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Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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Es geht wohl das Gerücht rum, dass Jason heute Abend im Tia Anitas sein wird, also könnte es ziemlich ungemütlich auf dem Parkplatz davor werden.“
    Das Tia Anitas hatte keinen großen Parkplatz, so viel stand fest. „Gern,“ sagte ich, „Ich wohne in der Cornell Straße, zwischen Silver und Lead. Weißt du wo-“
    „Schon gut, ich weiß wo das ist – welche Hausnummer?“
    Ich gab sie ihm. „Aber wenn ihr an der Montano Brücke wohnt und wir Richtung Corrales müssen…“ Mein Haus würde für sie einen Umweg von einer halben Stunde bis zu vierzig Minuten bedeuten, abhängig vom Verkehr.
    „Oh, mein Bruder erzählt also überall rum wo ich wohne?“
    „Also-“
    „Ich bin gerade an der Universität. Ich kann dich abholen sobald du fertig bist und ich muss Shan nur bei ihrer Schwester abholen. Dort sind die Kinder heute Abend.“
    „Okay, also ich kann in zehn Minuten fertig sein.“
    „Dann bis gleich.“
     

     
    Shannon und Steve fuhren einen Minivan mit zwei Kindersitzen und einer Menge Krümel in den Nähten der Sitzpolster, wofür sie sich mehrfach entschuldigten. Um zum Tia Anitas zu gelangen, fuhren wir parallel zum Fluss, bis die normalen Gebäude Albuquerques den Alfalfa-Feldern und Bauernhäusern von Corrales Platz machten, dann bogen wir vom Fluss weg in einen Feldweg ein, der zum Parkplatz des Restaurants führte. Sobald wir nah genug waren, um die Fenster des Restaurants sehen zu können, wie sie in einem honiggelbem Licht leuchteten, konnten wir eine Horde von Menschen erkennen, die den Eingang blockierten.
    „Oh nein,“ sagte Shannon.
    Es war schlimmer als heute morgen an der Bergbahn.
    „Ich hoffe nur sie verwechseln mich nicht mit ihm,“ sagte Steve.
    „Mmm-hmm. Sicher, Schatz.“
    „Hörst du das?“ Er drehte sich in seinem Sitz zu mir um. „Meine eigene Ehefrau!“
    „Du siehst eben viel besser aus Schatz.“
    „Sehr schön. Gut gerettet. Ich hoffe du machst dir Notizen Chloe?“
    Ich traf selten Menschen, die sarkastischer waren als ich. Es war großartig.
    „Ich bin froh, dass du grinst,“ sagte Steve. „Wir sollten den Vanderholt-Sarkasmus wohl besser etwas zurückschrauben, wie?“
    Ich schüttelte den Kopf. Matthew hätte längst Zustände bekommen.
    Er fuhr das Auto im Schritttempo durch die Menschenmenge auf einen freien Parkplatz. „Der ist für Autos gedacht,“ sagte er, als ob sie ihn hören könnten. „Aus dem Weg. Bewegung! Das ist doch verrückt hier.“
    „Ist es schlimmer als gewöhnlich?“ fragte ich.
    „Oh ja,“ sagte Shannon. „Oder es wird gerade zur neuen Gewohnheit. Aber damals als er nur die erfolgreichste Show im Disney-Kanal hatte, konnte er wenigstens noch in Ruhe zum Essen gehen.“
    „Erst New Light hat das angerichtet,“ sagte Steve. „Aber New Light ist vorbei und es hört einfach nicht auf. Wir alle dachten es würde besser werden, aber er wird einfach immer berühmter. Danger Fields hat einen neuen Rekord für das Eröffnungswochenende aufgestellt und liegt immer noch auf Platz 1.“
    „Shannons Handy klingelte und sie ging dran. „Seiteneingang,“ sagte sie zu uns.
    Ich wusste nicht mal, dass das Tia Anitas einen Seiteneingang hatte, aber ein kurzer Gang über einen Steinplattenweg durch das hohe Gras brachte uns dorthin. Ich hatte außerdem nicht gewusst, dass es einen Privatraum im hinteren Bereich gab. Das Restaurant war ein altes Bauernhaus, oder zumindest war es ein Gebäude, welches wie ein altes Bauernhaus aussah. Ich kannte die Geschichte des Hauses nicht wirklich. Anstelle eines großen Essenssaals, hatte es mehrere kleine Räume. Das hier war der kleinste den ich bis jetzt gesehen hatte, mit nur einem Tisch für etwa zehn Leute.
    Der Holzfußboden knarrte unter unseren Schritten und ein Kronleuchter unter der Decke warf kleine Stücke regenbogenfarbiges Licht in dem Raum. Kerzen standen auf dem groben, handbearbeiteten Holztisch und die Stühle gaben alle ein schweres Schaben von sich, während wir Platz nahmen. Wir waren die ersten vor Ort.
    Ein schlaksiger Küchenjunge steckte seinen Kopf durch die Tür. „Siehst so aus, als wusstet ihr wo ihr hin müsst.“
    „Wie sieht‘s heute Abend aus?“ fragte Steve.
    Er grinste. „Chefköchin Armijo hat uns nur gesagt, dass ihr Bruder eine bekannte Persönlichkeit ist. Wir dachten alle er wäre ein Lokalpolitiker oder so.“
    Steve und Shannon lachten los.
    „Der Manager redet gerade mit der Menschenmenge draußen und bittet sie, sich aufzulösen,“ fuhr er fort.

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