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Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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meiner Schwester. Sie hasst mich.“
    „Wie alt?“
    „Sechzehn.“
    „Es gibt ein sechzehnjähriges Mädchen das dich hasst? Wissen die Medien davon?“
    Er fand das zum Totlachen. „Naja,“ sagte er, nachdem er wieder Luft holen konnte, „sie kennt mich halt zu gut.“
    Unser Frühstück wurde gebracht. Teller voller Weizenvollkorn-Pfannkuchen und Früchten. Ich war mir ziemlich sicher, dass das so nicht auf der Speisekarte des Restaurants zu finden war. Ich versuchte, mich nicht zu unbehaglich zu fühlen während Jason mir den Teller voll häufte, erste Klasse war halt irgendwie nicht mein Ding.

 

     
    Jasons Handy klingelte als wir uns auf den Rückweg machten. Die erste Gruppe Touristen würde bald hoch kommen und wir wollten dann in der Gondel die sich auf den Weg nach unten machte sein. „Ah-ha,“ sagte Jason. „Oh.“ Er legte auf und verzog das Gesicht. „Alsooo, es sieht so aus, als würde eine Menschenmenge unten warten. Irgendwer muss jemanden da unten angerufen haben und es hat sich rumgesprochen, dass ich hier bin.“
    Er hatte sich die Zeit genommen, allen Angestellten auf dem Gipfel Autogramme zu schreiben, und obwohl er sich freundlich verhielt, konnte ich an der Anspannung in seinen Augen sehen, dass er nicht wirklich mit dem Herzen dabei war. Einerseits war es ja nur fair sich die Zeit zu nehmen, da uns diese Leute einen großen Gefallen getan hatten, andererseits konnte ich mir nicht vorstellen, ein Leben zu leben, in dem ich ständig um solche Gefallen bitten musste und im Gegenzug zum Dank meine Unterschrift auf ein Bild von mir setzte. Das war sowas von bizarr.
    Als wir in die Bergbahn einstiegen, drückte er auf sein Handy und hielt es sich ans Ohr. „Ja,“ sagte er, „Jap, tut mir echt leid. Danke.“ Er legte auf. „Ein paar von meine Security-Jungs machen sich auf den Weg,“ sagte er. „Die können dich dann auch zu deinem Auto begleiten.“
    „Oder ich könnte mich davon schleichen und so tun, als würde ich dich nicht kennen.“
    Ich meinte das zwar als Scherz, aber er nickte. „Ja, dann stellst du wenigstens sicher, dass dir niemand folgt.“
    Ich dachte an die beiden platten Reifen an meinem Auto. „Stört dich das auch nicht?“
    „Überhaupt nicht. Tut mir nur leid, dass mein Leben so ist.“
    Wenn wir uns besser gekannt hätten, hätte ich jetzt meine Hand auf seinen Arm gelegt. Aber so nickte ich nur verständnisvoll. Jason starrte den gesamten Rückweg aus der Frontscheibe der Gondel. Die Stadt unter uns wurde wieder größer und größer, der braune Smog löste sich auf als wir durch ihn herunterfuhren. Er sah so einsam und verlassen aus, wie sich seine Silhouette gegen die Stadtlandschaft in der Wüstenebene abhob.
     

     
    Als ich nach Hause kam, stand Lori gerade erst auf. „Wo warst du?“ fragte sie. Sie musterte mich von oben bis unten, ich war immerhin komplett angezogen, trug Makeup und mein Haar war vom Wind zerzaust.
    „Ich war oben auf dem Sandia-Gipfel.“
    „Sandia- Gipfel ?“ Sie warf einen Blick auf die Uhr an unserer Mikrowelle. „War da oben irgendeine Uni-Veranstaltung?“
    „Kannst du mir kurz eine ganz ehrliche Antwort geben?“
    „Worauf?“ Sie goss sich eine Tasse Kaffee ein.
    „Wenn ich heute Morgen mit einem Typen einen Ausflug dorthin unternommen habe und heute Abend seine Familie treffe, bin ich dann-“
    „Whoa, was?“ Sie ließ beinah ihre Kaffeetasse fallen.
    „Alles klar, das beantwortet meine Frage.“
    „Mit wem?“ rief sie mir hinterher.
    „Mit niemandem.“
    „Wen zur Hölle hast du da getroffen und wann? Ist er süß?“
    Ich suchte Zuflucht in meinem Zimmer.
    „Chloe, komm schon.“
    Ich steckte den Kopf aus der Tür. „Lor, bitte. Ich hab Mist gebaut, belassen wir’s dabei.“
    „Der muss ja echt cool gewesen sein. Oder echt clever oder so, um dich in so eine Situation zu bringen.“ Sie lachte.
    Ihre Zimmertür öffnete sich und Charles trat heraus. „Hi,“ begrüßte er mich.
    „Hi.“ Ich zog mich in mein Zimmer zurück.
     

     
    Ich spielte mit dem Gedanken Jason abzusagen, entschied mich aber ein weiteres Mal, das nicht zu tun. Nicht am gleichen Tag. Ich zog mir dezente Kleidung an, einen grauen Rock, weiße Bluse und schwarze Turnschuhe. Mein Telefon klingelte während ich mir gerade die Nase puderte. Es war eine lokale Nummer, die ich nicht kannte.
    „Hallo?“
    „Hi, hier ist Steve. Vanderholt.“
    „Oh, hi.“
    „Sag mal, hast du was dagegen wenn Shan und ich dich heute Abend fahren?

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