Nicht mehr tun, was andere wollen
sind, so dass Ihre Gedanken genau diese Richtung genommen haben.
Wir haben sehr gute Gründe dafür, warum wir tun, was wir tun, Gründe, die wir gerne vollmundig jedem auf die Nase binden, der sie hören will. Doch oft haben wir diese Erklärungen im Nachhinein erfunden. Was uns eigentlich zu unserer Handlung bewegt hat, war etwas ganz anderes, als wir glauben. Und da wir uns in den meisten Fällen nicht bewusst sind, was uns beeinflusst, gibt es Leute, die sich unsere Beeinflussung zum Beruf gemacht haben. Jedes Mal, wenn Sie das Radio oder den Fernseher einschalten, wenn Sie ein Buch, eine Zeitung oder eine Zeitschrift aufschlagen, und jedes Mal, wenn Sie einen Laden betreten, versucht Sie jemand dazu zu bringen, sich diese Schokokekse zu kaufen, jenem Politiker zu vertrauen oder endlich einzusehen, dass Sie bis zum Ende des Sommers einen Waschbrettbauch haben müssen. Zum Beispiel.
Es gibt immer jemand, der Ihnen etwas beibringen will, Sie überzeugen will, sich einen Gegenstand zu kaufen, Sie überreden möchte, für eine Partei zu stimmen oder sich einer bestimmten Ansicht darüber anzuschließen, was wahr, gut und schön ist. Von dem Moment, in dem Sie morgens die Augen aufschlagen, bis zu dem, in dem Sie abends einschlafen, sind Sie einem unendlichen Strom solcher Überredungs- und Beeinflussungsversuche ausgesetzt. Und wir, die wir uns diese Manipulationen zur Aufgabe gemacht haben, möchten das gerne tun, ohne dass Sie etwas davon merken. Ist ja auch viel einfacher, auf diese Art sind wir Ihnen keine Erklärungen schuldig, wenn wir die Fäden an Ihrem Marionettenhirn festmachen.
Das ist natürlich nichts Neues. Schon die alten Griechen wussten, dass es Techniken gibt, mit denen man andere beeinflussen kann (auch wenn sie sich hauptsächlich auf die Beeinflussung durch Argumente konzentrierten, die sogenannte Rhetorik ). Außerdem hielten sie diese Techniken für so wichtig, dass sie alle Menschen damit vertraut machen wollten und sie zur Allgemeinbildung erklärten.
Die Zahl der Personen und Unternehmen, die Sie beeinflussen wollen, war noch nie so hoch wie heute. Je härter der Konkurrenzkampf zwischen ihnen wird, umso raffinierter werden ihre Methoden. Wenn die alten Griechen also recht hatten mit ihrer Annahme, dass wir uns gegen bestimmte Methoden besser schützen können, wenn wir sie kennen, dann ist der Bedarf nach dieser Art von Wissen so groß wie nie. Doch leider sieht es nicht so aus, als würden in nächster Zukunft Fächer wie » Überredungskunst« oder » Verhaltensbeeinflussung« auf den Lehrplänen unserer Schulen stehen.
Es scheint, als hätten die meisten Menschen schon eine vage Ahnung davon, dass man ihre Ansichten, Einsichten und Aussichten irgendwie beeinflussen kann, ohne dass sie es merken. ( » Sonst gäbe es ja wohl keine Reklame, oder?!«) Doch wie das ganz konkret geschieht und wie es wirklich funktioniert, wird auf einer Skala angesiedelt, die irgendwo zwischen reinem Humbug und ziegenblutduftendem Okkultismus spielt.
Meine Absicht beim Verfassen dieses Buches war die, Ihnen zu erklären, wie Sie von unzähligen Faktoren beeinflusst werden– von der Umwelt, die Sie umgibt, bis zu den psychologischen Maßnahmen, die Sie willfähriger machen sollen. Sie werden pausenlos beeinflusst– aber Sie können selbst auch Einfluss ausüben.
Ich will Ihnen zeigen, wie Sie täglich verschiedensten Formen der Beeinflussung begegnen. Dabei wollte ich kein Handbuch schreiben, mit dessen Hilfe Sie andere verändern können, auch wenn Sie Ihr Wissen natürlich anwenden können, wie Sie möchten. Wenn Sie eine politische Idee haben, von der Sie andere überzeugen wollen, werden Sie auf den folgenden Seiten die Methoden dazu finden. Vielleicht wollen Sie auf schmerzfreie Art den Vorschlag durchbringen, Yogastunden fürs Personal während der Arbeitszeit einzuführen. Oder wie einer meiner Freunde vorschlug: Ihre Kinder endlich davon überzeugen, dass sie Gemüse essen sollen. In diesem Buch finden Sie die Techniken, durch die Sie die Einstellungen und Meinungen anderer Menschen beeinflussen können. Oder vielleicht wollen Sie sich ja auch selbst ändern und zu einem besseren Selbstbild finden. Oder vielleicht Ihre Aufrisschancen heute Abend in der Kneipe vergrößern. Keine Sorge, es wird ein ganzes Kapitel mit Techniken geben, die sich in Aufreißtaktiken ummodeln lassen.
Doch in erster Linie hoffe ich, dass ich Ihnen ein wenig die Augen dafür öffnen kann, wie der Krieg um Ihr Gehirn
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