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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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gedankenverloren. Er fragte sich, ob der Amerikaner wusste, dass die Morrigan ebenfalls als vermisst galt. Was er aber auf keinen Fall wissen konnte, war, dass genau in dem Moment, in dem die Aura auf der Insel aufgeflammt war, eine ähnliche Energie im Norden von London pulsiert hatte. Machiavelli las rasch seine letzten Mails. Sämtliche berichteten von einer unwahrscheinlich kraftvollen Aura, die urplötzlich aufgelodert war.
    … kraftvoller als jede andere, die ich bisher gesehen habe …
    … vergleichbar mit der Aura eines Erstgewesenen …
    … Berichte von spontan auflodernden Auren auf der Hampsteader Heide, in der Camden Road und auf dem Friedhof von Highgate …
    Interessanterweise berichteten zwei E-Mails von einem ausgeprägten Minzegeruch.
    Flamels Erkennungszeichen.
    Machiavelli war voller Bewunderung. Der Alchemyst musste mit Perenelle Verbindung aufgenommen haben. Das Distanzsehen war keine große Sache. Zwar funktionierte es normalerweise über kurze Entfernungen am besten, aber die Flamels hatten im Jahr 1350 geheiratet und über 650 Jahre zusammengelebt. Sie hatten eine sehr enge Verbindung, und es war nur logisch, dass sie die auch über Tausende von Meilen aufbauen konnten. Aber das hätte ihre Auren nicht auf eine so dramatische Art und Weise aktiviert. Es sei denn … Es sei denn, Perenelle war in Gefahr und der Alchemyst hatte ihre Aura mit seiner eigenen verstärkt. Machiavelli runzelte die Stirn. Flamels Kräfte schwanden. Eine solche Aktion hätte ihn garantiert umgebracht.
    Die Zwillinge!
    Niccolò Machiavelli schalt sich selbst eine alte Trantüte, weil er nicht eher darauf gekommen war. Es musste etwas mit den Zwillingen zu tun haben. Er hatte gesehen, wie sie vor Notre Dame ihre Kräfte kombiniert hatten, um die Wasserspeier zu zerbröseln. Sie mussten Flamel etwas von ihrer Kraft abgegeben haben, und der wiederum hatte es irgendwie geschafft, eine Verbindung nach Alcatraz und zu Perenelle herzustellen. Deshalb war sein individueller Auraduft so intensiv gewesen.
    »Warum hast du eigentlich mich angerufen?«, fragte Machiavelli.
    »Du warst nicht der Erste«, gab Billy the Kid zu. »Aber ich kann meinen Gebieter nicht erreichen. Ich dachte mir, ich sollte dich vielleicht warnen. Und ich hatte gehofft, dass dir vielleicht etwas einfällt, wie man diese Perenelle Flamel unschädlich machen kann. Bist du ihr je begegnet?«
    »Ja.« Machiavelli lächelte bitter bei der Erinnerung an diese Begegnung. »Ein einziges Mal. Es war 1669, ist also schon lange her. Nach dem großen Feuer in London hatte Dee die Spur der Flamels verloren. Sie waren aufs europäische Festland geflohen. Ich machte Urlaub auf Sizilien, als ich sie ganz zufällig entdeckt habe. Nicholas war krank, er hatte eine Lebensmittelvergiftung, und ich sorgte dafür, dass der Arzt, der ihn behandelte, ein Schlafmittel in seine Arznei mischte. In meiner Arroganz dachte ich, ich könnte zuerst Perenelle erledigen und mich dann um den Alchemysten kümmern.« Der Italiener hielt seine linke Hand ans Licht. Sie wies immer noch ein filigranes Narbenmuster auf. Weitere Narben trug er auf seiner Schulter und dem Rücken. »Wir haben einen ganzen Tag lang gekämpft – ihre Zauberkünste gegen meine Magie und Alchemie …« Er verstummte.
    »Wie ist es ausgegangen?«, fragte Billy schließlich.
    »Die Energien, die wir freigesetzt haben, führten dazu, dass der Ätna ausbrach. Ich wäre an diesem Tag auf Sizilien fast gestorben.«
    Billy the Kid ließ das Fernglas sinken, wandte der Bucht den Rücken zu und setzte sich auf ein niedriges Mäuerchen. Er starrte auf seine ramponierten Cowboystiefel. Das Leder war zerschrammt und rissig, an manchen Stellen fast durchgescheuert. Es war Zeit, dass er sich ein neues Paar machen ließ. Doch dazu musste er nach Neumexiko zu einem Schuhmacher fahren, der immer noch Stiefel und Schuhe nach der traditionellen Methode herstellte. Billy hatte Freunde in Albuquerque und Las Cruces, andere in Silver City, wo er aufgewachsen war, und in Fort Summer, wo Pat Garrett ihn erschossen hatte. »Ich könnte eine Gang zusammenstellen«, sagte er gedehnt. Er hatte mit dem Protest des Italieners gerechnet und war überrascht, als er nichts hörte. »Es wäre genau wie früher. Ich kenne ein paar Unsterbliche: einige Cowboys, einen spanischen Eroberer und zwei berühmte Apachenkrieger. Wenn wir alle gemeinsam die Insel angreifen, könnten wir vielleicht …«
    »Die Idee ist gut, aber es wäre wahrscheinlich das

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