Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)
es lange genug dauern, bis ich merkte, dass etwas von der Anspannung aus seinen Schultern verschwand. „Ich verspreche, dass sich die Regeln nicht ändern werden.“ Er würde mich eher sitzen lassen, als dass ich über ihn hinweg sein würde, das wusste ich mit Sicherheit.
„Ich liebe dich.“ Er sammelte den Eiskarton und den Löffel zusammen.
„Ich lieb dich auch. Du musst das nicht machen,“ protestierte ich, als er ging um den Löffel in der Spüle sauber zu machen. Ich schnappte mir den Karton und schmiss ihn in den Müll.
Jason nahm seine Jacke von der Couch, und hielt dann inne um mich nochmals zu küssen bevor er gehen musste.
„Komm schon, lüg ihn an, er hat’s verdient.“ Jen flüsterte so energisch, dass es wie ein Zischen raus kam. Ich war bei ihren Eltern zu Hause, Kyra gammelte auf der Couch neben mir herum, Steves Kinder rannten Krawall machend draußen herum und Jasons Eltern saßen mir auf der anderen Seite des Tisches gegenüber. Jen saß direkt neben mir. Es war etwas über eine Woche her, dass Jason zu seinem Dreh geflogen war.
„Du bist die ganzen Semesterferien beschäftigt?“ fragte Jason gerade am Telefon.
„Auf der Arbeit sind einige Leute entlassen worden,“ log ich. „Das bedeutet gerade Extraschichten für den Rest von uns.“
„Sag ihm, du kannst den ganzen Dreh nicht kommen,“ sagte Jen.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein,“ formte ich mit den Lippen.
„Kannst du vielleicht für ein langes Wochenende im Februar kommen?“
„Ja, das sollte ich hinbekommen. Tut mir echt leid.“
„Ist schon ok. Ich kann mich ja schlecht über deinen Job beschweren, wenn mein Job mich hier nach Vancouver gebracht hat.“
„Ok, pass auf, ich werd mir was wegen meiner Arbeit einfallen lassen, sobald das irgendwie möglich ist. Dann sag ich dir Bescheid.“
„Okay. Ich liebe dich.“ Normalerweise, wenn wir jetzt skypen würde, wäre das der Moment wo er mit den Fingerspitzen über den Bildschirm strich.
Aber wir skypten nicht, daher konnte er nicht sehen, dass ich mit seiner gesamten Familie zusammen saß. Ich holte tief Luft, das hier war ziemlich peinlich. „Ich liebe dich auch.“
„Bye.“
„Bye.“
„So ein Glückspilz ,“ sagte Jen.
Ich legte mein Handy weg, ich war nicht in der Lage seinem Vater in die Augen zu sehen, aber ich hatte den Eindruck, dass mich beide Elternteile anlächelten. Mein Gesicht musste puterrot sein. Ich fühlte mich, als würde meine Haut brennen.
„Ok, also ich hab Flüge für nächsten Donnerstag bis zu dem darauffolgenden Dienstag gebucht,“ sagte Jen.
„Und Chloe,“ sagte Jasons Mutter, „wir können das Hotel bezahlen wenn du willst.“
„Ich kann das Hotel bezahlen,“ sagte ich. „Ich hab eines gefunden, das nicht so weit weg von seinem ist.“
„Meine Eltern meinen, wenn du ein Zimmer in Jasons Hotel haben möchtest, würden sie dafür bezahlen.“
Ich versenkte meinen Kopf in den Händen. „Ja, ich werde in meinem eigenen Zimmer sein.“
„Hey, wir verurteilen euch nicht,“ sagte seine Mutter fröhlich. „Ihr seid beide erwachsen und-“
Ich räusperte mich. „Ehm… ja.“ Jason und ich waren noch nicht mal wirklich zusammen ausgegangen und sie dachten unsere Beziehung wäre schon an dem Punkt?
Kyra verdrehte die Augen und ich tauschte ein betrübtes Lächeln mit ihr aus. Sie lachte laut los.
„Und Dad ruft jeden Abend auf deinem Zimmer an um sicher zu gehen - nur Spaß,“ sagte Jen. „Tja, also das haben wir wohl gerade wirklich nicht besonders diplomatisch angegangen, was? Okay, also brauchst du noch irgendwas anderes für die Reise?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Hast du deinen Reisepass und alles?“
„Ja, hab ich.“ Dank der Ausgrabung in Mexiko hatte ich schon seit ein paar Jahren einen.
„Mal sehen, ob er an meinen Geburtstag denkt,“ sagte Jen.
Die Glasschiebtür wurde aufgeschoben und Steve und Shannon kamen mit Tellern voller Hamburgern und Brötchen herein. „Nicht so toll, wie das was du sonst kochst,“ sagte er zu Jen.
„Ach sei ruhig. Alles was ich nicht selber kochen muss ist köstlich.“
Die Vanderholts hatten mich zum Grillen eingeladen und um ihr gemeinsames Geburtstagsgeschenk an Jason zu planen. Der Schnee, der über Silvester gefallen war, war genauso schnell wieder verschwunden wie er gekommen war, und hatte nur kalte Tage und grauen Himmel zurückgelassen.
Während alle herumwuselten um das Buffet am Küchentresen zu errichten, rutschte Kyra in den
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