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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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So eine fabelhafte Frau! Früher war sie in Hollywood berühmt.«

    Nicht dass ihr irgendjemand zuhörte …
    Inzwischen hatte Janice die Tränen auf Bettys Wangen entdeckt. »Was stimmt denn nicht?«
    Betty drehte sich zur Seite - nur ein wenig, aber weit genug. Als meine Schwägerin den Zettel entdeckte, ließ sie die Arme sinken und zerknitterte den feinen Musselin. »Wer hat das getan?« Entrüstet schleuderte sie das Kleid beiseite, das beinahe zu Boden gefallen wäre, stattdessen aber auf einem beigefarbenen Seidensofa landete. Dann rannte sie zu Betty und riss das Papier von ihrem Rücken.
    Glauben Sie mir, ich hätte das etwas diskreter getan und Betty ins Bad geschickt, wo sie ihr Gesicht waschen sollte, während ich den Mädchen eine Lektion erteilte.
    »Wie konntet ihr so etwas tun!«, fauchte Janice.
    Beim Anblick der Aufschrift begann Betty noch heftiger zu weinen und flüchtete mit puterrotem Gesicht ins Bad.
    Außer sich vor Zorn, wandte sich Janice an Morgan. »Ich hätte nie gedacht, dass sich meine Tochter an einem so niederträchtigen Streich beteiligten würde.«
    »Nun«, erwiderte Morgan kein bisschen zerknirscht, »du kennst mich ja. Für Überraschungen bin ich immer gut.« Sie ging zur Tür, dann blieb sie stehen. »Übrigens, ich werde diesen hässlichen Fetzen, den du Kleid nennst, auf keinen Fall anziehen.«
    Wie bitte?
    Aber meine Nichte hatte den Salon bereits verlassen.
    »He, Morgan«, rief ich ihr nach, »wir müssen arbeiten!«

    Janice packte das Kleid und folgte ihr.
    »He, Janice!«, rief ich Morgans Mutter nach.
    Doch die beiden stürmten die Treppe hinauf und schrien wie am Spieß, bis eine Tür ins Schloss fiel und die schrillen Stimmen verstummten.
    Als ob wir für so einen Unsinn Zeit hätten …
    Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu entsinnen, woran ich immer dachte, wenn ich mich beruhigen musste. Ans Meer? An eine Wiese? An einen Ballsaal, gefüllt mit der fünfhundertköpfigen Crème de la Crème von Willow Creek, die erscheinen würde, um zu beobachten, wie diese Mädchen in die Gesellschaft eingeführt wurden? Offenbar stand dieses Fantasiebild nicht auf der Liste meiner Beruhigungsmittel, weil das Blut fast schmerzhaft in meinen Ohren rauschte.
    Schließlich wandte ich mich wieder den Mädchen zu, um eine vernünftige Initiative zu ergreifen. Zumindest, was Betty betraf. »Wie würdet ihr euch denn fühlen, wenn jemand so einen Zettel auf euren Rücken klebt?«
    Selbstgefällig verdrehte India die Augen. »Das würde niemand tun. Natürlich ist’s kein Wunder, dass sie so ein Loser-Typ ist, bei der Mutter! Habt ihr diese total verrückten Zöpfe gesehen, die sie sich bei unserer ersten Besprechung um den Kopf geschlungen hat? Woher stammt sie denn? Vom Alpen-Planeten?«
    Tiki und Abby lachten, bis sie meinen vernichtenden Blick bemerkten.
    »Oh, sorry«, fügte India hinzu, ohne auch nur eine Spur von Reue zu zeigen. »Wenn Sie über so etwas reden wollen, Miss Cushing, fragen Sie doch jemanden, der
Bescheid weiß.« Sie wandte sich an Sasha. »Sag mal, wie wäre dir denn zumute, wenn dich jemand ›hochnäsig‹ oder ›prüde‹ nennen würde?«
    Erst wurde Sasha blass, dann feuerrot. »Sei nicht albern, India! Wenn ich so prüde wäre, hätte Tommy Brown mich letzte Nacht sicher nicht besucht und angefleht, ich möge zu ihm zurückkehren.«
    Jetzt färbten sich Indias Wangen dunkelrot. Doch ich unterschätzte das Mädchen. »Meinst du, es interessiert mich, wenn’s zwei Loser miteinander treiben? Tommy ist ein Vollidiot. Und das habe ich ihm auch gesagt.«
    In meinen Schläfen begann es zu dröhnen. Dankbar atmete ich auf, als Betty zurückkehrte. »Jetzt haltet alle den Mund!«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und seufzte frustriert. Ich hielt immer noch meine Aktentasche in der Hand. »Fangen wir endlich mit dem Training an und …«
    »Miss Cushing«, unterbrach mich India und lächelte verschlagen. »Sind Sie bei Ihrem Debüt nicht hingefallen? Das habe ich gehört. Stimmt das denn?«
    Was sollte ich antworten? Meine Aktentasche landete am Boden. Abgesehen von meinem Täuschungsmanöver in Boston, hatte ich mich stets an die Devise gehalten, Ehrlichkeit wäre die beste Politik. Außerdem war’s kein großes Geheimnis. Bedauerlicherweise. Und so hob ich mein Kinn. »Ja, bei meiner Verbeugung bin ich gestürzt.«
    Die Mädchen sperrten Mund und Nase auf.
    »O Gott!«
    »Sie machen Witze!«

    »Also, das ist wirklich nicht

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