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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Boden und gab Flamel und Josh damit ein Zeichen, zu ihr herüberzukommen.
    Flamel tippte Josh auf die Schulter. »Los, geh mit Sophie zu ihr.«
    »Und du?«
    »Ich warte noch einen Augenblick und halte euch den Rücken frei. Dann komme ich nach.«
    Josh wusste, dass er sich darauf verlassen konnte, auch wenn Flamel es gewesen war, der sie in Gefahr gebracht hatte. Er nickte, brach durch den Rankenvorhang und stürmte los, seine Schwester fest an sich gedrückt. Außerhalb des Baumes war der Schlachtenlärm unbeschreiblich laut, doch Josh konzentrierte sich ganz auf den Boden, damit er nicht über Wurzeln oder andere Unebenheiten stolperte. Sophie begann sich zu regen, ihre Augenlider flatterten. »Halt still«, sagte Josh eindringlich, auch wenn er nicht sicher war, ob sie ihn hören konnte.
    Er wandte sich nach rechts, weg von den kämpfenden Kreaturen. Trotzdem fiel ihm auf, dass sie sich, wenn sie schwer verwundet waren, wieder in ihre ursprüngliche Katzen- oder Vogelgestalt zurückverwandelten. Zwei verständnislos dreinschauende Katzen und drei zerrupfte Krähen rappelten sich gerade vom Boden hoch und beobachteten, wie er vorbeirannte. Josh hörte Flamel hinter sich und roch den Minzeduft in der Luft. Seine Schwester war schwer – aber noch zehn oder fünfzehn Schritte, dann war er bei Scatty und in Sicherheit. Doch gerade als er sie erreichte, sah er, wie Scathach entsetzt die Augen aufriss. Josh schaute über die Schulter. Eine hochgewachsene Frau mit dem Kopf einer Katze und einer Robe, wie man sie nur im alten Ägypten getragen hatte, machte einen Satz von mindestens sechs Metern, landete auf Nicholas Flamels Rücken und warf den Alchemysten zu Boden. Eine sichelförmig gebogene Klaue schoss auf seinen kurzen Stab zu und teilte ihn in zwei Hälften. Dann warf die Kreatur den Kopf zurück und heulte triumphierend.

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
    V ier kleine Wachleute ganz in Schwarz, die Gesichter hinter Motorradhelmen verborgen, holten Perenelle aus ihrer winzigen unterirdischen Zelle.
    Sie war sich nicht hundertprozentig sicher, ob es sich um Menschen handelte – eine Aura hatten sie jedenfalls nicht. Sie konnte auch keinen Herzschlag und keine Atemzüge feststellen. Als sie Perenelle umringten, streifte sie eine schwache Ahnung von etwas Altem, Totem, und sie roch faule Eier und überreife Früchte. Vielleicht handelte es sich um Simulacra, Kunstgestalten, die in Bottichen mit einer modrig blubbernden Flüssigkeit herangezüchtet wurden. Perenelle wusste, dass Dee schon immer fasziniert war von der Vorstellung, sich seine Anhänger selbst zu erschaffen, und dass er jahrzehntelang mit Golems, Simulacra und Homunculi herumexperimentiert hatte.
    Wortlos, mit ruckartigen Bewegungen führten die vier Gestalten sie aus der Zelle und einen langen, schmalen und nur schwach beleuchteten Gang hinunter. Perenelle ging bewusst langsam, damit sie Zeit hatte, Kräfte zu sammeln und die örtlichen Gegebenheiten in sich aufzunehmen. Jefferson Miller, der Geist des Wachmanns, hatte ihr gesagt, sie befände sich im Keller der Enoch Enterprises im Westen des Telegraph Hill und ganz in der Nähe des berühmten Coit Tower.
    Perenelle wusste, dass sie weit unter der Erde war. An den Wänden lief das Wasser herunter, und die Luft war so kalt, dass ihr Atem in kleinen Wolken vor ihrem Gesicht stand. Jetzt wo sie nicht mehr in der mit Schutzzaubern belegten Zelle war, spürte sie, dass ihre Kräfte langsam zurückkehrten. Sie suchte verzweifelt nach einem Zauber, mit dem sie die Wachen belegen könnte, doch durch die Begegnung mit Mr Millers Geist war sie noch immer sehr geschwächt, und außerdem hatte sie pochende Kopfschmerzen, die es schier unmöglich machten, sich zu konzentrieren.
    Plötzlich flackerte direkt vor ihr etwas auf. Ihr Atem, neblig weiß in der kalten Luft, hatte kurz ein Gesicht geformt.
    Perenelle schaute aus den Augenwinkeln zu ihren Wachen auf beiden Seiten, doch die hatten nichts bemerkt. Sie zog die Luft tief in ihre Lungen, hielt einen Augenblick den Atem an, damit ihr Körper die Luft erwärmen konnte, und stieß sie dann langsam wieder aus. Ein Gesicht erschien im weißen Nebel: das Gesicht von Jefferson Miller.
    Perenelle runzelte die Stirn. Eigentlich sollte sein Geist längst im Jenseits sein. Es sei denn… Es sei denn, er war zurückgekommen, um ihr etwas mitzuteilen.
    Nicholas!
    Instinktiv wusste sie, dass ihr Mann in Gefahr war. Noch einmal holte Perenelle tief Luft und hielt den Atem an. Sie

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