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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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verlangten es. »Ich habe noch etwas Kraft übrig … Vielleicht kann ich es noch einmal regnen lassen …«
    Ein wildes, hohes Heulen hallte über die Ebene von Salisbury. Josh sank der Mut, als er sah, dass sich rechts von ihnen etwas bewegte – eine weitere Gruppe näherte sich, um ihnen den Weg abzuschneiden.
    »Mist«, murmelte er.
    »Ganz im Gegenteil.« Palamedes grinste. »Mach die Augen auf.«
    Und da erkannte Josh die Gestalt an der Spitze der Gruppe. »Shakespeare!«
    Der Dichter ließ die Gabriel-Hunde von der Seite her angreifen. Das disziplinierte Absperrkommando warf sich auf die zusammengewürfelte Armee und stoppte sie. Eisenspeere und Schwerter blitzten auf und bald erhob sich eine Staubwolke über der Ebene.
    William Shakespeare, in der kompletten Schutzausrüstung der heutigen Polizei samt Helm mit Vollvisier, passte sich Palamedes’ Schritt an. »Gutes Timing«, meinte er.
    »Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst nicht länger als bis Sonnenuntergang warten«, entgegnete der Ritter.
    »Oh, mit Geduld und Zeit kommt man weit«, erwiderte Shakespeare. Dann lächelte er. »Und außerdem weißt du doch, dass ich nie auf dich höre. Und da auf der Straße nichts mehr ging, dachte ich mir, dass du dir ein Versteck suchst und wartest, bis es dunkel ist.«
    Palamedes ließ den bewusstlosen Alchemysten auf den Boden plumpsen und klopfte ihm leicht auf die Wangen. »Aufwachen, Nicholas, aufwachen! Wir müssen wissen, welcher Stein es ist.«
    Flamel öffnete kurz die Augen. »Sucht den Altarstein«, flüsterte er heiser.
    Gabriel tauchte aus der Dunkelheit auf. Die unbedeckten Teile seiner Haut wiesen schwarze Rußspuren auf; Ruß hing auch in seinen langen Haaren. »Es sind einfach zu viele und es kommen ständig neue nach«, sagte er keuchend. »Wir können sie nicht länger aufhalten.«
    Josh zeigte auf den Steinkreis. »Zieh das gesamte Kommando hier am Steinkreis zusammen.« Dieses Gefühl der Ruhe, das er inzwischen schon kannte, hatte ihn wieder erfasst. Es waren keine Entscheidungen mehr zu treffen. Wieder blieb nur eines zu tun: sich dem Kampf zu stellen. Er würde seine Schwester bis zum letzten Atemzug verteidigen. Josh legte die Hand auf die Brust und spürte die beiden Seiten des Codex unter seinem T-Shirt. Vielleicht war es an der Zeit, sie zu vernichten, auch wenn er nicht genau wusste, wie er das bewerkstelligen sollte. Vielleicht konnte er sie aufessen. »Alles zurück«, rief er. »Dort hinten richten wir unsere letzte Stellung ein.«

K APITEL N EUNUNDSECHZIG
    D as wird nicht nötig sein«, sagte Shakespeare barsch. »Die Wilde Jagd und all die anderen Kreaturen sind wegen dir und deiner Schwester hier, angezogen vom Duft eurer Auren und der hohen Belohnung, die Dee auf eure Köpfe ausgesetzt hat. An uns haben sie kein Interesse. Wir müssen also nur euch beide loswerden. Palamedes, Gabriel, verschafft uns etwas Zeit«, befahl der Dichter.
    Der Ritter nickte. Seine eingedellte Rüstung formte sich neu um seinen Körper, wurde wieder glatt, schwarz und glänzend. Er packte sein gewaltiges Langschwert mit beiden Händen und warf sich den Wölfen und schwarzen Katzen entgegen. Gabriel stürzte sich ebenfalls auf sie, die Überlebenden seines Absperrkommandos im Gefolge.
    Shakespeare stützte Flamel und Josh hielt Sophie aufrecht und so gingen die vier zwischen zwei hohen Steinsäulen hindurch ins Herz von Stonehenge.
    In dem Moment, in dem Josh den Kreis betrat, spürte er das uralte Sirren der Kräfte. Es erinnerte ihn an das, was er empfunden hatte, als er Clarent in den Händen hielt, an dieses Gefühl, als seien da irgendwo Stimmen, die von weit her an sein Ohr drangen. Er blickte sich um, doch die Steine in der Dunkelheit deutlich zu erkennen, war nicht einfach.
    »Wie alt ist dieser Ort eigentlich?«, fragte er.
    »Die erste Stätte ist vielleicht fünftausend Jahre alt, kann aber auch älter sein«, antwortete Shakespeare. Plötzlich stieß er gegen einen Stein, der flach auf der Erde lag. »Hier ist der Altarstein«, sagte er zu Flamel.
    Nicholas Flamel sank schwer atmend darauf und presste die Hand auf die Brust. »Helft mir mit den Himmelsrichtungen«, stieß er hervor. »Wo ist Norden?«
    Shakespeare und Josh blickten instinktiv zum Himmel und suchten den Polarstern.
    Plötzlich sprang eine riesige schwarze Katze mit weit aufgerissenem Maul und ausgestreckten Krallen zwischen den Steinen durch auf den Alchemysten zu. Flamel riss rasch die Hände hoch und

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