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Nicht menschlich Inc.

Nicht menschlich Inc.

Titel: Nicht menschlich Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Linnhe
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freudig anstrahlte. Deren Fäuste stemmten sich in gut gepolsterte Hüften.
    »Die Umstände haben sich leider geändert. Es genügt nicht mehr, die Echtheit ihres Krankenscheins zu beweisen. Sie muss gefunden werden.«
    »Aber ich dachte, ich …«
    »Es geht hier um Kapital, Frau di Lorenzo. Kirsten Herms hat einen schweren Abrechnungsfehler verursacht, der jetzt erst aufgedeckt wurde. Das kann dieser Firma teuer zu stehen kommen, und ich muss Ihnen sicher nicht erklären, dass mein Sohn das nicht zulassen wird. Er wünscht, dass Sie Kirsten Herms finden, und das so schnell wie möglich!«
    Ihre Angewohnheit, am Satzende lauter zu werden, machte mich nervös, und ich kratzte an meinem ohnehin schon blutigen Arm herum. »Möchte Ihr … möchte der Prokurist, dass ich in sein Büro komme?«
    Mit einem leisen Pfeifen schnitt ihre Hand durch die Luft.
    »Nein, stören Sie ihn nicht! Konzentrieren Sie sich einzig auf Ihre Arbeit, wir brauchen Ihre volle Aufmerksamkeit. Gehen Sie jedem noch so kleinen Verdacht nach!«
    Ihre Lockenmähne wippte. Sie drehte sich zackig um und verschwand aus der Tür.
    Ich starrte ihr hinterher und wusste nicht, wann das breite Grinsen auf mein Gesicht gerutscht war. Ohne es zu wissen, hatte sie mir einen Gefallen getan. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie mich in meiner detektivischen Laufbahn bekräftigt hatte. Jedem Verdacht nachgehen. Genau so würde ich es machen.
    Den Weg zu Kirstens Wohnung konnte ich mir sparen. Ich glaubte nicht, dass sie in der Zwischenzeit aufgetaucht war. Dann hätte sie sich bei ihren Eltern gemeldet, ihr Bruder hätte davon erfahren und mich angerufen, wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, meinen Haftbefehl zu unterzeichnen. Nein, ich musste der einzigen Spur auf den Grund gehen, die ich hatte.
    Nachdenklich rieb ich an meinem Arm herum. Er schmerzte noch immer. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich das Blut auf meinen Fingerkuppen erst bemerkte, als die Tür abermals aufging und Stacey hereinkam. Da ich intensiv an sie gedacht hatte, jagte sie mir einen Schreck ein. Ich quiekte.
    »Ich bin es nur.« Es klang tadelnd, aber freundlich. Stacey starrte erst mich an, dann auf meine rot getupften Fingerspitzen. In der nächsten Sekunde stand sie neben mir und griff nach meinem Arm.
    Ich fuhr zusammen. In der Hektik des Moments konnte ich nicht entscheiden, was schlimmer war: Von der Prokuristenmutter angeschrien oder von einer blutgierigen Teufelin ausgesaugt zu werden. Konnte sie so etwas nicht einem ordentlichen Vampir überlassen? Musste sie denn alles, aber auch alles an sich reißen?
    Ich riss auch, nämlich den Arm zurück. Stacey dachte nicht daran, aufzugeben. Sie trat so schnell näher, dass ich nicht dazu kam, nach Hilfe zu rufen. Auch weil ich überlegte, was man hier am besten rief, um gerettet zu werden. Feuer? Hilfe? Gewerkschaft? Sie legte ihre Fingerspitzen auf die Wunde.
    Das Blut versiegte. Ungläubig blinzelte ich und sah zu, wie es durch Staceys Fingerspitzen zu sickern schien … und verschwand.
    Stacey ließ mich los. »Besser?«
    Ihre Stimme klang wie immer, obwohl ihr deutlich anzumerken war , dass mein Verhalten sie irritierte. Schön, mein Verhalten irritierte sie . Etwas lief völlig aus dem Ruder.
    Ich nuschelte etwas Unverständliches und bestaunte meinen Arm, wobei ich Stacey nicht aus den Augen ließ. Ich blutete nicht mehr. Zwar war die Abschürfung noch immer da und nicht auf wundersame Weise verheilt, aber das Blut war versiegt und es sickerte auch kein neues hinterher. Mein inneres Alarmsystem schrillte. Stacey hatte mein Blut gekostet und wollte womöglich mehr. Die aufgesetzte Hilfsbereitschaft war sicher nichts anderes als eine Vorspeise. Ich rechnete mit dem Schlimmsten, als ich den Kopf hob.
    »Ja, absolut«, sagte ich und klang, als wäre ich soeben um mein Leben gerannt.
    »Wunderbar. Dann bekommt der Teppich keine Flecken. Oder deine Kleidung.« Sie wechselte in den Geschäftsmodus und überreichte mir eine Mappe. Die hatte ich bisher nicht bemerkt, weil ich mich von Staceys Jedi-Trick zu sehr hatte ablenken lassen.
    »Heute hast du einen Auftrag außerhalb von LaBrock«, teilte sie mir mit, ohne einen weiteren Blick an meinen Arm zu verschwenden. Trotzdem überdachte ich meine Fluchtmöglichkeiten. Wenn es mir gelang, schnell auf Neils Schreibtisch zu klettern, würde ich mit einem Hechtsprung aus dem Fenster entkommen können.
    Erst dann schaltete ich. Außerhalb von LaBrock! Diese Welt bestand

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