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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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und der Ball kurz vor der Tür steht, kann sie nichts mehr dagegen tun.«
    Janice schnitt eine Grimasse. »Ja, ich verstehe, was du meinst. Also gut. Wir sind zwei intelligente Frauen. Und ich bin eine Enthüllungsjournalistin. Deshalb werden wir bald eruieren, wer in dieser Stadt das nötige Geld hat.«
    Während wir die Einzelheiten planten, kam Savannah in die Küche. Seit ihrer Hochzeit wohnte sie mit ihrem Mann Ben im Wainwright House und beteuerte immer wieder, sie würde ausziehen, sobald sie ein passendes Haus gefunden habe. Offen gestanden, ich konnte mir nicht vorstellen, dass meine Schwester den alten Familiensitz jemals verlassen würde.
    In rosaroten, mit Federn besetzten Pantöffelchen und
einem transparenten, ebenfalls mit Federn geschmückten Negligé, das Haar elegant hochgesteckt, trippelte sie herein. An ihrem Finger glitzerte ihr Ehering, ein sogar nach texanischem Standard riesiger Diamant. In diesem Outfit hätte sie für einen Victoria’s-Secret-Katalog posieren können, abgesehen von der Schlafmaske aus schwarzem Satin, die auf ihrer Stirn klebte.
    Janice schaute mich an. »Schläft sie wirklich so?«
    Statt zu antworten, zuckte ich die Achseln.
    »Was ist los?«, fragte Savannah so quengelig wie der zweijährige Robbie.
    Zu diesem Gedanken an Robbie passte der Lärm, den ich plötzlich hörte, ein Krachen irgendwo in den oberen Regionen des Hauses, gefolgt von einem gellenden Schrei.
    Janice legte den Kopf schief, um zu lauschen. Erst jetzt schien sie den Radau wahrzunehmen. »Kein Notfall«, verkündete sie nach ein paar Sekunden. »Wenn Blut fließt oder Knochen gebrochen wurden, klingt das Geschrei anders.«
    Trotz ihrer Intelligenz war sie etwas begriffsstutzig, was die Psyche ihrer älteren Schwägerin betraf.
    »Janice!«, kreischte meine Schwester. Warum die Kinder schrien, schien sie kein bisschen zu interessieren. »Du musst etwas gegen deine - deine ungezogenen Bälger unternehmen. Bei diesem mörderischen Gejaule kann ich kein Auge zutun!«
    »Ungezogene Bälger?«, wiederholte Janice in gefährlichem Ton. »Mörderisches Gejaule?«
    »Wie würdest du’s denn nennen?«

    »Ein normales Spiel, mit dem sich normale Kinder beschäftigen.«
    »Normal?« Savannah warf beide Arme in die Luft. »Was weißt du denn über normale Kinder? Nach allem, was ich gehört habe, bist du so selten bei deinen Sprösslingen, dass du ›brav‹ und ›schlimm‹ gar nicht unterscheiden kannst.«
    Ich zuckte zusammen.
    Janice nicht. »Muss ich mich von einer unfruchtbaren Frau über Kindererziehung belehren lassen?«
    Entsetzt hielten Savannah und ich die Luft an.
    Katastrophales Benehmen/ka-tas-tro-pha-les/Adj. (1603) /Be-neh-men/Subst. (15c): 1.: Kritik an den Kindern anderer Leute und ihren erzieherischen Fähigkeiten zu üben, 2.: besagte Kinder »ungezogene Bälger« zu nennen und ihnen »mörderisches Gejaule« vorzuwerfen und/oder 3.: einer Frau ihre Kinderlosigkeit unter die Nase zu reiben.
    »Tut mir leid, Savannah«, murmelte Janice. Sichtlich zerknirscht umklammerte sie ihre Kaffeetasse. »Du hast einfach auf eine falsche Taste gedrückt. Nicht dass das eine Entschuldigung für meine unfreundliche Reaktion wäre. Es ist nur - ich bemühe mich ernsthaft, eine gute Mom zu sein. Aber ich kann nicht ständig meine Mutterpflichten erfüllen, weil ich auch noch was anderes zu tun habe.«
    Erstaunlicherweise schien sich meine Schwester unbehaglich zu fühlen. Und dann verblüffte sie mich noch mehr. »Nein, nein, ich muss mich entschuldigen. Ich hatte kein Recht, so über deine Kinder zu reden.« Und plötzlich
- ein noch größerer Schock - zitterten ihre Lippen. »Wie furchtbar das ist …« Krampfhaft schluckte sie Tränen hinunter, die im Wainwright-Clan niemals akzeptabel waren, schon gar nicht am helllichten Tag. »So sehnlich wünsche ich mir ein Baby, und jedes Mal, wenn ich deine Kinder sehe - drehe ich irgendwie durch.«
    Savannah begann zu weinen.
    O Gott.
    »Ich werde nie ein Baby bekommen. Ben und ich haben nur mehr ganz selten Sex. Anfangs dachte ich, dieser planmäßige Sex würde ihn nerven. Und jetzt ist er einfach zu beschäftigt. Wie soll ich denn ein Baby kriegen, wenn Ben zu beschäftigt ist, um mit mir zu schlafen?«
    Janice hob ungläubig die Brauen. »Wenn du mit deinem Mann Sex haben willst, musst du ihn verführen.«
    Nicht gerade ein Ratschlag, den man von einer Frauenrechtlerin erwarten würde…
    »Verführen?«, wiederholte Savannah, ohne zu erröten, was mich erneut

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