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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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gesteuert.«
    »Neue Erfahrungen kann man nie genug sammeln«, sagte Virginia.
    »Ich bin ein wenig nervös«, gab er zu.
    »Weshalb?« Virginia setzte sich wieder auf den Vinylsitz und schaute ihn neugierig an.
    Unter ihrem forschenden Blick fühlte Josh sich plötzlich unbehaglich. »Na ja«, antwortete er nach einer kleinen Pause, »es kann schließlich alles Mögliche passieren. Das Boot könnte sinken, der Motor könnte den Geist aufgeben oder …«
    »Oder was? Soll ich dir was sagen? Meiner Erfahrung nach vergeuden die Humani zu viel Zeit damit, sich über Dinge Gedanken zu machen, die nie eintreffen werden. Ja, das Boot könnte sinken … wird es aber wahrscheinlich nicht. Der Motor könnte abdrosseln … aber ich bezweifle es. Genauso gut könnten wir vom Blitz getroffen werden oder –«
    Im Heck des Bootes rappelte sich Dr. John Dee plötzlich auf. »Oder von Meerjungfrauen verspeist«, ergänzte er nervös. »Mir ist gerade eingefallen, dass die Insel ringsherum von Nereiden bewacht wird.« Er hüstelte verlegen. »Und ich habe ihnen Anweisung gegeben, nichts näher als fünfzig Fuß ans Ufer herankommen zu lassen.«
    Virginia wirbelte herum. »Die Insel ist umgeben von Meerjungfrauen?«
    »Der Alte Mann aus dem Meer ist auf Alcatraz. Er hat die wilden Nereiden mitgebracht«, erklärte Dee. »Ich muss dringend Machiavelli erreichen. Er muss Nereus sagen, dass wir auf dem Weg zu ihnen sind.« Dee zog sein Handy aus der Tasche, doch als er es aufklappte, floss Wasser heraus. Sofort zog er das Telefon auseinander, schüttelte die Batterie heraus und wischte sie an seinem schmutzigen Hemd ab.
    Josh blickte Virginia an. »Ich habe keine Ahnung, wovon er eben geredet hat.«
    »Nereus, der Alte Mann aus dem Meer, ist ein besonders übler Vertreter des Älteren Geschlechts«, erklärte Virginia. »Von der Taille an aufwärts sieht er aus wie ein Mensch, unten ist er ein Krake. Er hat sich die tieferen Teile der Ozeane unter den Nagel gerissen. Das größte seiner Unterwasser-Schattenreiche berührt die Erde ungefähr an der Stelle, die als Bermudadreieck bekannt ist.«
    »Wo immer wieder Schiffe verschwinden?«, fragte Josh.
    »Genau dort. Die Wände zwischen seiner Welt und dieser hier sind brüchig geworden und gelegentlich gleiten Schiffe oder Flugzeuge aus dieser Welt in seine oder irgendein gruseliges Seeungeheuer aus seiner Welt schlängelt sich in das Schattenreich Erde hinein. Die Nereiden sind seine Töchter.« Virginia lächelte. »Lass dich von ihrem Lächeln oder ihren Liedern nicht dazu verleiten, zu nah ans Wasser zu gehen. Sie sind Fleischfresser.«
    Dee setzte eilig sein Handy wieder zusammen, schaltete es ein – und schleuderte es genervt ins Wasser. »Nichts. Ich habe keine Möglichkeit, mit Machiavelli Kontakt aufzunehmen.«
    Virginia brachte ihre Flöte zum Vorschein und ließ sie um ihre Finger kreisen. »Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst, Doktor. Ich kann sie doch mit meiner Flöte ganz leicht –«
    Bevor sie den Satz beenden konnte, kam eine Frau mit grüner Haut, grünem Haar und einem Fischschwanz aus dem Wasser geschossen, schnappte sich die Flöte und tauchte auf der anderen Seite des Bootes wieder ins Meer ein.
    Virginia blickte auf ihre leeren Hände. Ihr Schrei war grauenhaft. Sie streifte ihre rußgeschwärzte Jacke und die Schuhe ab, hechtete über den Bootsrand und verschwand in den Wellen, ohne eine Spur zu hinterlassen.
    »Doktor!«, brüllte Josh über den Lärm des Motors. Er hob den linken Arm und zeigte aufs Wasser. Zum Glück zitterte seine Hand nicht zu sehr.
    Dee kam nach vorn und beugte sich über den Bug des Bootes.
    Das Wasser vor ihnen war gesprenkelt mit Frauenköpfen. Grünes Haar breitete sich um sie herum aus wie Tang. Wie auf ein Zeichen hin öffneten sie alle miteinander den Mund und entblößten ihre Piranha-Zähne. Und dann setzten sie sich in Bewegung und schwammen wie Delfine auf das Boot zu, mal über und mal unter der Wasseroberfläche.
    »Jetzt haben wir ein Problem«, sagte Dee. »Und zwar ein ganz gewaltiges.«

KAPITEL NEUNZEHN
    S ophie Newman stand in der Küche und blickte hinaus auf den kleinen gepflasterten Innenhof zu Perenelle Flamel und Tsagaglalal. Für jeden zufälligen Beobachter sahen sie aus wie zwei ganz normale ältere Damen, die unter einem großen bunt gestreiften Sonnenschirm saßen, Eistee tranken und Schokoladenkekse knabberten. Die eine war groß und schlank, aber muskulös, die andere klein und zierlich. Aber es

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