Nicht schießen, Darling! - Schon wieder eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)
Plauderstimmung. Ehrlich, Waldo. Das macht doch alles keinen Sinn mehr… Wir sind schon eine halbe Ewigkeit an ihr dran und haben noch nichts herausgefunden. Sie ist einfach viel zu vorsichtig und trennt ihre geschäftlichen Pflichten strikt von ihrem Vergnügen.”
„Also, Darlington, es ist ja nun nicht so, als würdest du entsetzliche Anstrengungen machen müssen. Die Drecksarbeiten erledigen in diesem Fall nun wirklich andere.”
James trank den Brandy in einem Zug und grinste verächtlich. „Das liegt im Auge des Betrachters. Ich bin hundemüde, aber ich habe ein Bad genommen.”
Trotzdem könnte ich mich nicht schmutziger fühlen, wäre ich durch eine Jauchegrube geschwommen.
„Hört, hört! Du tust mir wirklich leid. Die Opfer die du für König und Vaterland zu bringen hast…”, spottete Sir Waldo. „ Doch zaudere nicht, tapferer Soldat ”, sprach er, wie es der beste Shakespeare Darsteller nicht schöner gekonnt hätte, „ vielleicht erheben sie dich in den Adelsstand… ”
„Sehr lustig.”
„Ja, James, manchmal bin ich sogar lustig. Ich muss dir allerdings widersprechen. Deine, ähem, Bemühungen um die Dame haben durchaus Früchte getragen. Was sage ich? Früchte! Eine ganze Plantage ist dabei zum Vorschein gekommen! Willst du wissen, wo sie hinging, nachdem sie dein Haus verließ?”
Nein.
DOCH, natürlich will ich das wissen.
Er unterdrückte ein falsches Gähnen. „Ich glaube, du wirst mir diese Information geben, ganz gleich, wie ich darüber denke.”
„Hamilton Place!” erklärte Sir Waldo triumphierend. „Wir konnten ihr folgen!”
„Davon ging ich aus. Aber Hamilton Place? Die meisten Häuser dort sind doch außerhalb der Saison kaum in Benutzung. Sie könnte ein Haus gemietet haben.”
„Ja, aber dieses Haus ist nicht zu vermieten…”
„Malincourt House?” fragte James beiläufig. Tatsächlich erschrak er. „Das meinst du doch nicht ernst, da hat doch zehn Jahre lang niemand mehr gewohnt.”
„Das ist noch nicht alles. Rate mal, wer wieder in London ist.” Sir Waldo strahlte nun wie ein Honigkuchenpferd, was ihm nicht sonderlich zu Gesicht stand.
„Veräppele mich nicht, Halfham.”
„Malincourt.”
„Wirklich, Waldo, ich glaube dir kein Wort.”
„Wenn ich es dir doch sage. Malincourt! Habe ihn mit meinen eigenen Augen gesehen. Du übrigens auch.”
„Ich?” fragte James so blasiert wie er nur konnte, was ziemlich blasiert war, aber in Wahrheit kochte sein Blut. „Ich habe Alexander Grey gesehen?”
„Haben dich auf dem Weg zur Tulpe überwacht, um sicherzugehen, dass dir niemand folgt. Lady Clara ist vor dem Hutgeschäft in ihn hinein gerannt.”
Ein stechender Schmerz durchfuhr James linke Schulter. Genau da, wo Alexander Greys Kugel ihn sechs Jahre zuvor auf Grenada gestreift hatte. Und Clara war so dicht an diesem Schurken!
„Verdammter Pirat”, knurrte er und schnupfte eine Prise Tabak aus einer emaillierten Tabakdose.
„Darlington, ich habe mehr von dir erwartet. Du bist doch sonst nicht nachtragend. Seine Majestät hat den Marquis of Malincourt anlässlich seiner Thronbesteigung begnadigt, wir dürfen ihm also nicht mehr böse sein. Die Beweislage war ja auch eher dürftig. Ach, und sein armer Vater…”
James tat einmal mehr gelangweilt. „Ja, ja, ich weiß. Ich hätte nur nicht gedacht, dass er jemals nach England zurückkehrt. Aber du hast natürlich Recht. Der Duke of Montague ist ein zu guter Freund unseres alten Prinny und hat die Schande seines Söhnchens nie verwunden.”
„Malincourt ist immer noch sein Erbe. Mensch, ihr wart doch dicke Freunde!”
„Nicht zu fassen, kaum ist er zurück, beherbergt er schon Natasha, dieser hinterlistige Freibeuter. Das ist doch zu gut um wahr zu sein, Mann. Dafür könntest du sie schon verhaften.”
„Beweise! Wir brauchen Beweise, Darlington. Wir haben immer gewusst, dass sie ein böses Mädchen ist, aber was wir brauchen sind ihre Verbindungen zu unserer Regierung. Du musst herausfinden, wo das Geld hingeht.”
„Ich habe Natasha gesagt, ich werde mich bis zur nächsten Saison auf dem Land aufhalten und sie nicht treffen können.”
„Crawford Manor ist nur wenige Stunden von London entfernt.”
„Ich werde hauptsächlich in Seventree sein, für die Jagdpartie. Meine Mutter ist sehr krank und Hugo wohnt bei ihr im Torhaus. Das Haupthaus ist wie ein Friedhof.” Hugo war James jüngerer Bruder, dem ein Schrapnell bei der Schlacht von Roncesvalles das Augenlicht geraubt
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