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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Schulter. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie stolz ich auf dich bin. Ich habe gewusst, dass ihr die Auserwählten seid, du und dein Bruder.«
    Die überlange schwarze Limousine fuhr aufs Dock und hielt in einer Staubwolke. Josh stieg auf der Fahrerseite aus und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Niten, der auf der anderen Seite ausstieg, hatte ihm offenbar das Lenkrad überlassen.
    Sophie winkte ihrem Bruder zu. Ohne die Zauberin anzusehen, fragte sie: »Du hast das alles geplant, stimmt’s?«
    Perenelle antwortete nicht.
    Immer noch ohne sie anzuschauen, fuhr Sophie fort: »An dem Tag, als Josh sich um den Job in der Buchhandlung beworben hat und wir uns in der Kaffeetasse begegnet sind … In dem Moment, als du erfahren hast, dass wir Zwillinge sind … Da hast du gewusst, dass wir es sind, nicht wahr?«
    »Die legendären Zwillinge? Ich bin die siebte Tochter einer siebten Tochter. Ich habe hellseherische Fähigkeiten. Ich wusste vom ersten Augenblick an, als ich dich sah, dass du etwas Besonderes bist. Als du zur Tür hereinkamst, habe ich ganz schwach das Leuchten deiner Aura gesehen, es war nur eine Ahnung von Silber. Als ich dann gehört habe, dass du ein Zwilling bist, hat sich mein Verdacht bestätigt, und als ich schließlich Josh und den goldenen Schimmer auf seiner Haut gesehen habe, hatte ich die Gewissheit. Ich habe Nicholas gesagt, dass er Josh einstellen soll – er wollte ihm gerade eine Absage erteilen«, fügte sie mit einem bitteren Lächeln hinzu. »Das Bewerbungsgespräch war nicht besonders gut gelaufen für deinen Bruder. Ich glaube, er wollte den Job überhaupt nicht.«
    »Stimmt.« Sophie sah sie kurz an. »Und du hast Bernice dazu gebracht, dass sie mich in der Kaffeetasse einstellt.« Es war eine Feststellung, keine Frage, aber sie wollte, dass die Zauberin es bestätigte.
    Perenelle nickte kaum merklich. »Ich habe ihr nahegelegt, dass sie dich braucht.«
    »Nahegelegt?«
    »Ich kann sehr überzeugend sein.«
    »Wann wolltet ihr es uns eigentlich sagen?« In Sophies Stimme schwang Ärger mit. Die Vorstellung, dass sie und ihr Bruder monatelang von den Flamels manipuliert worden waren, verursachte ihr eine Gänsehaut.
    »Nicholas und ich wollten es euch in ein paar Wochen sagen; bei der Sommersonnwende.«
    »Litha.« Der Ausdruck war plötzlich in Sophies Kopf.
    »Ja, die Alten nannten es Litha. Und an diesem Tag sind eure Auren – Gold und Silber – am stärksten. Wir dachten, das wäre die beste Zeit, um euch zu erwecken, da dann für euch am wenigsten Gefahr bestanden hätte.«
    »Aber ganz ohne Gefahr …«
    »Gefahren gibt es immer.«
    Sophie blickte in Perenelles kalte grüne Augen. »Und ihr hättet es trotzdem getan?«
    »Ja.«
    Sophie war übel. Diese Frau, die sie gemocht, ja, bewundert hatte, hatte gerade zugegeben, dass sie bereit gewesen war, sie und Josh einer schrecklichen Gefahr auszusetzen. Sophie sah die Zauberin in einem neuen Licht. Perenelles kühle Schönheit wirkte plötzlich fast bedrohlich.
    »Riechst du das?«, fragte Perenelle unvermittelt.
    »Was?« Sophie holte tief Luft. »Vanille«, sagte sie. »Es riecht säuerlich.«
    »Dein Zorn hat deine Aura verdorben. Das zu verhindern, musst du noch lernen.« Die Zauberin lächelte eisig. »Und bevor du jetzt vorschnell ein Urteil fällst, frage dich bitte, was du getan hättest, wenn Josh und du in unserer Situation gewesen wärt. Nicholas und ich haben jahrhundertelang nach den beiden Menschen gesucht, die diese Welt vor der völligen Vernichtung retten können. Und, ja, wir haben Fehler gemacht, schreckliche Fehler«, fügte sie traurig hinzu, »mit denen wir für den Rest unseres Daseins leben müssen. Aber ich frage dich: Welche andere Möglichkeit hatten wir? Wäre es besser gewesen, wir hätten nicht nach diesen beiden Menschen Ausschau gehalten? Uns wurde eine schreckliche Verantwortung übertragen. Wir haben sie angenommen.«
    »Gilgamesch hat gesagt, die anderen Zwillingspaare hätten die Erweckung nicht überlebt. Ihr habt sie in dem Wissen erweckt, dass sie höchstwahrscheinlich sterben würden.«
    »Einige haben überlebt«, entgegnete Perenelle kühl. »Und wir haben nie jemanden zu der Erweckung gezwungen. Wir haben immer die Risiken erklärt. Alle diese Zwillingspaare haben die Risiken akzeptiert – und zwar mit Freuden«, fügte sie hinzu.
    »Nun, mich hat niemand gewarnt«, fauchte Sophie wütend.
    »War denn Zeit dazu?«, fragte Perenelle. »Von dem Moment an, als Dee letzten Donnerstag in die

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