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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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endlich haben wir dich gefunden.«
    »Was hat sie dir nur angetan?«, flüsterte Isis. Sie war ganz offensichtlich erschüttert.
    Die Hexe von Endor hatte Mars in dieses Gefängnis gesperrt. Sie hatte es aus dem Schädel einer Kreatur geschaffen, die nie auf unserer Erde gelebt hatte. Doch ihn einfach nur einzusperren, hatte der Hexe nicht genügt; sie hatte sich noch eine ganz spezielle Strafe für ihren Gefangenen ausgedacht. Die Hexe hatte dafür gesorgt, dass seine Aura ununterbrochen brannte und dann auf seiner Haut erstarrte wie Lava, die brodelnd aus dem Erdkern aufsteigt. So war er in der Schädelzelle unter einer dicken Kruste gefangen und litt endlose Höllenqualen.
    Mars Ultor lachte, doch was herauskam, glich eher einem Knurren, das von den Wänden widerhallte. »Jahrtausendelang interessiert sich niemand für mich, und jetzt scheint es, als wäre ich plötzlich wieder gefragt.«
    Isis und Osiris stellten sich rechts und links von dem Gebilde auf, das aussah wie die große graue Statue eines Mannes, für alle Ewigkeit festgehalten bei dem Versuch, sich aufzurichten. Mars’ Körper steckte von der Taille an abwärts im Boden seiner beinernen Gefängniszelle. Dee hatte den Knochen an dieser Stelle verflüssigt und danach wieder aushärten lassen, sodass er festsaß. An Mars’ ausgestrecktem linken Arm hatten sich Stalaktiten aus Knochenmasse gebildet und auf dem Rücken des Älteren hockten mit weit aufgerissenen Mäulern die versteinerten, hässlichen Satyrn Phöbos und Deimos. Hinter dem Älteren lag ein rechteckiger steinerner Sockel, auf dem Mars jahrtausendelang ungestört gelegen hatte. Jetzt war der dicke Stein in der Mitte auseinandergebrochen.
    »Wir wissen, dass Dee hier war«, sagte Isis.
    »Ja. Er hat mich gefunden. Mich wundert allerdings, dass er euch verraten hat, wo ich bin«, krächzte Mars. »Es kam zum Kampf. Er war es, der mich hier in den Boden eingemauert hat.«
    »Dee hat uns nichts verraten«, erklärte Osiris. Er stand hinter Mars und betrachtete eingehend jedes Detail der zu Statuen erstarrten Satyrn. »Er hat dich betrogen. Er hat uns alle betrogen.«
    Mars stöhnte vor Schmerzen. »Ich hätte ihm nie trauen dürfen. Er hat mich gebeten, einen Jungen zu erwecken, einen mit goldener Aura.«
    »Und dann hat er den Jungen dazu benutzt, um Coatlicue in dieses Schattenreich zu holen«, flüsterte Isis.
    Rotschwarzer Rauch ringelte sich aus Mars Ultors Augen. Sein Körper krampfte sich zusammen, und die gehärtete Aura fiel in großen Brocken von ihm ab, nur um augenblicklich wieder neu gebildet zu werden. Die trockene Luft stank nach verbranntem Fleisch. »Coatlicue. Als die Archonin das letzte Mal durch die Schattenreiche tobte, habe ich den Kampf gegen sie aufgenommen«, keuchte er unter den Schmerzen, die seine brennende Aura verursachte. »Dabei habe ich viele gute Freunde verloren.«
    Die Frau in Weiß nickte. »Wir alle haben durch sie Freunde und Familienangehörige verloren. Der Doktor hat irgendwie herausgefunden, wo sie sich aufhält, und hat sie herbeigerufen.«
    »Aber warum?«, polterte Mars. »Gibt es in diesem irdischen Schattenreich nicht mehr genug Ältere, um ihren Hunger zu stillen?«
    Osiris klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Rücken des Älteren, als wollte er testen, wie hart er war. »Wir glauben, dass Dee sie auf die Schattenreiche loslassen wollte. Wegen seiner vielen Misserfolge haben wir ihn für utlaga erklärt. Jetzt will er sich rächen, und es besteht die Gefahr, dass er auf seinem Rachefeldzug sämtliche Schattenreiche und schließlich auch diese Welt zerstören wird. Er will uns alle vernichten.«
    Isis und Osiris waren einmal ganz um den Älteren herumgewandert und standen jetzt wieder vor ihm. »Aber wir sind seinem Gestank nachgegangen und konnten seiner Spur bis hierher folgen … zu dir«, erklärte Isis.
    »Befreit mich«, flehte Mars, »damit ich mir den Doktor schnappen kann.«
    Das Paar schüttelte gleichzeitig den Kopf. »Das können wir nicht«, bekannte Isis traurig. »Als Zephaniah dich mit dem Bann belegt hat, benutzte sie eine Kombination aus Archonenwissen und den Beschwörungsformeln der Erdenfürsten, die wir nicht kennen. Garantiert etwas, das Abraham ihr beigebracht hat.«
    »Warum seid ihr dann hergekommen?«, knurrte Mars. »Was hat euch dazu gebracht, euer Inselreich zu verlassen?«
    Am Eingang zur Zelle bewegte sich etwas. » Ich habe sie hergebeten.«
    Eine ältere Dame in einer frisch gebügelten grauen Bluse und einem

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