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Nicht mehr tun, was andere wollen

Nicht mehr tun, was andere wollen

Titel: Nicht mehr tun, was andere wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henrik Fexeus
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    Wie ich anfangs schon sagte: Der Hintergedanke bei diesem Buch besteht darin, Ihnen auf eine ganz konkrete, praktische Weise zu zeigen, wie Beeinflussung tatsächlich funktioniert– und nicht funktioniert. Ich argumentiere dabei ein bisschen wie die alten Griechen: Wenn wir wissen, welche Methoden angewendet werden, um uns unbemerkt zu lenken– damit wir eine bestimmte Entscheidung treffen oder überhaupt eine Entscheidung treffen–, können wir uns auch leichter dagegen zur Wehr setzen. Dann können Sie vielleicht auch besser entscheiden, inwieweit der handbemalte Stein mit dem Schärenmotiv oder das violette Auto mit den Wildledersitzbezügen wirklich das ist, was Sie haben wollen. Selbst wenn Sie sich in dem Glauben wiegen, dass Sie überhaupt nicht beeinflusst werden ( » Ich kaufe nur das, was ich haben will«, wie es eine unfreiwillig komische Person mit erschreckend geringer Selbsterkenntnis ausdrückte ), sollte das Gefühl, dass Sie vielleicht beeinflusst werden und es nicht merken, schon reichen, um Verfolgungswahn bei Ihnen auszulösen. Irgendetwas hat Sie ja auch dazu gebracht, sich dieses Buch zu kaufen, nicht wahr?
    Sie werden mit vielen Beispielen konfrontiert, aus allen möglichen Zusammenhängen, in denen eine Beeinflussung geschehen kann oder tatsächlich geschieht. Wahrscheinlich werden Sie mehrere davon aus Ihrem Alltag wiedererkennen. Ich werde Ihnen Schritt für Schritt erklären, welche Techniken für verschiedene Zielsetzungen verwendet werden. Manche spielen mit Ihrem Wunsch nach sozialer Zugehörigkeit, manche mit der Sehnsucht Ihres Gehirns nach vollständigen Mustern, mit Ihren ererbten Assoziationen und Deutungen Ihrer Umwelt, und manchmal geht es auch einfach darum, dass da jemand ganz umwerfend hübsch ist. Hinter diesen Methoden verstecken sich komplizierte psychologische Theorien, doch unterm Strich ist die Sache ganz einfach: Es geht immer darum, dass Sie das tun, was ich von Ihnen will. Und bald werden Sie auch wissen, wie das funktioniert.
    So, jetzt aber ohne große Umstände– willkommen in Ihrem Unterbewusstsein. Hier findet die ganze Zauberei nämlich statt.

1. Teil, Wenn Sie denken, was andere wollen
    Wenn ich möchte, dass Sie tun, was ich will, wäre es natürlich am allerfeinsten, wenn ich gleich zu Anfang Ihre Art zu denken beeinflussen könnte– damit Sie mehr so denken wie ich. Wie praktisch für mich, dass der Großteil aller Denkprozesse automatisch abläuft. Wie bei den Mini-Erinnerungen. Ihre bewussten Gedankengänge werden die ganze Zeit von anderen Dingen beeinflusst, die Ihnen im Kopf herumgehen. Aber da Sie sich dessen nicht bewusst sind, werden Sie es auch nicht merken. Wir sind pausenlos Eindrücken ausgesetzt, die uns die Welt durch eine ganz andere Brille sehen lassen. Aber wir sind weit davon entfernt, die neue Brille zu bemerken. Diese Eindrücke können nicht nur beeinflussen, wie wir die Welt sehen und wie wir handeln, sondern auch, wie wir uns selbst sehen. Ob wir munter oder müde sind. Dumm oder schlau. Verliebt oder verängstigt.
    Es gibt auch bestimmte Eindrücke, die uns so unwiderstehlich anziehen wie der Honig die Bienen. Sie heißen Muster. In diesem Teil des Buches werde ich versuchen, Ihnen zu zeigen, wie Ihre Meinungen und Taten dadurch beeinflusst werden, dass Sie wiederholten Eindrücken ausgesetzt werden – das ist das sogenannte Priming. Ich werde Ihnen auch erklären, warum Sie so scharf auf Muster sind und was für Auswirkungen das haben kann. Und warum Beeinflussung eigentlich sogar etwas Gutes ist. Ohne sie könnten wir tatsächlich gar nicht überleben.
    Alles beginnt mit Ihren Gedanken. Sowohl den bewussten als auch den unbewussten. Es wird Zeit, dass Sie sie besser kennenlernen.

Pawlow bringt Sie auf andere Gedanken
    Wie Priming funktioniert
    »… ein paar Marketingleiter bei Coca-Cola meinten, dass die Menschen auf Reklame genauso reagieren wie die Hunde auf Pawlows Futterglocke. Diese Laborhunde hatten gelernt, das Klingeln der Glocke mit einer bevorstehenden Fütterung zu verbinden. Die Marketingleute bei Coca-Cola waren überzeugt, die Menschen durch Werbespots so konditionieren zu können, dass sie Cola trinken wollten. Diese Betrachtungsweise von Konsum ist schrecklich inhuman und wahrscheinlich auch naiv. Aber was, wenn Coca-Cola nun doch recht hat?«
    Arthur Asa Berger, Shop ’Til You Drop
    Ich weiß, dass Sie dieses Buch gerade erst aufgeschlagen haben und vor allem weiterlesen wollen. Ich weiß, dass es

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