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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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gesehen hat.«
    »Gibt es eine Bibliothek da unten?«, erkundigte sich Shakespeare.
    »Oh ja. Eine der bedeutendsten der Welt. Die große Bibliothek von Danu Talis befindet sich in einer riesigen Kammer, die am Fuß der Pyramide aus dem gewachsenen Fels gehauen wurde. Du könntest den Rest deines Lebens damit zubringen, dich nur durch ein Regal zu arbeiten. Und es gibt mehrere Hundert Meilen Regale. Die Insel ist relativ modern, aber die Zivilisation von Danu Talis ist viel, viel älter. Die Großen Älteren haben vor den Älteren regiert und in die Stufen der Pyramide ist eine Liste der Könige eingemeißelt, die mehrere Hunderttausend Jahre zurückreicht. Und vor den Großen Älteren gab es ja noch andere Rassen: die Archone, die Erstgewesenen und ganz weit in der Vergangenheit die Erdenfürsten. Eine Zivilisation baute auf den Ruinen der vorhergegangenen auf.« Mit seiner Hakenhand zeigte Marethyu auf eine riesige Stufenpyramide. »Das ist die Sonnenpyramide, sie ist nicht nur das Herz der Insel, sondern des ganzen Reiches. Die entscheidende Schlacht wird dort gewonnen oder verloren.«
    »Und du weißt das alles, weil es bereits geschehen ist«, sagte Scathach.
    »In einem Zeitstrang, ja.«
    »Und was geschieht in den anderen Strängen?«
    Marethyu zuckte mit den Schultern. »Es gibt viele Stränge, viele Möglichkeiten, aber wir sind weit zurückgegangen und stehen augenblicklich an dem Punkt, an dem die Stränge sich noch nicht geteilt haben und unser Handeln die Zukunft noch formen kann.«
    »Woher weißt du, dass das auch stimmt?«, fragte Scathach.
    »Weil Abraham der Weise es mir gesagt hat.«
    »Dann sollten wir vielleicht zu diesem Abra–« Scatty hielt abrupt inne und wirbelte herum. Ihre Augen blitzten.
    Ein leises Summen erfüllte die Luft, das Geräusch eines entfernten Bienenschwarms.
    »Auf den Boden …«, rief Marethyu. Dann würgte er und geriet ins Wanken, als blauweiße Energie sich flackernd auf seiner Brust entlud und Funken sprühend in seinen Haken fuhr. Er brach zusammen. Heller Rauch stieg von seinem Körper auf und weiße Funken tanzten über die in seinen Haken geschnittenen Runen.
    Johanna wollte Marethyu beistehen, doch Saint-Germain hielt sie am Arm fest. Er schüttelte leicht den Kopf. »Nein. Warte.«
    Shakespeare und Palamedes traten sofort auseinander. Der Dichter bezog links hinter seinem Freund Stellung. Falls es zum Kampf kam, würde Will seinem Freund den Rücken frei halten.
    »Vimanas im Anflug«, zischte Scathach. Sie kauerte sich auf den Boden, machte jedoch keinerlei Anstalten, zu den beiden Schwertern auf ihrem Rücken zu greifen. »Nicht bewegen und kein Metall berühren.«
    »Was sind Vim…«, begann Johanna. Dann folgte ihr Blick Scathachs Finger, der senkrecht nach oben zeigte.
    Die warme Luft zitterte, es wurde eisig kalt und unvermittelt fielen drei sich drehende Scheiben aus dem klaren Himmel und blieben leise summend und vibrierend direkt über ihren Köpfen in der Luft stehen. Alle blickten nach oben. Auf der Unterseite der Metallscheiben war eine Karte von Danu Talis eingraviert.
    »Vimanas«, erklärte Scathach, »fliegende Scheiben. Ein paar haben den Untergang von Danu Talis überstanden und das Schattenreich Erde erreicht. Mein Vater hatte eines … bis Aoife es geschrottet hat. Die Schuld hat sie mir dann in die Schuhe geschoben«, fügte sie bitter hinzu.
    Die größte Scheibe – mit einem Durchmesser von mindestens vier Metern – senkte sich bis kurz über den Boden ab, landete jedoch nicht. Auf dem Gras darunter bildete sich eine dünne Eisschicht. Unter einer Kristallkuppel oben auf der Scheibe saßen zwei schwarze Gestalten mit Schakalkopf und blickten sie aus durch und durch roten Augen an.
    »Ich hasse diese Typen«, murmelte Saint-Germain.
    »Anpu«, flüsterte Scathach. »Ich fürchte, es gibt Ärger. Riesenärger.«

KAPITEL ZEHN
    H ier biegst du ab.« Dr. John Dee beugte sich vor und zeigte nach rechts. »Wir fahren über den Barbary Coast Trail weiter zum Embarcadero und folgen dann den Schildern zur Oakland Bay Bridge.«
    Josh nickte, die Lippen fest zusammengepresst. Er wollte nicht reden und versuchte, möglichst flach zu atmen. Der Atem des Magiers stank nach faulen Eiern.
    »Wohin geht es eigentlich?«, erkundigte Virginia Dare sich von hinten.
    »Erst mal nur weg hier«, fauchte Dee. »In den Straßen wimmelt es bald nur so von Polizisten und Feuerwehrleuten.«
    Josh stellte den Rückspiegel so, dass er die Hinterbank im Blick hatte.

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