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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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richtigen Schulen setzen und überlegte, ob waschbare Windeln oder Wegwerfwindeln vorzuziehen wären. Noch besser konnte sich keine Frau auf die Mutterschaft vorbereiten.
    Eines späten Vormittags beunruhigte mich die sonderbare Stille im Haus. Ich stand vom Schreibtisch auf, ging ins Kinderzimmer hinüber und sah Savannah im Schaukelstuhl schlafen, das Buch »Die Geschichten von Peter Hase« auf ihrem Bauch. Bei diesem Anblick wurde mir wieder einmal bewusst, wie hübsch meine Schwester war. Und ich entsann mich, wie nett sie mir in meiner Kindheit vorgekommen war, wenn sie geschlafen hatte. Dass das nicht stimmte, hatte ich stets gemerkt, sobald sie aufgewacht war.
    Auf Zehenspitzen schlich ich über den Teppich, hob das Buch vorsichtig hoch und legte es auf eine weiße Kommode. Dabei entdeckte ich ein anderes Buch, winzig
klein, mit einem Schloss, wie die Tagebücher, die von Teenagern bevorzugt werden.
    Ich griff danach und hörte, wie Savannah sich bewegte.
    »Was machst du?«, gähnte sie.
    »Ich wollte nur das Buch in Sicherheit bringen, bevor es runtergefallen wäre«, erklärte ich und ging zu ihr. Dann konnte ich meine Neugier nicht bezähmen. »Führst du immer noch ein Tagebuch?«
    »Ja«, bestätigte sie und riss es mir aus der Hand. »Hast du ein Problem damit?«
    »Nein, ich bin nur überrascht.« Keine Ahnung, warum. Meine Schwester hatte schon immer Tagebücher vollgekritzelt.
     
    Am nächsten Tag traf UPS mit mehreren Kartons ein. Savannah stürzte sich darauf und packte traumhafte Babybettwäsche aus, wunderschöne weiße Seide mit Spitzenborten.
    »Weißt du …«, begann ich (eine innere Stimme ermahnte mich erfolglos, den Mund zu halten), »so eine Babybettwäsche, die man in die Reinigung bringen muss, ist nicht besonders praktisch.«
    Man könnte glauben, ich hätte ihr prophezeit, sie würde ein hässliches Kind bekommen.
    »Warum musst du ständig an mir herumnörgeln?«, schrie sie.
    Um die Wahrheit zu gestehen, das fragte ich mich auch. Was ging’s mich an, dass so eine Wäsche auf das Bett einer verwöhnten Frau um die fünfundsechzig gehörte,
die keinen Sex mehr hatte (meine Mutter ausgenommen) und keine anderen Gewohnheiten, die den edlen Stoff beschmutzen würden?
    »Tut mir leid, Savannah, die Sachen sind wirklich sehr hübsch.«
    Als ich nach unten ging, sah ich eine sichtlich missgelaunte Janice am Küchentisch sitzen. »Was ist los?«
    »Das Kleid gefällt Morgan nicht.«
    Nach dem soeben erlebten Debakel mit meiner Schwester verkniff ich mir die Antwort: Es gefällt niemandem au ßer Ruth.
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte Janice.
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Dass es sehr schön ist, aber nicht zu Morgan passt. Und dass ich sie nicht zwingen sollte, das Kleid anzuziehen. Obwohl wir beide wissen, wie zauberhaft sie darin aussehen würde.«
    »Ah, das denke ich?«
    »Nach vier Kindern brauche ich immer noch Sachbücher über Erziehungsprobleme.«
    Im oberen Stock brach ein wahrer Höllenlärm los. Janice lauschte nur ein paar Sekunden lang. Dann sprang sie auf und rannte in die Halle.
    Da ich einen Notfall vermutete, eilte ich ihr nach. In der Halle stand Lupe, die etwas wenig Schmeichelhaftes auf Spanisch murmelte. Und Ernesto stöhnte immer wieder: »Ah, Dios. «
    »Was gibt’s?«, wollte Janice wissen.
    »Ist alles in Ordnung mit Mutter?«, fragte ich.
    »Die ist nicht da«, erwiderte Lupe.

    Jetzt erinnerte ich mich - es war ein Mittwoch. Und seit meiner Rückkehr ins Haus meiner Familie ging Ridgely jeden Mittwoch um die Mittagszeit aus. »Wo ist Savannah?«
    » Hijole, Miss Savannah ist oben und gar nicht glücklich«, erwiderte die Haushälterin.
    Janice und ich stürmten die Treppe hinauf, und Lupe folgte uns etwas langsamer. Im Flur des Oberstocks trafen wir Cinco an, der wie üblich aussah - ziemlich verdreckt, aber diesmal uncharakteristisch gestresst. Und die kleine Prinzessin Priscilla verkündete im Singsang: »Da hat jemand Schwierigkeiten.«
    Völlig außer sich erschien Savannah in der Tür des Kinderzimmers. »Alles ruiniert!«
    »Oh, großartig«, murmelte Janice im Ton einer Mutter, die Probleme wittert.
    Soeben hatte ich den Grapefruitsaft auf Cincos Outfit gesehen. Und ich erschauerte bei der Vorstellung, was dieser Grapefruitsaft der weißen Seide im Kinderzimmer angetan hatte.
    Da mir nichts anderes übrig blieb, begleitete ich Janice hinein, auf ein neues, gelb-weißes Design gefasst. Aber es gab andere Probleme.
    Der zweieinhalbjährige Robbie war ins

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