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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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erhält.«
    »Wer immer es ist, er muss alt sein«, vermutete Areop-Enap. »Mindestens so alt wie ich oder noch älter. Einer von den Großen Älteren vielleicht.« Die Urspinne blinzelte mit sämtlichen Augen. »Aber das ist ausgeschlossen. Von denen hat keiner den Untergang von Danu Talis überlebt.«
    »Doch, du.«
    »Ich gehöre nicht zu den Großen Älteren«, erwiderte Areop-Enap bescheiden.
    Sie erreichten das Ende des Tunnels und de Ayala flackerte direkt vor ihnen auf. Er war seit etlichen Jahrhunderten ein Geist und hatte Wunder und Ungeheuerlichkeiten ohne Zahl gesehen, aber Areop-Enaps Anblick machte ihn erst einmal sprachlos.
    »Juan«, bat Perenelle freundlich, »sag doch etwas.«
    »Die Krähengöttin ist da« , berichtete er schließlich. »Sie ist fast direkt über uns. Wie ein riesiger Aasgeier hockt sie auf dem Wasserturm. Sie wartet nur darauf, dass du aus dem Schacht kletterst. Und sie hat sich mit der Sphinx gestritten« , fügte er hinzu. »Die Sphinx behauptet, die Älteren hätten dich ihr überlassen. Die Morrigan dagegen sagt, Dee hätte dich ihr versprochen.«
    »Wie schön, wenn man so begehrt ist«, meinte Perenelle und schaute hinauf in den dunklen Schacht. Dann warf sie einen Blick auf Areop-Enap. »Ob sie weiß, dass du hier bist?«
    »Wohl eher nicht«, antwortete die Urspinne. »Dee hatte keine Veranlassung, es ihr zu auf die Nase zu binden, und bei den vielen magischen und sagenumwobenen Kreaturen auf der Insel kann sie meine Aura nicht ausmachen.«
    Perenelles Lächeln ließ ihr ganzes Gesicht strahlen. »Sollen wir sie überraschen?«

K APITEL S ECHSUNDVIERZIG
    J osh Newman blieb stehen und schluckte. Gleich würde er sich übergeben müssen. Obwohl es unter der Erde kühl und feucht war, schwitzte er. Das Haar klebte ihm am Kopf und sein T-Shirt pappte eisig kalt auf seinem Rücken. Angst und Schrecken lagen bereits hinter ihm. Inzwischen befand er sich im Zustand panischen Entsetzens.
    Das Hinunterklettern in die Kanalisation war schon schlimm genug gewesen. Dee hatte den Kanaldeckel ohne jede Anstrengung aus dem Boden gehoben, dann waren sie zurückgezuckt, als eine stinkende Gaswolke aus dem Loch gequollen war. Nachdem sie sich verzogen hatte, war Dee in den Schacht gestiegen, einen Augenblick später gefolgt von Josh und schließlich von Machiavelli. Über eine kurze Metallleiter waren sie nach unten geklettert und in einem Tunnel gelandet, der so schmal war, dass sie nur hintereinander gehen konnten, und so niedrig, dass es nur Dee möglich war, aufrecht zu stehen.
    Es ging abwärts, und Josh fuhr zusammen, als ihm plötzlich eiskaltes Wasser in die Turnschuhe floss. Der Gestank war ekelerregend, und er versuchte, nicht daran zu denken, durch was er da watete. Die Gerüche aus der Kanalisation wurden kurzfristig vom schwefligen Gestank nach faulen Eiern überlagert, als Dee eine Kugel aus kaltem blauweißen Licht entstehen ließ. Sie schwebte ungefähr 30 cm vor dem Magier her, und wo ihr grelles Licht den schmalen, überwölbten Tunnel nicht ausleuchtete, herrschte undurchdringliche Dunkelheit. Als sie weiterwateten, nahm Josh Bewegungen wahr und sah glitzernde rote Lichtpünktchen durch die Schwärze huschen. Er hoffte, dass es nur Ratten waren.
    »Ich hasse …«, begann Josh, und seine Stimme klang in dem schmalen Gang ganz verzerrt, »ich hasse enge Räume.«
    »Ich auch«, sagte Machiavelli gepresst. »Ich habe vor langer Zeit einmal kurz im Gefängnis gesessen. Das vergesse ich nie.« »War es so schlimm wie das hier?«, fragte Josh schaudernd.
    »Schlimmer.« Machiavelli, der hinter Josh ging, beugte sich zu ihm vor. »Versuch, ganz ruhig zu bleiben. Das ist nur ein Wartungstunnel. Gleich sind wir in der eigentlichen Kanalisation.«
    Josh holte tief Luft und würgte. Er musste daran denken, dass er nur durch den Mund atmen durfte. »Und wo ist der Unterschied?«, murmelte er durch zusammengebissene Zähne.
    »Die Abwasserkanäle von Paris entsprechen den Straßen oben«, erklärte Machiavelli. Sein Atem war warm an Joshs Ohr. »Die größeren Kanäle sind viereinhalb Meter hoch.«
    Und Machiavelli hatte recht. Wenige Augenblicke später mün dete der enge Service-Tunnel in einen überwölbten Abwasserkanal, der so breit war, dass man mit dem Auto hätte hindurchfahren können. Die hohen Backsteinmauern waren hell erleuchtet. Daran entlang liefen schwarze Rohre von unterschiedlicher Stärke. Irgendwo in der Ferne hörte man Wasser rauschen und gurgeln.
    Josh merkte,

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