sein Blick ging nach rechts und links, wo sich die anderen beiden näherten. Er schwitzte so stark an den Händen, dass er den Feuerlöscher kaum noch halten konnte.
    »Josh!«, drängte Sophie. »Tu etwas. Jetzt! «
    »Vielleicht verscheucht das Gas sie ja.« Unbewusst senkte Josh seine Stimme zu einem Flüstern. »Oder es vergiftet sie oder sonst etwas …«
    » Und warum willst du so etwas tun? « Der Pterosaurus legte den Kopf schief und sah Josh an. Das Maul arbeitete, die Zähne blitzten. Er sprach abgehackt und mit vielen Schnalzlauten, aber eindeutig englisch. » Wir sind nicht eure Feinde. «

KAPITEL ZWANZIG
    D as Haus

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