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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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beiden verbotene Liebe gemacht haben, musste ich die Bettwäsche wechseln.«
    Nur mühsam unterdrückte ich ein Stöhnen. Nun hatte sogar ich das Stubenmädchen zu der Aussage veranlasst, meine Mutter hätte eine Affäre. Schmerzhaft hämmerte mein Herz gegen die Rippen, auf meiner Stirn spürte ich heiße Schweißtropfen.
    Trotzdem zwang ich mich zu einem Lächeln und schaute der Zeugin in die Augen. »Miss Murtado, haben Sie Mrs. Ogden und diesen Mann bei - einer intimen Handlung beobachtet?«
    »Was?«
    »Beim Sex.«
    Noch mehr Gekicher.
    »Gesehen habe ich nichts«, gab sie widerwillig zu. »Aber ich weiß, was ich weiß.«
    »Jedenfalls haben Sie nichts gesehen ? Sie glauben nur wegen des zerwühlten Bettzeugs, Mrs. Ogden wäre mit diesem Mann intim, nicht wahr?«
    Verlegen wich sie meinem Blick aus.
    »Bitte, antworten Sie, Miss Murtado.«
    »Nein, ich habe nichts gesehen.«
    »Danke. Keine weiteren Fragen an die Zeugin, Euer Ehren.«
    »Sie dürfen den Zeugenstand verlassen, Miss Murtado«, sagte Melton.

    Nun stand Jack wieder auf. »Euer Ehren, ich rufe Bertram Wicker in den Zeugenstand.«
    Der Hoteldiener schlenderte in den Saal. Trotz der Hitze von dreißig Grad trug er ein kariertes Flanellhemd.
    »Wie Sie mir bereits mitgeteilt haben, Mr. Wicker«, sagte Jack, »glauben Sie, Mrs. Ogden hätte eine Affäre mit dem Mann, der regelmäßig das Zimmer Nummer fünf im Lazy-6-Motel gemietet hat.«
    »Ja, Sir.«
    »Haben Sie die beiden bei sexuellen Aktivitäten beobachtet?«
    »Nein, Sir.«
    Die Leute auf der Galerie hielten den Atem an.
    »Wieso sind Sie dann zu der Annahme gelangt, Mrs. Ogden und der Mann wären intim gewesen?«
    »Das habe ich gehört, Sir.«
    Wieder einmal versuchte ich, meine flatternden Nerven zu besänftigen, und blätterte in meinen Notizen. Nirgends wurde erwähnt, jemand hätte etwas gehört .
    »Wieso konnten Sie das hören?«, fragte Jack.
    »Wissen Sie, im Lazy 6 haben wir Probleme mit Fledermäusen. Ich wollte herausfinden, wo die ihre Kolonie haben. Deshalb hielt ich ein Abhörgerät an die Wand von Zimmer Nummer vier.« Bertram Wicker grinste. »Da hörte ich zwar keine Fledermäuse, aber was in Zimmer Nummer fünf vor sich ging.«
    Nun überraschte Jack uns alle, indem er einen Kassettenrekorder auf seinen Tisch stellte und ein Band abspielte. Aus dem kleinen Lautsprecher tönte eine stöhnende weibliche Stimme.

    Entrüstet sprang ich auf, so blitzschnell, dass ich beinahe meinen Tisch umgeworfen hätte. »Einspruch!«
    »Mr. Blair, schalten Sie das verdammte Ding aus!«, befahl der Richter.
    »Euer Ehren«, sagte ich, nachdem das Stöhnen verstummt war, »von diesem Band wusste ich bisher nichts. Offensichtlich hat Mr. Blair gegen die ethischen Regeln seines Berufsstandes verstoßen. Ich plädiere für ein fehlerhaftes Gerichtsverfahren.«
    Allzu glücklich sah Richter Melton nicht aus. Bevor er zu Wort kam, zog Jack eine Show ab, die einen Oscar verdient hätte.
    »Euer Ehren, ich entschuldige mich für eine unorthodoxe Methode.«
    Unorthodox? Offenbar hatte ich verächtlich geschnaubt, denn alle Blicke richteten sich auf mich.
    »Aber Mrs. Ogden und ihre Anwältin halten immer noch Informationen zurück, auf die mein Klient ein Recht hat«, fuhr Jack fort. »Deshalb musste ich handeln, im Interesse meines Klienten, und das Gericht sollte mir mildernde Umstände zubilligen.«
    Der Richter starrte mich an. »Gut, ich will den Rest der Aufzeichnung hören.«
    Ungläubig stand ich wieder auf. »Euer …«
    »Bemühen Sie sich nicht, Miss Cushing.«
    »Sir …«
    Aber Jack - keineswegs dumm - nutzte die Gunst der Stunde, drückte auf die Play-Taste, und das Stöhnen erklang erneut.
    » O ja , mehr , noch mehr! «

    »Euer Ehren!«, schrie ich. »Welche Stimme das ist, lässt sich nicht feststellen!«
    »Nur Geduld, Ridgely.«
    Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken, als ein ekstatischer Schrei durch den Gerichtssaal hallte. »Oh, beim Himmel, du bist so wundervoll!«
    Stoisch saß meine Mutter auf ihrem Stuhl, die Schultern gestrafft, immer noch arrogant, trotz ihrer prekären Situation. In Gedanken machte ich mir Notizen über die Gründe, warum ich die Anklage wegen eines fehlerhaften Gerichtsverfahrens verdienen würde. Noch schlimmer kann es nicht werden, dachte ich. Natürlich irrte ich mich. Ein Mann eilte herein und reichte Jack einen Zettel.
    Nachdem mir der gegnerische Anwalt einen kurzen Blick zugeworfen hatte, wandte er sich an den Richter. »Euer Ehren, wie ich

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