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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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grauen Rock betrat den beinernen Raum. Sie war klein und rundlich und ihr bläulich schimmerndes Haar war in kompakte Dauerwellen gelegt. Eine übergroße Brille mit dunklen Gläsern bedeckte fast die ganze obere Gesichtshälfte und in der rechten Hand hielt sie einen weißen Gehstock. Indem sie mit dem Stock den Raum vor sich abtastete, näherte sie sich dem gefangenen Älteren. Sie blieb stehen, als der weiße Stock auf Stein traf.
    »Wer bist du?«, fragte Mars.
    »Wie – du erkennst mich nicht?« Die Haut der alten Frau verströmte braune Aurafetzen und in der Luft lag der bittersüße Geruch von rauchigem Holzfeuer.
    Mars atmete die Luft in abgehackten Zügen ein, bis die Erinnerung an längst Vergessenes zurückkehrte. »Zephaniah!«
    »Mein Gatte«, sagte die Hexe von Endor sehr leise.
    Mars’ Augen wurden in raschem Wechsel rot, dann blau und wieder rot. Rauch quoll unter seinem Helm hervor und auf seiner steinharten Haut zeigten sich zahllose brennende Risse. In stinkenden Platten fiel sie von ihm ab. Es gelang dem gefangenen Älteren, sich ein Stück vorwärtszubewegen, bevor die neue Haut wieder hart wurde. Er heulte und tobte, bis sein ganzes Gefängnis nach seiner Wut stank. Es war eine Übelkeit erregende Mischung aus verbranntem Fleisch und versengten Knochen. Irgendwann, als er vollkommen erschöpft war, blickte er die Frau an, mit der er einmal verheiratet gewesen war, die Frau, die er mehr als alles andere geliebt hatte, die Frau, die ihn zu diesem endlosen Leiden verdammt hatte. »Was willst du, Zephaniah?«, flüsterte er. »Bist du gekommen, um dich über mich lustig zu machen?«
    »Nein, mein Gatte«, antwortete die Frau und lächelte, sodass man in ihrem Mund eine Zahnlücke sah. »Ich bin gekommen, um dich zu befreien. Es ist Zeit: Diese Welt braucht wieder einen Hexenmeister.«

KAPITEL VIER
    Z wei Polizisten in San Francisco hielten im selben Moment an, als das seltsame Trio – eine Frau, zuerst gefolgt von einem Jungen im Teenageralter, dann von einem älteren Mann – aus einer Seitentür in das aus Glas und Marmor bestehende Foyer des brennenden Gebäudes stürmte.
    »Ist sonst noch jemand in dem Ge–«, begann einer der Polizisten. Dann sah er, dass der Mann vor ihm ein kurzes Schwert in der Hand hielt und dass ein zweites an seinem Gürtel hing. Als der Polizist nach seiner Pistole griff, fiel ihm auf, dass der Junge ebenfalls zwei Schwerter am Gürtel hängen hatte, eines auf jeder Seite. Die Frau mit den langen Haaren trug seltsamerweise etwas, das aussah wie eine Blockflöte.
    »Keinen Schritt weiter«, befahl der zweite Polizist. »Waffen auf den Boden.« Die beiden Polizisten brachten ihre Pistolen in Anschlag.
    »Meine Herren, dem Himmel sei Dank, dass Sie da sind.« Der kleine, grauhaarige Herr machte einen Schritt auf sie zu.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    »Ich bin Dr. John Dee, Besitzer der Enoch Enterprises. Dies ist unser Firmensitz.«
    »Legen Sie die Schwerter auf den Boden, Sir.«
    »Das werde ich nicht tun. Es handelt sich hierbei um Antiquitäten von unschätzbarem Wert aus meiner persönlichen Sammlung.« Der Magier trat noch einen Schritt vor.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind! Ich weiß nicht, ob Ihre Angaben stimmen, aber eines weiß ich: Jemand mit einem Schwert in der Hand kommt mir nicht zu nahe. Legen Sie die Waffen auf den Boden und dann gehen Sie dort hinüber. Und zwar schnell«, fügte er hinzu, da sich stinkender Rauch aus den geschlossenen Aufzugstüren ins Foyer ringelte.
    Die letzten Worte, die die Polizisten hörten, kamen von der Frau: »Warum tust du nicht, was die Beamten verlangen, John?« Noch während sie sprach, hob sie die Flöte an ihre Lippen. An die Ohren der Männer drang nur ein einziger Ton, dann brachen die beiden Polizisten bewusstlos zusammen. »Und vertrödle nicht noch mehr Zeit«, fauchte Virginia Dare. Sie stieg über die Polizisten hinweg, kletterte durch ein großes Loch in der Wand, das dort klaffte, wo eigentlich der Haupteingang zu dem Gebäude hätte sein sollen, und trat hinaus auf die Straße. »Gehen wir.«
    »Wir nehmen den Wagen.« Dee lief Richtung Telegraph Hill, blieb jedoch nach ein paar Schritten stehen, als er merkte, dass Josh nicht nachkam. Der Junge stand über die beiden bewusstlosen Polizisten gebeugt im Foyer. »Komm schon, wir haben keine Zeit!«
    »Du willst sie einfach hier liegen lassen?«, fragte Josh sichtlich aufgebracht.
    Dee blickte Virginia an und dann wieder Josh. Die beiden Unsterblichen nickten

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