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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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seine Tagebücher nicht nur verschlüsselt, sondern auch in Spiegelschrift geschrieben hatte. Sie waren voller erstaunlicher Zeichnungen für geplante Erfindungen: Gewehre, die in rascher Folge mehrere Schüsse abgeben konnten; eine gepanzerte Kutsche, die sich ohne Pferde fortbewegte, und ein Boot, das unter Wasser segeln konnte. Eine interessierte Dee jedoch ganz besonders: ein Gurtwerk, das es, wie da Vinci behauptete, dem Menschen ermöglichte, sich in die Lüfte zu erheben wie ein Vogel. Dee war nicht ganz davon überzeugt gewesen, dass der Entwurf funktionierte, aber er wünschte sich nichts sehnlicher, als zu fliegen. Als er jetzt so über Paris schaute, stellte er sich vor, wie es wäre, sich da Vincis Flügel umzuschnallen und hinauszusegeln über die Dächer.
    Eine flüchtige Bewegung unterbrach seine Gedanken. Er wandte sich nach Norden, wo etwas über den Nachthimmel flog, ein schwarzer Schatten, der Dutzende kleinerer Punkte hinter sich herzog. Diese kleineren Punkte hätten Vögel sein können… Allerdings wusste er, dass Vögel nur sehr selten nachts flogen. Es gab für Dee keinen Zweifel, dass dies der Grund war, weshalb er hier heraufgeführt worden war. Er konzentrierte sich auf den größeren Schatten, der rasch näher kam, und versuchte zu erkennen, was da auf ihn zukam. Doch erst als die Gestalt auf dem Dach landete, sah er, dass es eine ganz in Schwarz gekleidete Frau mit aschfahlem Gesicht war, die einen langen Umhang aus schwarzen Federn trug.
    In dieser Nacht traf Dr. John Dee zum ersten Mal die Morrigan. In dieser Nacht erfuhr er vom Älteren Geschlecht und dass es durch die Beschwörungen aus einem Buch von Abraham, dem Magier, gewaltsam von dieser Erde vertrieben worden war – und dass dieses Buch sich zur Zeit im Besitz von Nicholas Flamel befand. In dieser Nacht erfuhr Dee, dass es Mitglieder des Älteren Geschlechts, so genannte Dunkle, gab, die an ihren angestammten Platz als Beherrscher der Menschheit zurückkehren wollten. Und in dieser Nacht versprach die Krähengöttin Dee, er würde eines Tages die gesamte Welt regieren, wäre Herr über ein Reich, das sich von Pol zu Pol erstreckte, von Sonnenaufgang zu Sonnenuntergang. Er bräuchte dafür lediglich das Buch zu stehlen und es ihr auszuhändigen.
    In dieser Nacht wurde Dr. John Dee zum Verfechter der Sache der Dunklen Wesen des Älteren Geschlechts.
    Diese Mission ließ ihn auf der ganzen Welt herumkommen und führte ihn auch in die vielen angrenzenden Schattenreiche. Er kämpfte gegen Geister und Ghule, gegen Wesen, die es außerhalb von Albträumen gar nicht geben dürfte, und gegen solche, die übrig geblieben waren aus einer Zeit vor der Ankunft der Humani. Er zog an der Spitze einer Geisterarmee in den Kampf und irrte mindestens ein Jahrzehnt lang in einer eisigen Anderswelt herum. Viele Male bangte er um seine Sicherheit, aber wirklich Angst hatte er nie … Bis zu diesem Moment, wo er im Los Angeles des 21. Jahrhunderts vor dem Eingang zu einem Anwesen in Bel Air wartete.
    In der Anfangszeit war er sich gar nicht in vollem Umfang darüber klar gewesen, welche der Kräfte die Kreaturen besaßen, denen er diente. Doch fast viereinhalb Jahrhunderte in ihrem Dienst hatten ihn vieles gelehrt … Einschließlich der Tatsache, dass der Tod noch die geringste Strafe war, die sie ihm auferlegen konnten.
     
    Der bewaffnete Wachmann trat zur Seite, und die hohen Eisentore öffneten sich mit einem Klicken, sodass Dees Wagen die lange, weiß geschotterte Zufahrt zu dem weitläufigen Marmorbau hinunterfahren konnte. Obwohl es Nacht geworden war, brannte kein Licht in dem Haus, und einen Augenblick lang dachte Dee, es sei keiner da. Dann fiel ihm wieder ein, dass die Person, die er hier treffen sollte – das Wesen -, die Nachtstunden bevorzugte und kein Licht brauchte.
    Der Wagen fuhr auf den kreisrunden Platz vor dem Haupteingang, wo die Scheinwerfer auf drei Leute fielen, die auf der untersten Stufe der breiten Treppe standen. Als der Wagen auf dem weißen Schotter zum Stehen kam, trat eine Gestalt vor und öffnete die Wagentür. Es war in der Dunkelheit unmöglich, Einzelheiten auszumachen, aber die Stimme war männlich und sprach ihn zwar auf Englisch, aber mit einem starken Akzent an.
    »Dr. Dee, nehme ich an. Ich bin Senuhet. Bitte kommen Sie herein, wir haben Sie erwartet.« Damit drehte die Gestalt sich um und ging die Treppe hinauf.
    Dee stieg aus, strich seinen teuren Anzug glatt und folgte Senuhet ins Haus. Das Herz klopfte

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