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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Flamel – oder Scathach – das bestimmt auch.«
    »Flamel hat keinen Grund, uns zu verfolgen.«
    »Aber Dee hat einen«, sagte Josh. »Was passiert wohl, wenn wir heimgehen und Dee und seine Leute uns dort aufspüren?«, überlegte er laut.
    Sophie runzelte die Stirn. »Das habe ich mich auch schon gefragt. Flamel sagte, er könnte die magische Aura erkennen, die uns umgibt. Aber Hekate hat unsere magischen Kräfte noch nicht geweckt.« Sie versuchte sich genau an das zu erinnern, was Flamel gesagt hatte. »Flamel meinte, wir riechen nach Magie.«
    Josh schnupperte. »Ich rieche nichts. Keine Orangen oder andere Früchte und auch keine Vanille. Vielleicht riechen wir erst, wenn die Kräfte geweckt sind.«
    »Wenn wir es bis nach Hause schaffen, könnten wir zu Mom und Dad nach Utah gehen. Wir könnten für den Rest des Sommers bei ihnen bleiben, bis sich das alles hier beruhigt hat.«
    »Keine schlechte Idee«, meinte Josh. »In der Wüste würde uns keiner finden. Und im Augenblick klingt die heiße, langweilige Sandwüste echt verlockend.«
    Sophie schaute zur Tür. »Da ist nur ein Problem: Wir sind hier in einem Irrgarten. Meinst du, du findest den Weg zurück zum Wagen?«
    »Ich glaube schon.« Josh nickte. »Doch, ich bin mir sicher.«
    »Dann lass uns gehen.« Sie griff in ihre Tasche, um sich zu vergewissern, dass sie ihr Handy eingesteckt hatte. »Komm, wir holen deine Sachen.«
    Die Zwillinge blieben in der Tür stehen und schauten den Flur hinauf und hinunter. Er war leer und fast dunkel; nur ein paar unregelmäßig geformte, armlange Kristalle verströmten ein milchiges Licht. Von irgendwoher hallte ein Geräusch, das sowohl ein Schrei als auch ein Auflachen hätte sein können. Lautlos flitzten die Zwillinge in ihren Turnschuhen in Joshs Zimmer.
    »Wie sind wir bloß in diesen Schlamassel hineingeraten?«, überlegte Josh laut.
    »Wahrscheinlich waren wir einfach zur falschen Zeit am falschen Ort«, vermutete Sophie. Sie war an der Tür stehen geblieben und überwachte den Flur. Doch noch während sie es sagte, kam ihr der Verdacht, dass mehr dahinterstecken könnte. Da spielte sich noch irgendetwas anderes ab, etwas, das mit der Prophezeiung zu tun hatte, von der Flamel gesprochen hatte, etwas, das mit ihnen zu tun hatte. Allein der Gedanke versetzte sie in Panik.
    Josh und Sophie traten auf den Flur und durchquerten die runden Räume. Sie ließen sich Zeit, lugten in jeden hinein, bevor sie eintraten. Immer wieder blieben sie stehen und lauschten, wenn Gesprächsfetzen in einer fast erkennbaren Sprache durch die Flure drangen – oder Musik, gespielt auf undefinierbaren Instrumenten. Einmal flüchteten sie sich wegen eines hohen, irren Lachens, das näher zu kommen schien, sich dann aber wieder entfernte, ins nächste Zimmer. Als sie wieder auf den Flur traten, sahen sie, dass sämtliche Lampenkristalle jetzt blutrot glühten.
    »Ich möchte lieber nicht wissen, was da gerade vorbeigegangen ist«, flüsterte Josh mit zittriger Stimme.
    Sophie raunte Zustimmung. Ihr Bruder hatte die Führung übernommen, und sie folgte mit einem Schritt Abstand, eine Hand auf seiner Schulter. »Woher weißt du, wohin wir gehen müssen?«, flüsterte sie, den Mund dicht an seinem Ohr. Für sie sahen alle Zimmer gleich aus.
    »Als wir hierherkamen, ist mir aufgefallen, dass die Wände und Decken dunkel waren. Dann sind wir die Flure hinuntergegangen und es wurde immer heller. Wir sind durch unterschiedlich getöntes Holz gegangen, wie durch die Jahresringe in einem Stamm. Wir brauchen nur den Korridor hinunterzugehen, der zum dunklen Holz führt.«
    Sophie war beeindruckt. »Ganz schön clever.«
    Josh schaute über die Schulter und grinste. »Ich hab schon immer gesagt, dass all die Videospiele keine totale Zeitverschwendung sind. Beim Irrgartenspiel kommt man nur wieder raus, wenn man auf Hinweise wie Muster an den Wänden achtet und sich merkt, wohin man gegangen ist, damit man zur Not wieder zurückgehen kann.« Er trat hinaus auf einen Flur. »Und wenn mich nicht alles täuscht, sollte der Ausgang… dort sein!«, sagte er triumphierend.
     
    Die Zwillinge liefen über die freie Fläche vor dem riesigen Baumhaus und hielten auf den Weg durch den Wald zu, der sie zum Wagen führte. Obwohl es Nacht geworden war, hatten sie keine Probleme, zu sehen, wohin sie gingen. Der Mond hing hell und niedrig am Himmel, und ungewöhnlich viele Sterne leuchteten. Das und ein wirbelndes Band aus Silberstaub hoch oben verlieh der

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