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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Kräfte ja irgendwie mit meinen verstärken?
    Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich merkte, dass Sebastian abbremste. Er lenkte das Motorrad auf den von hohen Gräsern überwucherten Randstreifen. »Wir brauchen einen Plan«, sagte er und stellte den Motor ab.
    »Darüber habe ich gerade nachgedacht«, entgegnete ich. »Was hältst du davon, wenn wir den Vatikan glauben machen, wir wären tot?« Als er erstaunt die Augenbrauen hochzog, erzählte ich ihm von meinen Überlegungen.
    Sebastian lachte nicht. Er schien sogar ernsthaft über meinen Vorschlag nachzudenken. »Das größte Problem sehe ich darin, dass es keine Garantie dafür gibt, dass die Kerle beim Reinkommen nicht einfach wild um sich ballern.«
    Ich stieg ab, um mir die Beine zu vertreten, und die hohen Gräser schlugen gegen meine Waden. »Ja«, sagte ich, während ich mich bückte, um einen Halm zu pflücken. »Und sie haben einen Sensitiven im Team, der sie warnt, wenn Magie in der Luft liegt.«
    »Ihre Versicherung gegen solche Tricks«, entgegnete Sebastian.
    Ich kaute nachdenklich auf dem Grashalm. »Können wir ihn irgendwie unschädlich machen?«
    »Wir können ihn natürlich umbringen«, sagte Sebastian ganz sachlich. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich im fahlen Mondlicht nicht erkennen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wir können sie auch gleich alle umbringen.«
    »Ja«, entgegnete ich niedergeschlagen, »ich habe befürchtet, dass du so etwas vorschlägst.«
    Sebastian antwortete nicht, und ich schaute hinauf zu den Sternen. Die Venus leuchtete hell am Himmel. Ich entdeckte auch ein paar Sternbilder: die Kassiopeia oder, wie mein Astronomieprofessor am College immer gesagt hatte, »das große W« und natürlich Ursa Major , den Großen Bären.
    »Das kann ich nicht machen, Sebastian«, sagte ich nach einer Weile.
    »Du musst! Mein Leben hängt davon ab. Und deins auch. Sie werden dich nicht verschonen.« Sebastian atmete tief durch und setzte ein kleines Lächeln auf. »Abgesehen davon brauche ich bei dem Ritual deine Hilfe. Ich verlasse mich darauf, dass du den Fehler findest!«
    »Ich weiß nicht, Sebastian«, sagte ich. »Deine Magie ist richtig alt. Ich bin doch nur eine kleine Eklektikerin.«
    Er lachte und ließ den Motor wieder an. »Die zufällig einen guten Draht zu einer Göttin hat.«
    »Was das angeht …«, begann ich und legte eine Hand auf meinen Bauch, als könnte ich Lilith so die Ohren zuhalten. »Ich will SIE nicht mehr für so etwas einsetzen.«
    »Dann bin ich erledigt«, sagte Sebastian leise. Während ich mir eine Antwort überlegte, klingelte sein Handy plötzlich. Er stellte den Motor ab. »Wer zum Teufel kann das sein?«
    Es war William, wie sich herausstellte. Er wollte uns Bescheid geben, dass er und Parrish wohlauf und unterwegs zu meiner Wohnung waren, um dort nach dem Rechten zu schauen. Aber er hatte auch eine schlechte Nachricht.
    »William hat gesehen, dass Mátyás und die Vatikan-Agentin hinter uns hergefahren sind«, sagte Sebastian und klappte sein Handy zu. »Sie verfolgen uns. Mit Waffen. Wir müssen los!«
    Das mussten wir wohl. Ich nickte energisch.
    »Bist du sicher?«, fragte er und ließ den Motor aufheulen. »Wenn du mir mit deiner Göttin den Rücken deckst, darfst du es dir nicht plötzlich anders überlegen.«
    »Ich bin auf deiner Seite«, sagte ich. »Aber ob Lilith es auch ist, weiß ich nicht, Sebastian.«
    Er wollte gerade losfahren, hielt jedoch noch einmal inne und drehte sich zu mir um. »Wie meinst du das?«
    »Schon vergessen? Sie hat dein Grimoire gestohlen.«
    Er runzelte die Stirn. »Weißt du, ich dachte, das sei ein kleiner Trick – wie wenn man seinen Pulli liegen lässt. Um dafür zu sorgen, dass wir uns noch mal sehen.«
    »Wir hatten uns doch schon verabredet«, erwiderte ich. »SIE wollte dir eins auswischen!«
    »Warum?«
    »Weil du IHR Blut getrunken hast.«
    »Oh«, machte Sebastian kleinlaut. »Und das war böse?«
    »Den Eindruck habe ich«, entgegnete ich.
    »Du kannst SIE doch dazu bringen, uns bei dem Ritual zu helfen, oder?«
    Auf keinen Fall. »Klar.«
    »Gut«, sagte er und fuhr los. »Sehr gut.«
    Ein paar Hundert Meter von seinem Bauernhof entfernt, versteckte Sebastian Parrishs Motorrad in einem Graben. Er wollte die Lage auskundschaften und versprach mir, schnell zurückzukehren und mir Bericht zu erstatten. Ich setzte mich an den Rand des Grabens, wo Hirtentäschel- und Habichtskraut wuchsen, und kam mir denkbar nutzlos vor. Nach einer Weile legte ich

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